2 BEERDIGUNG 55a | Lugar/Ort:Fr. Bisterfeld geb. Herbel-Haus
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Psalm 115, 1 | | |
Skopus: | | 2 Beerdigung 55a -115,1 "Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deiner Gnade und Treue willen."
Der zweite große Reformator der christlichen Kirche, Johannes Calvin, hat in allen seinen mündlichen und schriftlichen Äußerungen eines betonen wollen : Die Größe und Majestät unseres Gottes. Davor kann es nur eines geben, ihn zu ehren, nach seinem Willen zu leben, den eigenen Willen mit seinem Willen in Übereinstimmung zu bringen. Und noch eine andere Realität wurde ihm unfaßbar: Dieser unser Gott, der Zeit und Unzeit, der Himmel und Erde, der alles Sichtbare und Unsichtbare, der alle Schwäche und Stärke, in seinen Händen hält, hat uns Menschen geschaffen, um jemanden zu haben, denen er seine ganze Liebe schenken kann, uns, denen er eine begrenzte Zeit des Lebens auf dieser Erde gewährt hat, uns, die wir, wie jeder Tod es bezeugt, nicht mehr sind als eine Handvoll Staub und Asche. Er, den wir mit unserem Verstand und mit unserer Wissenschaft nicht fassen und nicht ausstudieren können, Gott, steigt zu uns hernieder auf die Erde und sagt jedem Einzelnen von uns: Ich habe dich lieb. Du, Staub und Asche, bist mir nicht zu gering, um mit dir zu sprechen und von dir etwas zu erwarten. Ich gebe dir eine Würde und Fähigkeit innerhalb deiner dir bemessenen Lebenszeit, die fast an meine Göttlichkeit heranreicht. Und der Reformator Johannes Calvin ist der Meinung, daß vor dieser Realität Gottes und seinem Handeln uns gegenüber, uns eigentlich nur die Möglichkeit bleibt, ihn zu ehren indem wir ihm danken, indem wir unser Leben so leben, daß es ein Gott dankendes Leben ist: "Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deiner Gnade und Treue willen." Mit diesem Psalmsängerwort wird das, was Johannes Calvin sagt, begründet und bekräftigt. Und wenn wir hier am Sarge unserer verstorbenen Schwester versammelt sind und uns eindrücklich und unübersehbar die Realität vor Augen geführt wird, daß wir nicht mehr sind als eine Handvoll Staub und unsere Verstorbene fragen könnten als eine Christin, die etwas davon wußte, daß wir Gottes geliebte Kinder sind, was sie jetzt in dieser Situation denkt und fühlt, würde sie mit unserem Psalmwort übereinstimmend bekennen: Über meinen Tod hinaus danke ich Gott, daß er mich ins Leben gerufen hat, daß er mir dieses Leben mit Freud und Leid geschenkt hat, daß er mich über den Tod hinaus, da ich wieder Staub und Asche werde, liebt und mir eine Zukunft schenkt, von der zu reden mir die Worte fehlen. Würde sie nicht auch euch, die ihr ohne sie euren Weg werdet gehen müssen, jetzt zurufen: Versucht, getrost euren Weg fortzusetzen als solche, die wissen, da sie Gottes geliebte Kinder sind, als solche, die durch ein dankbares Leben Gott ehren? Dadurch könntet ihr ihm auch dafür danken, wie ich es selbst tue, daß ich so viele Jahre unter euch sein durfte. Traurig, aber nicht verzweifelt, sondern getröstet, könnt ihr Abschied nehmen: "Micht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deiner Gnade und Treue willen.."
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