3 BEERDIGUNG 69a | Lugar/Ort:Susanne Schneider-Haus
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Frau Riffel-Friedhof | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Psalm 63, 8 | | |
Skopus: | | 3 Beerdigung 69a -Psalm 63,8 "Du, Gott, bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich."
Dieses Wort erscheint uns wie die helle Sonne, die eine dunkle Wolkenwand durchbricht und vertreibt. Aber stimmt es denn, was durch dieses Wort ausgesprochen wird? "Du, Gott, bist mein Helfer und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich."? Ist das Wahrheit? Spricht die tägliche menschliche Erfahrung nicht dagegen? Sahen nicht die letzten Wochen und Monate unserer Verstorbenen aus, als wäre Gott nicht ihr Helfer in aller Not und in allen Schmerzen gewesen, als hätte Gott sie verlassen. Wie oft mag ein Mensch, der solch ein dunkles Tal durchschreiten muß, das Wort Jesu, das er am Kreuz in seiner größten Not hinausschrie, insgeheim Gott selbst entgegengeschrieen haben: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich auch noch verlassen?" Ach, es können schon über einen Menschen solche Nöte, Sorgen, Ängste und Schmerzen kommen, daß er die helfende Hand Gottes nicht mehr zu sehen vermeint. Und doch bleibt es und ist es Wahrheit: "Du, Gott, bist mein Helfer." Und hier und da blitzt es dann in solchen Zeiten der Dunkelheit auch wieder auf, daß Gott uns trotz allem nicht verlassen hat, daß er seine helfende Hand aller Not und allem Schmerz zum Trotz nicht von uns weggezogen hat, sondern sie weiterhin segnend über uns legt. So dürfen wir es wissen, da auch in aller Dunkelheit der letzten Wochen Gottes segnende Hände auf unserer Verstorben gelegen hat, Noch in der vergangenen Woche konnte sie mit mir das Wort aussprechen: "Wen Gott lieb hat, den züchtigt er." Nein, unser Gott verläßt uns nicht. Er verläßt uns niemals; seine helfende Hand liegt über uns, selbst wenn es manchmal nicht danach aussieht. Es bleibt dabei: "Wenn ich auch gleich nichts fúhle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht." Das gilt auch euch, die ihr trauernd nun Abschied nehmen müßt. Das gilt uns allen, die wir noch eine gewisse Zeit auf dieser Erde leben dürfen: "Er, Gott, ist unser Helfer," immer und immer wieder, selbst dann, wenn wir meinen, wir seien von Gott und aller Welt verlassen.
|
|