2 BEERDIGUNG 53b | Lugar/Ort:Frau Stieben-Friedhof
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Gauß | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Hiob 12, 14 | | |
Skopus: | | 2 Beerdigung 53b -Hiob 12,14 "Siehe, wenn Gott zerbricht, so hilft kein Bauen, wenn er jemand einschließt, kann niemand aufmachen."
Wir haben ja vorhin im Trauerhause gesagt, daß der Tod durchaus auch einmal als ein Freund zu uns Menschen kommen kann, der uns aus unserer Müdigkeit der vielen vielen Jahre unseres Lebens herausholt und hinüberbriungt in die Arme unseres lieben Vaters im Himmel. Das war ja auch der Wunsch für unsere Verstorbene, daß sie nach 85 Jahren irdischen Lebens nun einen Ort im Lande des Friedens, der Ruhe und des Glückes von Gott geschenkt bekommen hat. Allerdings erinnert uns jeder Tod doch auch daran, daß hier ein Menschenleben zerbrochen worden ist und zwar mit dem Willen Gottes: "Wenn Gott zerbricht, dann hilft kein Bauen." Fur die meisten von uns ist der Tod noch kein Freund, nach dem wir uns sehnen, sondern er ist unser Feind, vor dem wir am Liebsten fliehen möchten. Aber auch hinter diesem Tod steht kein anderer als Gott selbst, der über unseren Tod und über unser Leben entscheidet: "Wenn Gott zerbricht, dann hilft kein Bauen." Wir alle wissen Bescheid über den Tod. Wir alle wissen, daß es davor keine Flucht gibt. Wir wissen aber ebenfalls, daß der Tod nicht ein blindes Schicksal über uns ist, sondern Gottes Strafgericht über uns, die wir ihm gegenüber ungehorsam waren und sind. Wir kennen auch alle die Grausamkeit des Todes, die in unseren Famailien, in unserer Freundschaft große Lúcken reißt. Und doch - wir alle miteinander leben so weiter, als ob es den Tod gar nicht gäbe. Ganz tief in unserem Herzen sitzt wohl bei uns allen eine unbeschreibbare Angst vor dem Tode und seinen Folgen, aber in unserem Tun, in unserem Reden und Sprechen handeln wir so, als ob wir nie etwas von diesem Tode gehört hätten. Aber vergessen wir nicht, daß auch dieser Sarg mit unserer Verstorbenen, den wir in die Erde gesenkt haben, uns daran erinnern will, daß hinter dem Tode Gott selbst steht und Gott dich fragt: Wie stehst du zu mir, deinem Gott? Läufst du vor ihm weg oder bist du bereit, auf sein Wort zu hören und nach seinem Worte auch zu leben? Nur dem Menschen, der auf Gottes Wort hört und danach lebt, kann der Tod auch als ein Freund erscheinen, der uns in die Arme unseres treuen Gottes legt. Wer von Gott nichts hören und nach seinem Wort nicht leben will, für den bleibt der Tod ein schauderhaftes Grauen und bringt uns ewiges Unglück und unendliches Leid. So, wie wir es für unsere Verstorbene erbitten und erwünschen, daß sie nun Freude über Freude erleben darf, so ernsthaft laßt uns im Angesichte des Todes auf Gottes Wort hören und danach leben. Laßt uns so auf das Zeichen des Todes recht achten. "Siehe, wenn Gott zerbricht, so hilft kein Bauen, wenn er jemand einschließt, kann niemand aufmachen."
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