3 BEERDIGUNG 73 | Lugar/Ort:
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Psalm 119, 76 | | |
Skopus: | | 3 Beerdigung 73 -Psalm 119,76 "Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast."
Was der Dichter dieses Psalmes uns sagen will, ist einmal eine ganz ernste Besinnung, zum andern auch ein großer Trost. Dieses Wort aus der Heiligen Schrift ist geradezu für uns, die wir am Sarge eines Menschen stehen, den wir vielleicht lieben und verehren, zu dem wir vielleicht auch nur in einer losen Verbindung gestanden haben. Dieses Wort ist geradezu für uns wie geschaffen, einmal im Getriebe des Alltags stille zu werden und auf das zu hören, was Gott, der Allmächtige, uns zu sagen hat. Es werden am Sarge und am Grabe, es werden den leidgeprüften Hinterbliebenen unserer Verstorbenen manche trostreichen Worte gesagt. Es wird vielleicht gesagt: Was für Gutes der, der von uns gegangen ist, getan hat. Aber unser Gottes Wort möchte uns direkt davon ablenken, daß wir nicht auf den Verstorbenen und sein Leben schauen, nicht auf das, worum wir ihn vielleicht ehren und schätzen könnten, aber auch nicht auf das, worum wir ihm vielleicht noch hier über das hinaus, böse und zornig sind. Denn das weiß Gott viel besser als wir, daß nirgends so viel gelogenm wird, wie am Sarge und am Grabe, wo möglichst alles Gute erzählt und alles Schlechte verheimlicht wird. Nein, nein, unser Textwort weiß von dem alleinigen Urteilsspruch Gottes über uns, über unseren Verstorbenen und ebenfalls über uns alle. Gottes Wort sagt von uns allen: "Da ist aber auch keiner, der Gutes tue, auch nicht einer," alle zumal sind sie von mir und meinen Geboten abgefallen. Weil das so ist, darum wird auch einmal über unser Leben der eisige Hauch des Todes wehen und uns von dieser Welt nehmen. Weil das so ist, daß wir alle miteinander von Gott nichts wissen wollen, darum steht am Ende unseres Lebens der Tod. Keiner von uns ist davon ausgenommen. Weil das so ist, kann es auch nicht so sein, daß wir uns am Sarge mit dem Leben und Sterben des Verstorbenen beschäftigen, sondern wir wollen auf Gottes Wort hören, was es uns zu sagen hat über die Möglichkeit, dennoch über unseren Verstorbenen den Trost zu empfangen, den wir brauchen, aber auch, um uns von Gott den Weg zeigen zu lassen, damit wir Gottes Willen recht erkennen, um getrost einmal sterben zu können: "Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut machs nur mit meinem Ende gut." Unser Wort: "Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knechte zugesagt hast." will uns daran erinnern, daß unser Trost nicht darin liegt, was unser Verstorbene Gutes in seinem Leben getan hat, das unser Trost für unseren Lebensweg nicht darin liegt, durch unsere Gutheit den Himmel zu verdienen, sondern allein darin, das Gott, der Herr, uns in unserem Ungehorsam, in unserer Rebellion gegen ihn, dennoch nicht vernichten will, sondern uns zuruft: Ich habe dich lieb. Allein darin könnte uns am Sarge Trost zuteil werden, daß wir gläubig annehmen, daß auch über das ganze Leben unserer Verstorbenen mit allen dunklen und hellen Seiten Jesus Christus am Kreuz auf Golgatha das Wort spricht: "Dir sind deine Sünden vergeben." Auch wir als die zurückgebliebenen Trauernden, als die Trauergemeinde, können nur dann unseren Lebensweg getrost bis zum Tode fortsetzen, wenn auch über unserem Leben das Kreuz Christi aufgerichtet wird und wir das Evangelium vernehmen: "Gehe hin, sei getrost, dein Glaube hat dir geholfen, deine Sünden sind dir vergeben." Wenn dieses helle Licht der Gnade Gottes über unseren Verstorbenen, über uns alle, aufgehen darf, laßt uns aber fortan nicht mehr unseren eigenen Weg in unserem Leben gehen, sondern Gott jeden Tag neu fragen: "Herr, was willst du, daß ich tun soll, denn du allein hast Worte des Lebens? Laßt uns am Sarge unseres Verstorbenen in einer neuen Weise die Liebe und Gnade Gottes zu uns ernster nehmen und auch darnach leben. So wird das Wort: "Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knechte zugesagt hast", der Stern, der uns aus aller Not und Trübsal, aus aller Angst und Traurigkeit, herausführt in die helle Sonne des ewigen Lebens.
|
|