2 Monatssprüche 1975/76- 23 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:26/06/1977 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 4-9-1977 -deutsch- Grabschental, 5-3-1978 -deutsch- Diamante. 11-11-1978 -spanisch- Reffino, 4-11-1979 -spanisch- Grabschental, 10-8-1980 -spanisch- Meroú, 31-8-1980 -spanisch- Camarero/Puiggari, 15-2-1981 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspr. Nov. 1976 - Sent.Mens. 11-1976 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:2. Petrus 3, 9 - 2 Pedro 3: 9 | | |
Skopus: Warum hat Gott Geduld mit uns? | | 2 Monatsspr. 1975/76 23 -November 1976-2.Petrus 3,9 "Der Herr hat Geduld mit euch."
Uns allen quält oft die Frage, besonders wenn wir darunter leiden müssen, daß anderen Menschen, Mächten und Gewealten, uns Unrecht und Nöte und Schwierigkeiten zufügen: Warum greift denn Gott jetzt nicht ein? Warum schlägt er nicht mir eiserner Faust drein, damit alle Not, alles Elend und alle Grausamkeit und alles Blutvergißen endlich ein Ende hat, daß allen uns feindlich gesinnten Mächten und allen uns als Gottes Geschöpfe nicht anerkennenden Gewalten das Hören und Sehen vergeht. Und haben wir nicht viele Zeugnisse aus der Heiligen Schrift, daß Gott dazu durchaus in der Lage ist und zur damaligen Zeit hier und da es auch getan hat?! Und ist nicht gerade die letzte Zeit ein Zeichen dafür gewesen, daß er ein ganzes Volk, das sich als die Herren der Welt dünkte, total zerschlagen hat. Ich meine unser deutsches Volk. Aber doch ist nicht dieses die normale Art des Handelns unseres Gottes an uns Menschen. Seine Art ist es, Gedanken der Liebe, der Hilfe und des Verstehens für uns zu haben und zu verwirklichen. Selbst wenn dieses auch dazu geführt hat, daß die Menschen, Máchte und Gewalten, ironisch sich über Gott ausließen und über die, denen sie so unsagbares Leid brachten: "Wo ist denn nun euer Gott? Wenn er überhaupt existiert, dann helfe er euch doch und schütze euch vor uns." Nun meint unser Predigttext im Zusammenhang des ganzen 2. Petrusbriefes, daß das, was ein Dreinschlagen in der Geschichte der Menschheit rechtfertigt, nicht die Schuld einiger weniger ist, sondern daß wir alle als Menschen und selbst als Christen daran beteiligt sind. Wenn wir einmal recht hinschauen, dann erkennen wir, daß die Menschen, Mächte und Gewalten,, die Leiden über uns Menschen bringen, immer extrem gegen die 10 Gebote, besonders gegen die, die den Schutz der Mitmenschen fordern, handeln. Wie lauten sie: "Du sollst Vater und Mutter ehren. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles,w as sein ist." Wenn wir einmal bedenken, wie Martin Luther diese Gebote ausgelegt hat und noch besser, wie Jesus selbst sie verstand, wie zum Beispiel in der Bergpredigt: "Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel." Wenn Gott also dreinschlagen würde, dann würde sein Zorn und sein Strafgericht nicht nur die treffen, die offen und brutal gegen die Gebote verstoßen und das menschliche Leben zur Hölle machen, sondern auch alle anderen, auch uns, und zwar zu Recht, weil wir meistens nur nach außen so tun, als ob wir auf der Seite Gottes stünden, als ob wir nach seinem Willen lebten, aber in Wirklichkeit, wenn es hart auf hart geht, nicht besser sind als die, denen wir alles Schlechte wünschen. Daß wir nicht so geworden sind wie sie, lag nur an den Umständen und Verhältnissen. Wie heißt es in der Heiligen Schrift von uns allen, wenn es um das Gericht Gottes über uns Menschen geht?: "Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. Alle mangeln des RuHmes, den wir bei Gott haben sollten." Darum gilt unser Predigttext: "Der Herr hat Geduld mit euch", als ein Hinausschieben der Endkatastrophe als Strafgericht Gottes über uns, über uns alle, als ein charakteristisches Zeichen der Liebe Gottes zu uns ungehorsamen Menschen, zu uns allen also: "Der Herr hat Geduld mit euch", will einmal ganz besonders denen eine Chance geben, die dabei sind, anderen die letzten Lebensmöglichkeiten zu rauben und durch ihre Mißachtung der Schöpfungsautorität diese Welt in ein Chaos ohnegleichen zu stürzen, ihr böses und vernichtendes und quälendes und versklavendes Tun zu lassen und ihr Verhältnis zu Gott und ihren Mitmenschen und zu der ganzne Menschheit wieder in Ordnung zu bringen, ihr Leben durch Liebe und Hilfe und Verstehen eine neue Richtung zu geben. Mit diesme Wort "Der Herr hat Geduld mit euch!" sind auch wir gemeint, die wir nur zu oft zu den Leidenden gehören, damit uns Zeit bleibt, daß wir erkennen, wie erbärmlich es auch bei uns mit dem Ernstnehmen des Willens Gottes und mit unserem Gehorsam bestellt ist. Sollten gerade wir nicht den anderen ein Beispiel dafür geben, wie ein Mensch mit Liebe regiert wird, wie die Bergpredigt bezeugt und wie es Jesus uns vorgelebt hat und was mehr und bedeutender ist als die 10 Gebote zu beachten. Der Herr hat Geduld mit uns, weil er von uns erwartet, daß auch wir anfangen, den Willen Gottes ernster zu nehmen, daß wir anfangen am Aufbau einer neuen Welt, die durch Liebe bestimmt ist, mitzuhelfen, und zwar mitzuhelfen dadurch, daß wir alle auch unser Denken, Tun und Handeln in unserem Leben von der Liebe, Hilfsbereitschaft und vom Verständnis bestimmt sein lassen. Dieses Wort "Der Herr hat Geduld mit euch!" erhofft von uns allen auf jeden Fall, daß wir unter keinen Umständen den Weg des Unheils, der Selbstzerstörung und gegenseitigen Versklavung weitergehen, der in der Feindschaft zu Gott beginnt und mit Hass gegen alles, was ein mesnchliches Angesicht trägt, endet, sondern den Weg der Erneuerung der Welt und der Menschheit, der ein Weg des Gehorsams und der Liebe ist, den Jesus uns vorausgegangen ist. Wenn wir am Anfang fragten: Warum schlägt Gott nicht mit eiserner Faust in eine Welt drein, die so von Not und Gerechtigkeit und Haß und Totschlag geprägt ist, daß sie fast einer Hölle gleicht? Hier haben wir die Antwort: "Der Herr hat Geduld mit euch!", damit wir nicht ins Verderben rennen und im Zorn Gottes zusammengeschlagen werden, sondern damit wir unsere Wegrichtung ändern und hinter Jesus hergehen, ihm nachleben und nacheifern, ihm mithelfen am Aufbau einer neuen Welt, die von der Liebe geprägt ist. "Der Herr hat Geduld mit euch!"
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