3 Monatssprüche bis 1981- 13 | Lugar/Ort:
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch Februar 1980 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 10, 14 | | |
Skopus: Alles, Herr, bist du. | | 3 Monatsspr. bis 1981 13 -Februar 1980-Markus 10,14 "Jesus Christus spricht: Laßt die Kinder zu mir kommen, denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes."
Wir kennen dieses Predigtwort aus der Taufliturgie, daß die Taufe der Säuglinge bei den traditionellen Kirchen begründen und rechtfertigen will und ich glaube, auch mit vollem Recht. Aber hier im Zusammenhang des Textes ist an eine direkte Verbindung mit der Taufe noch nicht gedacht, sondern hier stellt Jesus Christus in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen das KIND, weil seine Jünger das Volk, das Kinder mit zu Jesus brachte, wegschicken wollte. Die Jünger waren der Meinung verfallen, wie viele Menschen in ihrer Zeit und auch unserer Zeit, daß Kinder noch keine richtigen Menschen seien. Es würde ihnen dazu noch viel fehlen. Sie hätten noch keine Eigenverantwortung und könnten keine Entscheidungen fällen. Jesus sei aber, so dachten sie es sich,, nur zu Menschen gesandt, die im Vollbesitz ihrer körperlichen, geistigen und geistlichen Kräfte sind. In Fragen dr Religion besonders sind die Eltern für ihre Kinder verantwortlich. Werden in der Tat nicht in dieser heutigen Welt die Kinder nur zu oft mißachtet, verachtet und als lästig behandelt? Die Erwachsenen meinen, mit ihnen machen zu können, was sie wollen. Hat in der letzten Zeit nicht das von den Vereinigten Nationen angesetzte Jahr des Kindes ans Licht gebracht, wie gerade das Kind unter der Unverantwortlichkeit und Unvernunft der Erwachsenen zu leiden hat?! Es muß in aller Deutlichkeit gesagt werden, daß das Kind in allen seinen Entwicklungsstufen, von der Entwicklung im Mutterleibe bereits angefangen bis in die Reifezeit hinein ganz ein Mensch ist. Und wer diese Menschenwürde eines Kindes verletzt, die unter dem Schutz des Schöpfers steht, bekommt es mit diesem Gott selbst zu tun. So, wie Jesus zu seiner Zeit, alle die, die wegen ihrer Rechtlosigkeit, ihrer Armut und Machtlosigkeit, ihrer körperlichen oder geistigen Unfähigkeit oder sogar ihrer Krankheit leiden müssen und verachtet werden, aus der Niedrigkeit, aus dem Staube, heraushebt und ihnen ihre Menschenwürde wiedergibt, so tut er es auch mit den Kindern. Darum stellt er sich gegen die Haltung seiner Jünger, die sich auch bereits kinderfeindlich verhalten. Jesus respektiertt die Kinder als vollwertige Menschen, die unter Gottes besonderen Schutz stehen und gibt ihnen ihre menschliche Würde zurück, die ihnen die Erwachsenen weggenommen hatten. Er ist auch heute nicht damit einverstanden, daß zum Beispiel bei einem Staatshaushalt 40% aller Staatseinnahmen für das Militär ausgegeben werden, während nur 7 - 8% für die Bildung der Kinder, für Schulen usw. übrigbleiben. Jesus Christus hat in einer ähnlichen Weise auch die Verachtung der Frau durch den Mann in der alten Zeit im Orient bekämpft und ihre Menschenwürde gegen diese Verachtung des Mannes verteidigt. Hier in unserem Text: "Lasset die Kinder zu mir kommen, denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes", stellt Jesus Christus nicht nur die volle Menschenwürde auch der Kinder her, sondern er stellt sie uns als Beispiel oder als Vorbild für einen echten und wahren Glauben an ihn vor die Augen. Er geht sogar so weit, daß er sagt, daß der, der im Verhältnis zu ihm nicht wird wie ein Kindlein, nicht in das Reich Gottes kommen kann. Daß wir als Erwachsene, als Mächtige, als Reiche, als Gebildete und als Fromme etwas von den Kindern lernen sollen, will uns nur sehr schwer eingehen, uns, die wir uns hoch erhaben über die Kinder fühlen und dabei nicht in der Lage und nicht willens sind, unsere Verantwortung und unsere Pflicht ihnen gegenüber recht wahrzuznehmen. Was aber können und sollen wir als Christen von den Kindern lernen? Das Kind, das noch keine bösen Erfahrungen mit den Menschen gemacht hat, schenkt jedem, der sich zu ihm liebend herabneigt und ihm seine Hilfe anbietet, volles Vertrauen, ohne wenn und aber. Haben wir es nicht schon erlebt, daß ein Kind bereit ist, von einer hohen Mauer zu springen oder etwas zu tun, wovor es normalerweise große Angst hat, nur aus dem einfachen Grunde, weil es der Vater oder die Mutter gesagt hat oder weil Vater oder Mutter es begleiten oder ihm die Hand reicht. Das Kind hat normalerweise ein unbeschreibbares Vertrauen zu seinem Vater und zu seiner Mutter. Es kann noch nicht viel und es fehlt noch sehr viel, aber das kann es, was wir gegenüber Gott nur zu leicht und zu oft vergessen oder verlernt haben, es kann bittend seine Hände ausstrecken zu dem, der es in seiner Situation helfen kann und helfen will. Und dieses Verhalten eines Kindes soll uns als Vorbild und als Beispiel dienen, wie wir uns Jesus Christus gegenüber verhalten sollen, der unser Helfer und unser Heiland ist, der uns seine Hilfe darreicht. Wir brauchen im vollen Vertrauen nur die Hand nach ihm ausstrecken, dann haben wir diese Hilfe. Denken wir, wie ein heidnischer Hauptmann den Herrn um Hilfe für seinen kranken Knecht bat und im Vertrauen aussprach: "Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund." Und Jesus antwortete ihm: "Geh nach Hause, dein Knecht ist bereits gesund." Und der Hauptmann ging auf das Wort des Herrn nach Hause und erlebte die große Freude, daß in der Tat Jesus bereits geholfen hat. "Jesus Christus spricht: Lasset die Kinder zu mir kommen, denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes." Es liegt noch etwas anderes in diesem Wort Jesu, das viele Menschen von damals, besonders fromme Menschen, geärgert hat und heute noch ärgert. Wir wissen, daß im Volk Israel durch das Tun des Gesetzes sich der Weg zu Gott öffnete. Diese Möglichkeit haben wir uns aber durch unsere eigene Bosheit versperrt. Aber es gab zur Zeit Jesu unter den Frommen Gruppen, die fest das Tun des Gesetzes forderten und die von sich glaubten, daß sie dieses Tun immer ausgeführt haben. Und Jesus sagt denen aber: Ihr seid auf einem falschen Wege. Das was ich euch bringe, ist etwas, was man nicht durch das Tun des Gesetzes und auch nicht durch Frömmigkeit erringen kann, sondern allein dadurch, daß man, wie ein kleines Kind, sich beschenken läßt. Nur das Vertrauen in Jesus Christus, der die Hilfe darreicht, ist erforderlich, daß wir die Hilfe in Händen halten. Das war damals wie heute für viele frommen nur schwer verständlich und akzeptierbar. Aber das alles, was hier ausgedrückt wird, kommt ganz deutlich zum Ausdruck in der Kindertaufe, die bezeugt, daß alles, aber auch alles, von dem abhängt, der die Taufe spendet: JESUS CHRISTUS. Es ist das Wissen, das in einem Lied besungen wird: "Nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bis du."
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
|
|