2 Außergewöhnliche Gottesd.- 66 | Lugar/Ort:Diamante
Fecha/Datum:13/05/1964 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Camarero, 15-5-1964 Reffino, 12-5-1964 Aldea Protestante, 17-5-1964 Meroú, 17-5-1964 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Gebetswoche für die Einheit der Christen Id | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 10, 12/11 | | |
Skopus: Die römisch-katholische Kirche im Ökumenismus. | | 2 Außergew.Gottesd. 66 -Ökumene'Johannes 10.12+11 "Jesus Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen."
Beim letzten Mal wurde uns die doppelte Tatsache klar und deutlich: Jesus Christus hat eine einzige heilige christliche Kirche gegründet, wir finden aber vor eine Unzahl von Kirchen. Wir teilten diese Kirchen ein in 3 Gruppen: 1. die katholische Gruppe; 2. die reformatorische Gruppe; und 3. die pfingstlerische Gruppe, dazu kommen noch eine Unzahl von Gemeinschaften, die man nicht als Kirchen bezeichnen kann, sondern als Sekten. Durch einige wenige Männer, die die Not dieser Zerrissenheit sahen, ist es zu einer großen Kirchenbewegung gekommen, zur ökumenischen Bewegung. Im Ökumenischen Weltrat der Kirchen sind bereits 200 Kirchen aus 59 verschiedenen Ländern der Welt zusammengeschlossen, die fragen wollen nach der Einheit der einen heiligen christlichen Kirche, wie sie Jesus Christus gewollt hat. Damit bekennen im letzten Grunde alle diese Kirchen; Wir sind wohl alle ein Teil dieser einen wahren Kirche, sie ist aber größer als die Kirche, die wir darstellen. Das bedeutet, daß die Kirchen im ökumenischen Rat sich gegenseitig als Kirchen respektieren. Im gegenseitigen Gespräch und im gemeinsamen Aufschlagen der Heiligen Schrift und im gemeinsamen Hören auf die Botschaft des Evangeliums rücken sie immer mehr zusammen, aufeinander zu, verstehen sich immer besser und korrigieren sich gegenseitig in der äußeren und inneren Form. Und wir können wohl schon sagen, daß in diesem Rat die gesamte Christenheit zur Darstellung kommt. Selbstverständlich wollen die Kirchen, die nur sich selbst als die eine wahre christliche Kirche verstehen und die darum alle anderen Kirchen nicht als Kirchen anerkennen können, mit dem Ökumenischen Rat nichts zu tun haben. Dazu gehörte jahrzehnteland die römisch-Katholische Kirche, die dieser ökumenischen Bewegung nicht nur ablehnend gegenüberstand, sondern sogar feindlich. Sie verbot sogar den Katholilen die Teilnahme an den Veranstaltungen dieser ökumensichen Bewegung. Allerdings sympathisierten trotzdem eine ganze Reihe von Bischöfen und Kardinälen der römisch-katholischen Kirche mit dem Ökumenismus. Wenn auch die römisch-katholische Kirche seit dem Konzil beim Ökumenischen Weltrat der Kirchen durch offizielle Beobachter mitarbeitet, steht sie imme noch nicht in ganzer Offenheit dieser Bewegung gegenüber. Warum? In einer sehr selbstsicheren und stolzen Weise behauptet sie von sich, daß sie die eine heilige christliche Kirche sei, die Jesus Chgristus gegründet habe. Darum brauchen die anderen Kirche sich nicht lange um die Einheit zu bemühen, wie es die ökumensiche Bewegung tut, sondern sie brauchen nur römisch-katholisch zu werden und ist die Einheit wieder da. Trotz aller freundlichen Worte und Gesten gegenüber den anderen Kirchen hat sich bis heute an diesem Punkte nichts geändert. Sie will allein die wahre Kirche sein und erkennt alle anderen Kirchen nicht als Kirchen an. Die Einheit der Kirche kann nach ihrer Meinung nur Wirklichkeit werden, wenn alle Christen nach Rom zurúckkehren. Augenblicklich wird in deutlichen Worten von der nicht-römischen Christenheit zum Ausdruck gebracht, daß das begonnene Gespräch mit der römisch-katholischen Kirche unmöglich gemacht wird, wenn sie sich an diesem Punkte nicht ändert. Wir erwarten, daß sie erkennt, daß sie als römisch-katholische Kirche auch nur ein Teil ist der durch menschliche Schuld zerrissenen und gespaltenen Christenheiot der Welt, mehr nicht, und daß sie die anderen Kirchen ebenfalls als Kirchen respektiert. Ein Zurück nach Rom gibt es für uns nicht, zumal es dort soviele Dinge gibt, die wir nach der Heiligen Schrift als unmöglich ablehenen müssen, wie zum Beispiel einen als Stellvertreter Christi geglaubten unfehlbaren Papst. Man sagt heute, daß diese Kirche versucht, mit den anderen katholischen Kirchen, wie der griechisch- und der russisch-orthodoxen Kirchen und der englischen Staatskirche zur Einheit zu kommen, mit denen sie viele gleiche Lehren hat. Sie will dadurch den Ökumenschen Rat, der ihr ein Dorn im Auge ist, auseinanderbrechen lassen. Ich glaube aber, daß dieser Versuch bereits heute gescheitert ist. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat vor wenigen Wochen ein klars und deutliches Wort zur römisch-katholischen Kirche gesprochen und sie aufgefordert, ihre Bemühungen um ein Zurück nach Rom fallen zu lassen, wir würden nur dadurch daran erinnert, daß sie uns einmal mit dieser Parole mit Feuer und Schwert verfolgt und unterdrückt habe. Die Evanghelische Kirche in Deutschland hat aber die römisch-katholische Kirche eingeladen, einen neuen Weg zu beschreiten: Mit den anderen Kirchen der Welt im ökumenischen Rat zurückzukehren zu dem alleinigen Hirten der einen allgemeinen christlichen Kirche, Jesus Christus. "Es ist in keinem anderen Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, darin wir sollen selig werdten, als allein in dem Namen Jesus." Wenn wir in dieser Gebetswoche auch in besonderer Weise der römisch-katholischen Kirche gedenken, dann tun wir es mit der Bitte, daß der Herr der Kirche, der in diesen Jahren etwas ganz Neues in ihr angefangen hat, es auch zu einem guten Ende, allen Widerständen zum Trotz, hinausführen möge und daß sie sich reinigen möge von all dem, was einer christlichen Kirche nicht geziemt und daß sie schließlich dahin komme, nur ihn, Jesus Christus, als den alleinigen Herrn anerkenne. Und daß sie bereit werde, mit den anderen Kirchen der Welt das Wunder der einen heiligen christlichen Kirche zu erflehen, wie Jesus Christus diese Einheit haben will. Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, du alleiniger Herr der Kirche, wir sagen dir Dank, daß du es fertig bringst, in allen Kirchen, die sich nach deinem Namen nennen, zu wirken, selbst bei denen, bei denen wir es niemals für möglich gehalten haben. Vollführe und vollende das Werk, daß du in der römisch-katholischen Kirche angefangen hast. Stärke die in ihr, die bereit sind, allein auf dich, als die einzige richtige Stimme des guten Hirten zu hören. Laß auch auf dem Konzil die Stimme deines Evangeliums siegen. Reinige sie von dem, was nicht dem rechten Glauben an dich dient, sondern nur schadet. Gib ihr den Geist, der ihr zeigt, auf welchem Wege die Christenheit in rechter Weise zur Einheit kommen kann. Hilf ihr zu erkennen, daß die Christenheit nicht geeint werden kann mit dem Rufe ZURÜCK NACH ROM, sondern allein zurück zu dir, als dem einzigen und wahren und guten Hirten. Sei du auch mit den anderen katholischen Kirchen, den griechisch- und russisch-orthodoxen Kirchen und der englischen Staatskirche, die uns in ihrem Wesen ebenfalls so fremd sind. Laßt uns als reformatorische Christen den katholischen Christen ein Zeugnis in Liebe, aber von der ganzen Wahrheit, geben.
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