2 Monatssprüche 1975/76- 03 | Lugar/Ort:Grabschental
Fecha/Datum:25/09/1976 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 2-5-1976 -deutsch- Aldea Protestante, 10-4-1977 -deutsch- Meroú, 17-4-1977 -deutsch- Meroú, 20-11-1977 -spanisch- Camarero/Puiggari, 12-11-1978 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspr.März 1975 - Sent.Mens. 3-1975 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 28, 20 - Mateo 28: 20 | | |
Skopus: Die eigentliche Aufgabe der Mitarbeiter Jesu: .... | | 2 Monatsspr. 1975/76 3 -März 1975-Matthäus 28,20 "Jesus Christus spricht: Ich bei bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt."
Die große und starke Weltmacht Rom, die die damalige bekannte Welt beherrschte, und der kleine israelitische Staat, der von Rom abhängig war, und dazu die gebildete religiöse Oberschicht dieses Valkes, haben alles getan, um diesen Jesus von Nazareth, nach vielen Verhörungen und Folterungen, umzubringen. Nach ihrer Meinung geht in seinem Tun und Handeln und Reden dieser hergelaufene Wanderprediger von der Voraussetzung aus, daß die Verhältnisse im menschlichen Miteinander radikal geändert werden müssen, wenn das menschliche Leben so gestaltet werden soll, wie es Gott bei der Erschaffung der Welt und der Menschheit geplant hatte. Und daran waren die Frommen, die Gebildeten, die Reichen und die Mächtigen und die in ihrem Dienst stehen, in keinster Weise interessiert. Sie waren ja die Nutznießer der falschgelaufenen Entwicklung, die dadurch gekennzeichnet war, daß es auf einmal Arme und Reiche gab, Sklaven und Herren, Kranke und Gesunde, Wehrlose und Machthaber, Ausgebeutete und Ausbeuter, Unterdrückte und Unterdrücker, Niedrige und Hohe, Hungrige und Satte. Sie alle, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen, wollten von einer Änderung der bestehenden Verhältnisse nichts wissen, da sie dadurch ihre privilegierte Stellung verlieren würden, darum der Schrei: "Hinweg, hinweg mit diesem! Wir woellen nicht, daß er über uns herrsche. Wir wollen nicht, daß sein Ruf zur radikalen Umkehr gehört und durchgeführt wird." Sie haben alle ihre Möglichkeiten, einschließlich brutale Gewalt und Folterungen, eingesetzt , um diesen Jesus von Nazareth zu beseitigen, damit er nicht zum Zuge kommt und damit er nicht weiterhin das Volk vielleicht zum Aufstand reize. Selbst Religion und Frömmigkeit mußten dazu dienen, das Volk gegen diesen Wanderprediger aufzuhetzen: "Er ist des Todes schuldig, darum kreuzige, kreuzige ihn! Von einem Aufrührer und Revolutionär wollen wir nichts wissen." Und in der Tat, das Kreuz auf Golgatha, mit diesem Jesus daran, sieht nach einer Niederlage aus, als ob alle seine Feinde zum Ziele gekommen sind. Da hängt er, der von der Wiederherstellung der Schöpfung Gottes, von der Wiederherstellung der Menschlichkeit aller Menschen predigte und zu diesem Zwecke ein radikales Umdenken forderte, ja der, der durch sein eigenes Leben wahres und echtes nach Gottes Willen gelebtes Leben praktizierte. Da hängt er, der für die Menschlichkeit aller Menschen und fúr ihre Würde im grauen Alltag eintrat, als ein zum Tode verurteilter Revolutionär, obwohl er in diesem Sinne keiner war, inmitten mit 2 anderen Rebellen zwischen rechts und links. Was hatte Pilatus beim Verhör Jesu, vielleicht wider Willen, von ihm gesdagt?: "Sehet, der Mensch!", wie er leidend durch die Jahrhunderte geht. Aber dann war doch ein Ereignis eingetreten, das alle Anschläge seiner Feinde zunichte machte. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. Er lebt. Sein Werk der Vollendung der Welt, das Werk der echten Vermenschlichung, der Menschwerdung, geht weiter. Die Schöpfung Gottes, die durch unsere Schuld in Unordnung geraten ist, soll wieder in Ordnung kommen. Der Mensch soll das Leben, das der Schöpfer ihm zugedacht hat, zusammen mit seiner Aufgabe, in Freiheit und Freude, meistern können, ohne irgendwelche Schwierigkeiten, mag sie von einer Seite kommen, wie sie will. Zu diesem Werk der Vollendung der Welt, ruft der auferstandene und lebendige Herr uns Menschen in seinen Dienst. Sie sollen und sie dürfen seine Mitarbeiter bei dieser großen Aufgabe sein: "Siehe, ich sende euch!" Mit diesem Wort stellt er seine Mitarbeiter in den Dienst, in der Welt, an der Welt und für die Welt, das bedeutet für die ganze Menschheit. Eigentlich sind wir alle damit gemeint, die wir uns nach seinem Namen Christen nennen und die auch mit Ernst Christen sein wollen. Schon seit 2.000 Jahren ist das Wort und der Ruf des auferstandenen Herrn hörbar: "Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker und achtet darauf, da ihr die Arbeit weiter führet, die ich angefangen habe!" Viele haben in dieser Zeit diesen Ruf gehört und manche sind an die Ausführung seines Befehles gegangen und allerlei ist schon erreicht worden. Aber gerade in den letzten Jahrzehnten haben wir durch technische und wissenschaftliche Erfolge, die nicht für die Welt oder für die Menschheit ausgenutzt wurden, sondern gegen sie, moralisch auf dem Wege der Menschwerdung einen Rückschritt erlitten, daß das menschliche Miteinander einem Zusammenleben von Raubtieren gleicht, die sich gegenseitig ausplündern und totschlagen. Gerade in diesem Umbruch, in dem wir leben, ist die einzige Hoffnung und Rettung der Weg Jesu, nicht nur von einigen wenigen praktiziert, sondern von allen, die es wagen, sich heute noch Christen zu nennen. Dieser Weg Jesu als einziger Weg der Menschwerdung des Menschen, der Wiederherstellung der Welt, bleibt wie zu Jesu Zeiten höchst verdächtig für die, die aus diesem Durcheinander ihren besonderen Nutzen ziehen und viele haben bereits, politisch verdächtigt, ihr Leben, grausam gequält, dabei lassen müssen. Aber so wie Jesus doch mitten in einer Niederlage gesiegt hatte, ebenso wird sein Werk der Wiederherstellung der Welt und der Menschwerdung der Menschen vollendet werden, allen Widerständen zum Trotz: "Daß Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht, sein wird die ganze Welt." Und in dieser Zeit, da es aussieht nach einem vergeblichen Abmühen der Christen, ohne einen Erfolg zu sehen in der Verhütung der Zerstörung der Welt und in der Verhinderung der Vertierung der Menschen, sodaß seine wahren Nachfolger mutlos und hoffnungslos und müde werden, sagt Jesus dieses Wort von seiner Gegenwart, von seinem persönlichen Einsatz, das uns wieder fest und getrost an die Arbeit stellen will. Wir sollen gewiß sein, daß keine Müdigkeit der Seinen und keine Grausamkeit seiner Feinde es werden verhindern können, daß sich die neue Welt, und der neue Mensch, verwirklicht: "Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt." Jesus führt sein Werk mit unserer Hilfe aus, aber er läßt uns nicht allein. Er steht uns bei und stärkt uns, gibt uns Kraft und zeigt uns immer wieder neu durch sein Wort, in welche Richtung wir zu gehen haben. Er bemüht sich, um alle seine Mitarbeiter ein einigendes Band zu legen und die Bruderschaft untereinander und die Verbindung mit ihm immer mehr zu festigen. Wenn wir dieses Wort unseres Herrn Jesus Christus hören: "Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt", dann denken wir an die christliche Kirche, an die Gemeinschaft der Mitarbeiter Jesu im Werk der Wiederherstellung der Schöpfung Gottes und der Menschwerdung des Menschen. In dieser Kirche erfahren seine Mitarbeiter die Gegenwart ihres auferstandenen lebendigen Herrn, seinen Trost und seine Richtweisung, alle Tage neu, in und aus seinem Worte. Und der Herr erwartet von dieser seiner Kirche, daß sie ihm im Dienst gehorsam bleibt, bis zur Vollendung der Welt.
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