3 Monatssprüche bis 1981- 05 | Lugar/Ort:
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch Mai 1977 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Joel 2, 23 | | |
Skopus: Freude wird angezeigt für den Rest der Getreuen. | | 3 Monatsspr. bis 1981 5 -Mai 1977-Joel 2,23 "Freuet euch und seid fröhlich im Herrn, eurem Gott."
Wir könnten beim Hören dieses Predigttextes den Eindruck haben, daß er einem alten Liede der Freude, vielleicht einem Psalm entnommen sei. In Wirklichkeit aber ist Joel ein Prophet, der dem Volk Gottes, dem Volke Israel, die schlimmsten Strafgerichte ohne alles Erbarmen ankündigen muß. Nicht nur das Volk Isarel ist reif zum Gericht, sondern die ganze Welt. Der Grund dieser Reife zum Strafgericht Gottes liegt darin, daß das, was die Welt noch einzig erhält und hält, das Wort Gottes, mißachtet und mit füßen getreten wird. Die große Schuld liegt dabei bei den Kindern Gottes. Sie sagen nicht nur dieses helfende und heilende Wort Gottes nicht weiter, sondern treten es selbst mit Füßen. Sie wollen es als Richtschnur ihres Lebens nicht anerkennen. Darum muß der Prophet Joel diesem Volk verkündigen, daß das Strafgericht Gottes über sie, die in ihrer Aufgabe versagt haben, am härtesten sein wird. Sie werden nichts mehr zu lachen haben. Joel hat gerade für sein Volk, für das Volk Israel, wenig Hoffnung und doch heißt es an anderer Stelle seiner Botschaft so, wie unser Text lautet: "Freuet euch und seid fröhlich im Herrn, eurem Gott." Das bedeutet nun in keinster Weise, daß das ganze Volk umkehren und Gott darum sein Strafgericht zurücknehmen wird. Nein, besonders dieses Wort der Freude bringt zum Ausdruck, daß das Gericht seinen Lauf nimmt und daß Gott nur mit einem kleinen übriggebliebenen Rest des Volkes Gottes, des Volkes Israels, rechnet, das das Gerichtswort Gottes ernst nimmt und anfängt, nach diesem Worte zu leben. Diesem übriggebliebenen Rest nun, das im Gericht Gottes, da kein Stein auf dem anderen bleibt, da alles einem Ende mit Schrecken zutreibt, verschont wird, ruft der Prophet Joel zu, daß es sich freuen darf: "Freuet euch und seid fröhlich im Herrn, eurem Gott." Der Rest des Volkes Gottes darf sich mitten im grausamen Geschehen freuen, weil der Herr über seine Getreuen seine schützende und helfende Hand hält. Und dieser kleinen Gruppe des Volkes Gottes will Gott selbst den Grund legen für eine neue und bessere Welt. Leben wir nicht auch heute als Christenheit in einer ähnlichen Situation wie damals das Volks Israel? Wir haben durch Jesus Christus und durch sein Wort alles erhalten, um aus dieser Welt ein Paradies zu machen, in der jeder Mensch sein voll ausgefülltes Leben führen darf. Und dieses Erhaltene wird zusammengefaßt in dem doppelten Liebesgebot unseres Herrn Jesus Christus, das lautet: "Du sollst Gott, deinen Herrn lieben und deinen Nächsten wie dich selbst." Aber statt, daß wir uns an dieses Wort halten und orientieren, machen wir uns gegenseitig das Leben immer schwerer, ja, zur Qual, ja, noch mehr, zur Hölle. Einer gönnt dem anderen nichts. Einer haßt den anderen. Einer schlägt den anderen tot. Die einen leben auf Kosten der anderen, ohne Rücksich auf Verluste. Und nun haben wir als Christen alle Möglichkeiten an die Hand bekommen, wie das zu ändern ist, wie statt Haß die Liebe diese Welt regieren kann. Nämlich indem wir als Menschen, besonders aber als Christen, nach dem Worte Gottes, nach dem doppelten Liebesgebot zu leben, Jesus in seinem Tun nachzuleben, bereit sind. Bei ihm, Jesus, können wir lernen, unsere Mitmenschen zu lieben, uns einzusetzen dafür, daß jeder Mensch auf dieser Erde sein tägliches Brot erhält und niemand dem anderen dieses tägliche Brot noch wegzustehlen braucht. Von Jesus bekommen wir es gezeigt, daß wir nicht nur für uns leben, sondern auch für andere. Bei Jesus lernen wir, daß wir uns durch Waffengewalt nicht retten können, auch nichts regeln, sondern durch Beachtung der einfachsten Regeln des menschlichen Miteinanders. Ist es heute nicht so, daß wir bereits im Endstrafgericht Gottes über die ganze Menschheit leben? An allen Enden hören wir von Krieg und Kriegsgeschrei, von Revolutionen und Staatsstreichen, von Mißachtung der Würde des Menschen durch die Streit- und staatlichen Mächte und von Hungersnöten und Arbeitslosigkeit. Und auf der anderen Seite erfahren wir ein Leben in Saus und Braus, ein Verplempern der Gelder für unnütze Dinge und fÚr immer schrecklichere Waffen. Es scheint so zu sein, daß alles durcheinander geraten ist und wir auf einem Pulverfaß sitzen, der jeden Tag losgehen kann. Gehören wir wenigstens zu denen, die das Wort Gottes, das doppelte Liebesgebot Gottes, hören und ernst nehmen und anfangen, danach zu leben, wie Jesus Christus es uns vorgelebt hat und es darum wissen, daß ihnen das Wort gilt: "Freuet euch und seid fröhlich im Herrn, eurem Gott", auch wenn selbst der grÖßte Teil der Christenheit vom rechten Glauben abfällt und wenn das Leben auf dieser Erde immer grausamer wird? Wenn wir nicht zu der kleinen Gruppe gehören, die treu bleibt, erfahren wir keine Hilfe und keine Liebe Gottes, gehören wir zu der Masse, die dem Untergang entgegeneilt, ohne jegliche Hoffnung. Wir sind allerdings eingeladen, zu der ersten Gruppe der Getreuen zu gehören.
(Das exakte Datum ist nicht vorhanden.)
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