3 BEERDIGUNG 98 | Lugar/Ort:Frau Schulz-Friedhof
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Frau Fischer geb. Müller Frau Wagner geb. Vogel Frau Hartmann | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Römer 8, 30 | | |
Skopus: | | 3 Beerdigung 98 -Römer 8,30 "Welche Gott verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht."
Im allgemeinen sind wir Menschen der Meinung, frei zu sein in allen Entscheidungen. Normalerweise kann man das wohl auch sagen. Allerdings zeigt uns unser Text ein Geheimnis auf, daß dieser allgemeinen Meinung widerspricht. Unser Text sagt uns, daß da, wo ein Mensch in der frohen Gewißheit steht: Ich bin ein von Gott geliebter Mensch, dieser nicht durch die willentliche Entscheidung des Menschen geschehen ist, sondern durch die Tatsache, daß Gott mich schon vor meinem willentlichen Ja zu ihm zu einer Person gemacht hat, die er liebt. Weil er uns zuerst geliebt, können wir ihn wiederlieben. In einem Christenleben ist also nicht entscheidend ein frommes Getue, aber auch nicht ein böses Aufbegehren gegen Gott, sondern entscheidend allein ist die abgrundtiefe Liebe Gottes zu uns. Diese Liebe hat den Menschen schon umhüllt, als er vielleicht noch gar nichts von Gott wissen wollte und sie umhüllt ihn auch dann, wenn er sie nicht zu verspüren meint. Gottes Liebe zu einem Menschen ist immer zuerst dagewesen, vor unseren Entscheidungen, vor unserer Annahme. Wir können sagen, daß diese Liebe Gottes zu einem Menschen größer ist als das Herz dieses Menschen. Und wenn wir nun hier am Grabe dieser heimgegangeneen Schwester Abschied nehmen, dann dürfen wir in aller Freude getrost bekennen, daß sie solch ein von Gott von Anfang an geliebter Mensch gewesen ist. Diese Liebe hat sie begleitet bis zum letzten Atemzuge, durch alle Krankheiten, Kümmernisse und Traurigkeiten und durch alle Freuden hindurch. Und diese Liebe Gottes wird sie auch durch das letzte Gericht durchbringen zur ewigen Herrlichkeit. Und wenn wir als solche Abschied nun nehmen, die wissen, daß auch uns die Liebe Gottes hält und trägt, wie sie es im Leben unserer Verstorbenen wirksam gewesen ist, dann braucht es eigentlich kein trostloses Abschiednehmen sein, sondern eher ein dankbares. Wir können Gott Dank sagen fúr das, was er uns durch diese unsere verstorbene Schwester gegeben hat, selbst für das, was wir vielleicht heute noch nicht ganz verstehen sollten. Es kann ein frohes Abschiednehmen sein, denn durch die große Liebe, die unsere Verstorbene getragen und in die ewige Herrlichkeit geführt hat, und die uns auch weiter tragen wird wird, bleiben wir verbunden. "Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn, darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn."
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