3 Monatssprüche bis 1981- 15 | Lugar/Ort:
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| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch August 198o | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jeremia 29, 11 | | |
Skopus: Worauf setzen wir unsere Hoffnung? | | 3 Moanatsspr. bis 1981 15 -August 1980-Jeremia 29,11 "Gott spricht: Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben."
Wenn Gott hier durch den Mund des Propheten Jeremias dieses Wort der Hoffnung und der Zukunft verkündigt, dann sagt er es Menschen, die keine Hoffnung mehr haben und die von der Zukunft nicht mehr reden mögen. Dieses Wort ist an das VolK Israel gerichtet, das unter einem schweren Gericht Gottes steht. Es hatte als Volk Gottes in außenpolitischen und innenpolitischen Dingen nicht mehr auf Gott und sein Wort gehört, sondern auf die Stinmme der eigenen Vernunft. Es hatte sein Vertrauen nicht mehr auf Gott gesetzt, der doch versprochen hatte, mit ihm zu sein, sondern auf seine Klugheit, auf seine Soldaten und auf seine Waffen und auf die angeblich starken Verbündeten, obwohl es von den Propheten gewarnt und von seinen falschen Wegen zurückgerufen worden war. In solch einer Situatrion wurde der Prophet, der Mann Gottes, als Landesverräter, ja als Spion im Dienste einer anderen Staatsmacht verdächtigt und verfolgt und ins Gefängnis geworfen, weil er diese Militär- und Machtpolitik auf Kosten der Armen des Volkes öffentlich anprangerte und angriff und nicht mitmachte. Der Prophet stöhnter und seufzte, er trauerte mit seinem Gott: "Denn mein Volk tut eine zweifache Sünde, mich, die lebendige Quelle verlassen sie und machen sich hier und da ausgehauene Brunnen, die löcherig sind und doch kein Wasser geben." Aber dann hatte Gott mit scharfer Hand eingegriffen. Das Volk mußte erleben, was es heißt, in die Hände des zornigen Gottes zu fallen: "Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten, denn was der Mensch säet, das wird er auch ernten." Die Babylonier fielen über das VolK Israel her. Seine Militär- und Machtpolitik hatte sich in ein Nichts aufgelöst, die Hauptstadt Jerusalem wurde zerstört, auch der Tempel war nur als Ruine übriggeblieben. 80% der Bevölkerung wurde in die Gefangenschaft nach Babylon weggeschleppt, die oberste Regierungsschicht getötet und ein kümmerlicher Rest der Bevölkerung blieb in den Ruinen des Landes zurück. Gottes Gerichtsandrohung über sein ungehorsames Volk ist in Erfüllung gegangen. Nun lebte der größte Teil in Babel als Sklaven und der Rest in Palästina in bitterster Not. Der Prohet Jeremia, der alles vorausgesagt hatte, blieb ebenfalls mit dem Rest in den Ruinen Jerusalems. Er litt mit seinem Volk, das er nicht hatte retten können. Und da, mitten im Elend, entsann sich das Volk Israel in den Ruinen seines Gottes und daß es selbst Schuld hatte an dem ganzen Dilemma. Es schrie seine ganze Not seinem Gott entgegen und bat um Hilfe. Was im Lande Palästiuna geschah, geschah auch in Babylon unter den Israeliten, die als Sklaven ihr trauriges Dasein fristen mußten. Besonderen Schmerz bereiteten den Israeliten, daß sie in der Fremde, fern von der Heimat, leben mußten. Auch sie schrieen in einer ganz neuen Weise ihre Not ihrem Gott entgegen, dem sie in ihrem Ungehorsam solche Schande bereitet hatten und nun die Folgen solch eines Handelns tragen mußten. Wir haben Zeugnisse in den Psalmen von ihrerm Seufzen und Stöhnen und ihrer Sehnsucht. Wie heißt es zum Beispiel im 126. Psalm?: "Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen dahin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben." oder "An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten. Unsere Harfen hingen wir an den Weiden, die daselbst sind. Denn dort müssen uns singen, die uns gefangen halten und in unserem Heulen fröhlich sein: Singet uns ein Lied von Zion! Wie sollten wir des Herrn Lied singen im fremden Land? Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde meiner Rechten vergessen. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wo ich dein nicht gedenke, wo ich nicht lasse Jerusalem meine Freude sein." Wenn wir uns einmal die Situation der Welt heute ansehen mit den Kriegen und Revolutionen, mit den Terrorakten von links und rechts und von den organisierten Regierungen, mit all dem Blutvergießen, dem Leid und Elend, wenn wir all die Not, all die Krankheiten und all die Unvernunft in der ganzen Welt betrachten, auch im eigenen Land, dann müssen wir auch sagen, überall wird gestöhnt und geseufzt und gelitten. Liegt das nicht ebenfalls daran, daß wir ungehorsam gegenüber unserem Gott geworden sind, daß wir unser Vertrauen nicht mehr auf ihn allein gesetzt haben, sondern auf unsere Kraft und Stärke und Waffen, auf unsere Klugheit, Wissenschaft und Technik und Erfindergeist? Das alles hat uns in die Lage hineingeführt, in der alles drunter und drüber geht, mit Menschenleichen der Boden gedünkt wird. Ist das alles nicht das Strafgericht Gottes über uns ungehorsame Geschöpfe Gottes? Ob für uns in unserer Situation auch bereits die Zeit gekommen ist, das Wort zu hören, daß der Prophet Jeremia an die Gefangenen in Babel als Trost geschrieben hat: "Gott spricht: Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben", wage ich zu bezweifeln, denn wir steheen noch mitten im Gericht. Und es ist das Ende noch nicht abzusehen. Jedenfalls bekommt Jeremia von Gott den AufTrag, nachdem bekannt geworden ist, daß das Volk seinen Ungehorsam bitter bereute und wieder Gott allein um Hilfe gebeten hat, denen in der babylonischen Gefangenschaft einen Brief zu schreiben mit dem Inhalt, daß es für die in der zerstörten Heimat und für sie in der Gefangenschaft doch noch Hoffnung für eine bessere Zukunft gibt: "Gott spricht: Ich will euch wieder Zukunft und Hoffnung geben, euch, dir ihr durch mein Strafgericht neu zu mir umgekehrt seid." Allerdings verschenkt Gott keinen billigen Trost und auch keine billige Verzeihung oder Gnade. 7o lange lange Jahre müssen sie, die in der Gefangenschaft, warten, bis Gott ihnen den Weg frei gibt und bis sie mit den Zurückgebliebenen das zerstörte Land mit der Hauptstadt Jerusalem und mit dem Tempel wieder aufbauen können. Gott gibt einem Volk, das ungehorsam geworden ist, nach seiner Umkehr, wieder die Möglichkeit zum Neuanfang, aber er verschenkt seine Liebe und seine Hilfe nicht billig. Er verschleudert sie nicht. Er läßt aber auch sich selbst diese neue Hoffnung, diese bessere Zukunft, etwas kosten, bis dahin, daß er seinen eigenen Sohn für uns in den Tod gehen läßt. "Gott spricht: Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben."
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
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