3 BEERDIGUNG 93 | Lugar/Ort:Konrad Schneider-Haus
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Herr Witte Wilhelm Margheim Georg Stürtz Bauer
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 14, 16 | | |
Skopus: | | 3 Beerdigung 93 -Johannes 14,16 Das Wort Gottes zu dieser Abschiedsstunde steht geschrieben beim Evangelisten Johannes im 14. Kapitel: "Jesus Christus spricht: Ich will den Vater bitten, und er soll euch einen anderen Tröster geben, daß er bei euch bleibt ewiglich."
Darüber sind wir uns doch wohl alle klar, daß diese Stunde eine Abschiedsstunde ist. Der Ehemann, der Vater und der Bruder, der da von uns geht, wird hier auf dieser Erde nicht wiederkommen. Dieses Abschiednehmen ist also für diese Erdenzeit endgültig. Selbstverständlich stimmt uns das traurig. Je näher wir mit dem Verstorbenen innerlich und äußerlich verbunden waren, desto mehr spüren wir die Lücke, die jetzt entstanden ist und desto mehr fragen wir, was nun mit uns sein wird. Uns wird sicherlich von manchen Seiten ein Wort des Trostes gesagt, aber wir wissen alle selbst, wie billig und nichtssagend manches gut gemeinte menschliche Wort sein kann. Diese Worte helfen uns nicht in unserem Schmerz. Auch das könnte uns nicht trösten, wenn wir annehmen sollten, der Verstorbene sei ein guter Mensch gewesen, wie dieses uns auch nichts schaden könnte, wenn wir das Umgekehrte annehmen. Über unseren Verstorbenen entscheidet jetzt allein der allmächtige Gott in seinem Gericht. Und es ist auch schon gut, daß wir nicht die Richter sind. Wie unfähig sind wir doch alle miteinander, das wahre Wesen eines Menschen zu erkennen. Uns kann also weder ein Trost zuteil werden, wenn wir auf die Worte unserer Mitmenschen achten, noch dadurch, daß wir auf unseren Toten schauen. Uns kann nur ein Trost geschenkt werden von dem, der der allmächtige Gott ist und unseren Verstorbenen und uns kennt. Das Leben unserer Verstorbenen mit seinen hellen und seinen dunklen Tagen ist abgeschlossen, daran ändern wir nichts mehr. Wir können nichts anderes tun als unseren Verstorbenen der Obhut unseres Gottes anbefehlen und nur das eine wünschen und hoffen, daß er auch ihm ein gnädiger und barmherziger Richter seines Lebens sei. Der Trost gilt hier am Sarge uns, die wir noch zurückgeblieben sind, in ganz besonderer Weise der Ehefrau, den Kindern, den Brüdern und Geschwistern und allen anderen Anverwandten und überhaupt uns allen. Und dieser Trost kommt von keinem Menschen, sondern von Gott selbst, der versprochen hat, euch in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten nahe zu sein und euch in allen Dingen helfend zur Seite zu stehen. Wir dürfen es ganz fest glauben, was ein Liederdichter gesungen hat: "In allen Stürmen, in aller Not, wird er dich beschirmen, der treue Gott." Allerdings wissen wir, daß dieser unser treue Gott uns jedesmal am Sarge eines lieben Menschen fragt: Was wird sein, wenn deine Stunde kommt, da auch du im Sarge liegst? Ob der Verstorbene bereit war für diese letzte Stunde? Er hatte ja eine große Sehnsucht nach dieser Stunde, da aller Schmerz und alles Leid beendet sein wird. Aber für uns kommt es darauf an, ob wir bereit sind fúr unsere letzte Stunde? Wird Gott zu dir sagen: Komm in mein Reich! oder wird er sagen: Weiche von mir, du Übeltäter! Der Verstorbene kann jetzt an der Entscheidung Gottes nichts mehr ändern, aber du kannst es noch. In deiner Hand liegt es, als ein bereiter Mensch vor Gottes Angesicht zu treten? Wie können wir das? Nicht dadurch, daß du meinst, du müßtest alle die Vorschriften und Gebote und Gesetze der Kirche halten, nur eines ist nötig. Gestern war Karfreitag. Wir dachten daran, daß Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha gestorben ist. Er hat die Strafe Gottes für alle unsere Schlechtigkeiten erlitten, für die Schlechtigkeit unseres Verstorbenen, für deine und meine Schlechtigkeit. Und nur eines ist nötig, um in rechter Weise für die Stunde des Gerichtes Gottes bereit zu sein, für die Stunde, da auch wir Abschied nehmen müssen von dieser Erde. Dieses Eine heißt: Vor dem gekreuzigten und aufgehängten Jesus Christus stehen und bekennen: "Er büßt für mich am Kreuzesstamm, damit ich Gnade finde. Er wird geschlachtet als ein Lamm zum Opfer für die Sünden. Für alle stirbt er, auch für mich ergießet hier sein Leben sich in milden Strömen Blutes. O treues Lamm, wie soll ich dir dafür gnug danken, daß du mir erzeigest soviel Gutes?" Nur wer dieses Bekenntnis sprechen kann, der stirbt wohl. Das war das Bekenntnis auch unseres Verstorbenen. Das möchte wirklich einmal aber auch das Bekenntnis von uns allen asein. Wer das bekennen kann, der ist getröstet in der Freude und in der Traurigkeit, im Leben und im Sterben.
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