2 Außergewöhnliche Gottesd.- 68 | Lugar/Ort:Santa Rita/Misiones
Fecha/Datum:19/07/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Alem Süd/Misiones, 23-7-1957 Camarero, 11-8-1957 Aldea Protestante, 1-9-1957 Paraná, 1-9-1957 Vizcacheras, 24-11-1957 Diamante, 9-8-1958 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Misiones-Reise | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 12, 46-50 | | |
Skopus: Wer sind die wahren Verwandte Jesu? | | 2 Außergew.Gottesd. 68 -Misiones-Matthäus 12,46-50 "Da Jesus noch also zu dem Volke redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen, die wollten mit ihm reden. Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden. Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und reckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter."
Jesus Christus hat einen Auftrag an uns Menschen, einen Auftrag, den er von seinem Vater im Himmel bekommen hat. In diesem Auftrag, den er auszuführen hat, geht es immer um unser Tod und um unser Leben. Über unser aller Leben als Menschen hängt das Gerichtsschwert Gottes, das uns der gerechten Strafe zuführen soll. Es hängt deshalb über uns, weil wir alle miteinander solche sind, die von Gott weggelaufen sind, die von Gott nichts wissen wollen. Wer aber sein Leben, das Gott uns gegeben hat, nicht aus der Hand Gottes nehmen will, der hat sein Leben verwirkt und steht vor Gott als seinem Richter, der sein Leben wieder zurückfordert. Immer wieder kommen Zeiten über unsere Menschheit, die uns klar und deutlich zeigen, daß das nicht eine Phantasie ist, sondern reale Wirklichkeit. Wir, die wir in den Kriegs- und Nachkriegszeiten in Europa gelebt haben, haben einen kleinen Einblick davon bekommen, was es heißt, erleben zu müssen, daß Gott mit seinem Gerichtsschwert in die Reihen der Menschen dreinschlägt. In seiner großen Liebe zu uns hat Gott nun noch eine einzige Möglichkeit gegeben, daß wir aus dem Zorn- und Strafgericth Gottes herauskommen und daß wir nicht nur auf dieser Erde, sondern ewig leben können. Um dieses alles zu verkündigen, uns zu ermöglichen, ist ja der Sohn Gottes auf diese Erde gekommen mitten unter uns. So steht doch Jesus in unserer Geschichte mitten unter uns Menschen, um uns zu verkündigen, es gibt noch eine Rettung aus dem Strafgericht Gottes. Geht mit mir diesen Weg der Rettung. Da, mitten in der Ausführung seines Auftrages an die Menschen, kommen seine Mutter und seine Brüder und wollen mit ihm sprechen. Hier an dieser Stelle wird dem Märchen der katholischen Kirche eine schwere Niederlage bereitet, als ob Jesus keine Brüder und Schwestern gehabt hätte, als ob Maria nach der wunderbaren Geburt des Gottes Sohnes keine Kinder mit ihrem Mann Josef gehabt hätte. Die Mutter Maria und mehrere seiner Brüder kommen zu Jesus, um mit ihm zu sprechen. Es ist aller Wahrscheinlichkeit anzumehmen, daß sie ihn in irgendeiner Familienangelegenheit sprechen wollen. Es ist nun nicht so, daß er für diese Dinge seiner Familie nichts übrig hätte, aber hier geht es darum, was den Vorrang hat, was wichtiger ist, die Sache seines Vaters im Himmel oder die Sache seiner eigenen Familie. Die Sache des Reiches Gottes hat den Vorrang vor allen anderen Dingen dieser Erde. Jesus Christus weiß es, was wir meistens vergessen, daß der Aufrag seines Vaters im Himmel vor allen anderen Dingen geht. Er ist ihm in erster Linien und vor allen Dingen gehorsam. Als einige ihn anstoßen und ihm sagen: "Du, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!" wird er unwillig darüber und sagt: "Wer ist schon meine Mutter, und wer sind schon meine Brüder?" Wenn es um das Reich Gottes geht, wenn es um die Errettung des Menschen geht, dann gibt es gar nichts auf dieser Erde, was noch wichtiger wäre. Vielleicht kennen wir noch alle die Geschichte vom 12jährigen Jesus im Tempel, wie seine Eltern Maria und Josef ihn suchen, während er im Tempel zu Jerusalem zurückgeblieben ist, um noch mehr in der Heiligen Schrift auf die Stimme seines Vaters im Himmel zu achten. Und als ihn seine Eltern deswegen bestrafen wollen, sagte er: "Wißt ihr denn nicht, daß ich sein muß in dem, was meines Vaters ist." Der Gehorsam gegenüber seinem Vater im Himmel geht über alles. Und erst recht hier in dieser Geschichte, da er mitten in der Ausführung seines Auftrages ist, uns Menschen wieder zurückzuholen zu Gott. Hier in seinem Dienst als der Heiland der Menschen, als der Messias Gottes, gibt es für ihn keine besondere Herausstellung seiner Mutter und auch keine besondere Herausstellung seiner Brüder. Hier weiß er, daß es keinen Menschen gibt, der es nicht nötig hätte, sich von ihm an die Hand nehmen und zum Vater im Himmel zurückbringen zu lassen. Wir als Menschen sind allzumal solche, die gegen Gott eine Revolution gemacht haben und nur dann der wohlverdienten Strafe entgehen, wenn wir uns von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, helfen lassen. Auch die Mutter Jesu, Maria, ist an dieser Stelle nicht mehr als wir alle und hat die Hilfe Jesu, ihres Sohnes, geradoso nötig, wie wir sie alle nötig haben. Es ist unverständlich, wie die katholische Kirche dazu kommt, Maria sündlos zu machen und über alle Menschen zu stellen. Dieser unser Text sagt uns eindeutig: Maria ist nicht mehr als alle anderen Menschen auch. Jesus sieht nun einen anderen Kreis, der sich um ihn bildet. Es gibt auf dieser Erde durchaus Menschen, die sehr sehr eng mit ihm verbunden sind, enger verbunden als die Menschen, die mit ihm durch das Familienband zusammengehören. Dieser Kreis, der zu ihm gehört und zu dem er gehört, ist seine Gemeinde, die Kirche Jesu Christi. Es sind die Menschen, die auf sein Wort hören, sich von ihm die Vergebung aller ihrer Schuld schenken lassen und hingehen und nun endlich in ihrem Leben, im grauen Alltag und am Sonntag, nach dem Willen Gottes leben: "Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist meine Bruder, Schwester oder Mutter." Wenn Jesus Christus damals seiner Mutter Maria und seinen Brüdern sagt, daß zwischen ihm und ihnen keine Familienbindungen, keine äußeren Bindungen gelten, sondern allein die Glaubensgemeinschaft mit ihm, so sagt er uns heute durch diesen Text in gleicher Weise: Ob du dich nach mir ein Christ nennst, oder ob du rein äußerlich zur christlichen Gemeinde gehörst und deine Beiträge bezahlst, das alles spielt keine Rolle. Wichtig und ausschlaggebend ist allein etwas anders, nämlich dieses, ob du mit ihm, dem Herrn Christus, auch wirklich im Glauben verbunden bist. Dieses zeigt sich darin, daß du jede Gelegenheit ausnutzst, um Gottes Wort zu hören im Gottesdienst der Gemeinde. Aber nicht nur im Gottesdienst können wir Gottes Wort hören, sondern auch dann, wenn wir zu Hause allein oder im Kreise der Familie die Bibel aufschlagen oder aus einem Andachtsbuch auf die Stimme Jesu Christi hören. Für den, der die Heilige Schrift nur als ein verschlossenes und unbekanntes Buch behandelt, der ist mit seinem Herrn Jesus Christus noch nicht in rechter Weise verbunden. Ob wir den Namen CHRIST zu Recht tragen, zeigt sich darin, ob wir um unserer großen Schuld vor Gott wissen, um diese Schuld, daß wir von ihm nichts mehr wissen wollen und stattdessen hier im Leben selbst kleine Herrgötter sein möchten und danach auch handeln. Ob wir wirklich zu dieser neuen Jesusfamilie gehören, zeigt sich darin, daß wir uns diese Schuld durch sein Leiden und Sterben haben vergeben lassen, wie wir es in Martin Luthers Erklärung zum Glaubensbekenntnis gelernt haben: "In welcher Christenheit er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt." Glauben wir das? Ist es einmal schon Wirklichkeit in unserem Leben geworden, daß wir in einer großen Schuld, in der wir zu verzweifeln drohten, die Stimme Jesu gehört haben, die zu uns sprach: Sei getrost, ich vergebe dir alle deine Schuld.? Nur wer das schon erlebt hat und es immer und immer wieder erlebt, kann sich mit Recht ein Christ nennen. Ob wir mit unserem Herrn Jesus Christus wirklich in rechter Weise verbunden sind, zeigt sich dann ferner darin, daß wir in unserem Leben nun auch wirklich nach dem Willen unseres Herrn leben. In diesem Jahre steht zum Beispiel die evangelische Christenheit in Deutschland unter dem Wort Jesu: "Was heißet ihr mich Herr, Herr, und tut doch nicht, was ich euch sage!" Merkt man es uns an im Alltag in unserem Tun und in unserm Reden, daß wir Christen sind oder handeln wir genauso böse wie unsere unchristlichen Nachbarn? Nicht die äußere Zugehörigkeit zur Kirche und nicht der Name Christ entscheidet darüber, ob wir zu der neuen Jesusfamilie gehören, sondern allein diese enge Verbindung mit ihm selbst, die man erkennen kann, ob jemand in Gottes Wort zu Hause ist, sich seine Schuld hat vergeben lassen und nun in seinem ganzen Leben nach dem Willen Jesu lebt. Wenn Jesus so seinen Brüdern und auch seiner Mutter ganz klar herausstellt, was wichtig ist, so will er sie bestimmt nicht ausschließen aus dieser neuen Familie, die Kirche heißt und von ihm gegründet wurde, sondern er will sie einladen, die alten Bindungen mit ihm nicht so wichtig zu nehmen, sondern sich auch hineinzubegeben in die neue Familie der Jesusgemeinschaft. Wir wissen es von den Brüdern Jesu und auch von der Mutter Maria, daß sie dieses verstanden haben und sind Glieder der neuen Familie geworden. Auch für uns, die wir vielleicht auch nur äußerlich zur Kirche gehörten, nur den Namen CHRIST trugen, besteht die gleiche Möglichkeit, und unser Herr Jesus wartet direkt darauf, daß wir endlich zu der Schar gehören, die mit ihm in wirklich echter Weise verbunden sind. "Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter."
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