3 Monatssprüche bis 1981- 12 | Lugar/Ort:
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| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch Derzember 1977 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Psalm 98, 2 | | |
Skopus: In Jesus Christus wurde uns das Heil kundgetan. | | 3 Monatsspr. bis 1981 12 -Dez. 1977-Psalm 98,2 "Der Herr hat kundgetan sein Heil."
In den letzten Jahrzehnten haben wir entdeckt, welch großartige Fähigkeiten wir Menschen haben. Wir haben unvorstellbare Entdeckungen gemacht und Dinge vollbracht, an die wir nie haben denken können und sind denkerisch so geschult, daß wir immer mehr dahingekommen, zu glauben, wir könnten alles. Wenn wir uns das einmal vorstellen, daß wir Komputer hergestellt haben, die anläßlich des Mondfluges in 20 Sekunden Rechnungen durchführten, wozu normalerweise 300 Menschen 30 Tage und Nächte brauchten, dann wird es uns vielleicht deutlich, was in der Tat durch uns Menschen erreicht worden ist. In den 50 Jahren dieses Jahrhunderts waren wir wirklich der Überzeugung, wir Menschen könnten alles. Und von daher folgerten wir weiter: Wer das alles kann, muß schon Gott sein. Und wenn wir als Menschen soviel können, wie in vielen Religionen die Götter, dann gibt es auch nicht den Gott, den wir bisher als Schöpfer des Himmels und der Erden angebetet und verehrt haben. Nicht nur im Kommunismus wird Gott aus dem menschlichen Leben gestrichen, sondern es gehört zum allgemeinen modernen Zeitgefühl, die Wirklichkeit Gottes zu leugnen und ihm in der Wirklichkeit unseres alltäglichen Lebens kein Mitspracherecht mehr einzuräumen. Nachdem wir also meinen, Gott nicht gehorchen zu müssen, weil er nicht mehr existiert, sind wir Menschen selbst die, die über das Leben, über das Tun und Lassen bestimmen. Wir sind uns selbst ein Gesetz geworden. Wir machen, was wir wollen und lassen uns von niemanden mehr darein reden. In diesem Fortschritt haben wir nun viele Möglichkeiten, uns das Leben angenehmer und schöner zu gestalten. Es brauchten uns keine Nöte und Sorgen und Probleme zu bedrücken, kein Hunger, keine Kriege und keine Revolutionen. Aber wenn wir uns heute diese unsere Welt ansehen, die Gott gut und schön geschaffen hat, in der aber der Mensch diesen seinen Schöpfer aus seiner Mitte verdrängt und sich selbst zum Gott macht und die Geschichte dieser Welt in seine eigene Regie nimmt, dann kann das Ergebnis nicht erschütternder sein. Wir wissen nicht mehr aus noch ein. Es geht drunter und drüber. Der technische Fortschritt wird so eingesetzt, daß alles zu unserem Schaden gereicht. Nicht an einer Erneuerung dieser Welt wird gearbeitet, sondern an ihrer Zerstörung. Wir sind eine Welt in Waffen geworden. Nicht an eine Verbesserung der Lebensbedingungen für alle ist zu denken, sondern an eine Ausrottung der Menschheit. Einer gönnt dem anderen nichts. Reiche werden immer reicher auf Kosten der Armen, denen das Minimum zum Überleben oder sogar zum Vegetieren fehlt. An allen möglichen und unmöglichen Ecken und Kanten werden bereits die Kriegsfackeln angezündet, die irgendwann einmal dann zur totalen Vernichtung führen. Nicht Liebe regiert mehr die Welt, sondern der brutale und abgrundtiefe Haß. "Willst du nicht mein Bruder sein, und zwar so, wie ich es haben will, so schlag ich dir den Schädel ein." Das menschliche Leben ist nichts mehr wert. Der Mensch kann gequält und umgebracht werden ohne daß irgendwelche Macht der Welt sich darüber aufregt. Menschen wie Esquivel, der argentinische Nobelpreisträger, der sich für Frieden und Gerechtigkeit unter uns Menschen im Namen Gottes einsetzt, wird entweder als armer Irre behandelt oder als gefährlicher Unruhestifter verfolgt. Wir müssen schon sagen: Alles Bemühen, uns Menschen zu Gott zu machen, uns als Herrgötter aufzuspielen und Gott aus seiner Welt zu verdrängen, führen dazu, daß wir in unsere alte Raubtiernatur zurückfallen. Im wahrsten Sinne des Wortes VERTIEREN wir Menschen, was auf Schritt und Tritt immer deutlicher wird. Welche Möglichkeit bleibt uns jetzt noch, den in den Abgrund fahrenden Wagen der Menschheit aufzuhalten, unsere Vertierung zu verhindern und wieder zu Geschöpfen zu werden, wie Gott es sich bei unserer Erschaffung gedacht hatte, und die alle ihre Kräfte zur Erhaltung der Schöpfung und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen für alle im Sinne des Schöpfers einsetzt? Ich sehe keine andere Möglichkeit als daß wir wieder zurückkehren zu dem, was vor 2.000 Jahren dort im Rancho zu Bethlehem geschah, als das Jesuskindlein geboren wurde, als Gott auf seine Göttlichkeit verzichtete und wahrer Mensch wurde. Gott wurde Mensch, damit wir unsere Raubtiernatur verlieren und echte und wahre Menschen werden. Wir dürfen unsere Blicke weglenken von dem Chaos, in dem wir leben, von der Ungerechtigkeit und Friedlosigkeit und hinschauen zum Hirtenfeld bei Bethlehem. Wir dürfen die frohe Botschaft der Engel hören: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr." Dort im Rancho hat "Gott uns sein Heil, seine Hilfe, kundgetan", was wir heute so bitter nötig haben. Indem wir nicht darauf hören, was besonders kluge und besonders moderne Zeitgenossen meinen sagen zu müssen, daß Gott tot sei, daß der Mensch der Herr der Welt sei, sondern indem wir uns zu diesem menschgewordenen Sohn Gottes halten und ihm nachleben, werden wir Zeugen einer neuen und besseren Welt, werden wir Zeugen einer großen Hoffnung auch noch für diese Welt im Zusammenbruch. Von der Krippe, vom Kind in der Krippe im Stall zu Bethlehem leuchtet das Licht auch in die Dunkelheit unserer Tage und macht uns zu Lichtträgern, die diese Menschheit und diese unsere Welt vor einem furchtbaren Ende bewahren und die bezeugen, daß wir es überhaupt nicht nötig haben, uns als Herrgötter aufzuspielen und letzten Endes dann wieder in unsere alte Raubtiernatur zurückfallen, sondern daß alles darauf ankommt, echte Menschen zu werden, wie der Sohn Gottes wahrer Mensch geworden ist. Eine andere Möglichkeit unseres Heils und der Rettung unserer Welt gibt es nicht mehr, wie es schon der Psalmist in ganz alten Zeiten verkündigt hat: "Der Herr hat kundgetan sein Heil."
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
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