2 BEERDIGUNG 28a | Lugar/Ort:Alfred Brauer-Haus
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Georg Heinrich Schanzenbach Schultheiß | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jesaja 64, 1 | | |
Skopus: | | 2 Beerdigung 28a -Jesaja 64,1 "Ach, daß du den Himmel zerrissest und führest herab."
Der Prophet Jesaja hat in einer ganz bestimmten Situation des Volkes Israels, des alten Volkes Gottes, diesen schweren Stoßseufzer gen Himmel geschickt. Das Volk Israel lebte in einer schweren Not. Es wußte nicht aus noch ein. Das Wasser stand ihnen schon, wie man so sagt, bis zum Halse. Eine allgemeine Verzweiflung hatte bereits das Volk ergriffen . Der Prophet hat die Not damals selbst am eigenen Leibe zu spüren bekommen, aber doch ließ er sich nicht von einer Verzweiflung packen, da der Mensch nur sich selbst in seiner Not sieht. Der Prophet dreht sich mit seinem Leiden und seinen Schmerzen auch nicht nur um sich selbst, sondern er weiß eine Stelle, da er sein Leid und seine Not klagen kann. Er weiß nicht, ob ihm Gott helfen wird, aber das weiß er, wenn es einen geben kann, der hilft, dann ist es sein Gott, der zu seinen Kindern gesagt hat: Ich habe dich je und je geliebt, gerade auch dich, der du so eigenartige Wege gehst, die ich nicht verstehen kann und über die ich mich nicht freue. Und diesem Gott schreit der Prophet seinen Kummer entgegen: "Ach, daß du den Himmel zerrissest und führest herab." Darin liegt die Bitte, zu uns Menschen in unsere Not zu kommen und sich unser helfend anzunehmen. Wenn wir dieses Wort recht bedenken, dann fällt auch ein Strahl seines Lichtes auf uns, die wir als Ehefrau oder Kinder oder Schwiegersohn oder Schwestern oder Famalienangehörige und Bekannte am Sarge dieses uns so lieben Menschen stehen. Haben wir nicht oft ratlos uns herumgeplagt mit all den Fragen und Nöten, die mit der Krankheit unseres Verstorbenen verbunden waren und sind wir nicht auch jetzt erschüttert, daß der Tod neues Leid über uns gebracht hat? Sind wir nicht auch der Verzweiflung nahe und wissen nicht aus noch ein? Aber auch am Sarge hier, so will uns der Prophet Jesaja zurufen, dürfen wir das tun, was er damals getan hat. Wir brauchen nicht unsere Not und unseren Kummer und Schmerz allein mit uns herumschleppen, sondern wir dürfen sie ebenfalls unserem Vater im Himmel entgegenschreien: "Ach, daß du den Himmel zerrissest und führest herab." Wenn wir das tun, dürfen wir wissen, wenn es einen gibt, der gerade jetzt uns in unserer Situation helfen kann, dann ist es unser Gott. Wir wissen nicht, wie er uns helfen wird, aber daß er uns helfen und uns den Weg zeigen wird, den wir zu gehen haben, können wir ganz fest glauben.
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