2 BEERDIGUNG 38b | Lugar/Ort:Frau Schulz geb. Wolf-Friedhof
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:2. Mose 19, 4 | | |
Skopus: | | 2 Beerdigung 38b -2.Mose 19,4 "Ihr habt gesehen, wie ich euch getragen habe auf Adlersflügeln, spricht Gott, der Herr."
Wir haben vor uns im Grabe die Überreste unserer Schwester Schulz von über 83 Jahren, die den größten Teil ihres Lebens hier im Dorf verbracht hat und die mit allen Fasern ihres Herzens so mit dem Geschick unseres Dorfes verbunden war, daß sie sicherlich sich auch von Buenos Aires aus in ihren Gedanken nicht hat von Aldea Protestante trennen können, nicht nur durch die Familienbindungen. Wenn schon eine solche Dorfgemeinschaft in Freud und Leid, in Wohlwollen und Ärger, einen Menschen in seinem ganzen Leben trägt und hält, sodaß er nicht mehr davon los kommt, selbst wenn er es wollte, wieviel mehr gilt das von der Gemeinschaft, die wir mit Gott haben. Und das sollte ja das Besondere des christlichen Glaubens bei uns sein, bei uns, die wir uns Christen nennen, daß wir Gemeinschaft und Verbindung mit Gott haben. In dieser Gemeinschaft, die wir mit Gott haben, ist eines sofort zu erkennen, daß Gott uns nämlich trägt mit seiner Liebe und Güte und Barmherzigkeit. Diese Liebe und diese Güte und diese Barmherzigkeit überstrahlt alles, was wir Menschen an guten Seiten aufzuweisen haben. In einem Liede singen wir: "Nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist du." Normalerweise gehen unsere Gedanken immer, wenn wieder ein Mensch, ein geliebter Mensch, aus unserer Mitte abgerufen wird, zurück in das Leben dieses Abgerufenen und in verschiedener Weise wird uns deutlich, wie Gott diesem Betreffenden in seinem Leben seine Liebe und seine Hilfe geschenkt hat. Wir dürfen in dieser Weise auch an diesem Grabe unserer heimgegangenen Schwester, die euch Mutter und Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter gewesen ist, bekräftigen, was unser Textwort ausspricht: "Ihr habt es gesehen und erlebt, wie ich, Gott, diese Heimgegangene in den vergangenen Jahren ihres Lebens durch alle Höhen und Tiefen, durch gute und durch böse Tage, durch Freude und durch Ärger, wie auf Adlersflügeln getragen habe und ich werde sie auch geleiten dahin, wo sie ausruhen darf." Wenn ihr als die Leidtragenden in dieser Gewißheit Abschied nehmen könnt, dann braucht jetzt keine große Traurigkeit aufzukommen, denn dann wißt ihr, daß Gott jetzt für sie sorgt, wie kein Mensch für sie sorgen kann: "Ihr habt gesehen, wie ich, euer Gott, euch auf Adlers Flügeln getragen habe."
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