2 Außergewöhnliche Gottesd.- 40 | Lugar/Ort:Lucas González ER
Fecha/Datum:16/04/1974 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Entre Ríos-Pfarrkonferenz -Morgenandacht | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 6, 33 | | |
Skopus: "Das Geheimnis des Reiches Gottes. | | 2 Außergew.Gottesd. 40 -ER-Pfarrkonf.-Matthäus 6,33 "Jesus Christus spricht: Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen."
Von Zeit zu Zeit kann es uns, die wir mit dem Wort Gottes viel umgehen, passieren, daß ein Text, den wir meinten, bereits gut zu verstehen, ganz neu anfängt zu sprechen, ganz anders redet, als wir es vielleicht bisher verstehen gelernt haben. So ist es mir zum Beispiel bei dem verlesenen Wort ergangen. Das Trachten wurde als ein frommes Handeln gedeutet, das Reich Gottes als eine im Jenseits verschwindende Größe verstanden, Gerechtigkeit als ein punktuelles Geschehen in einem Gerichtsprozeß zwischen Gott und uns Menschen gesehen. Unter "Euch wird solches alles zufallen" wird von all den Dingen geredet, die es mit unserem wirklichen menschlichen Alltag zu tun haben. So wird dann unser Vers in folgender Weise gepredigt: "Versenkt euch in die Geheimnisse des Himmels, die euch Gewißheit geben, daß Gott euch die Tür zum jenseitigen Himmel aufgeschlossen hat. Wenn ihr das tut, dann werdet ihr auch in diesem irdischen Leben mit dem Segen Gottes reichlich überschüttet. Wenn wir aber wirklich beim Text bleiben im Kontext der Bergpredigt und des Matthäus-Evangelioums und der Synoptiker, ist die Bedeutung des Wortes Gottes eine völlig andere. Im Rahmen einer kurzen Andacht ist es natürlich nicht möglich, alles das zu sagen, was dazu zu sagen wäre, aber blitzlichtartig andeuten will ich es doch. In den verschiedenen Bezeugungen kann von einem Parallelismus ausgegangen werden, daß das Himmelreich und das Reich Gottes identische Größen sind. In Jesus Christus kommt dieses Reich auf die Erde als die Erfüllung der messianischen Erwartung des Volkes Israels. In dieser Erwartung geht es ganz konkret um ein Geschehen auf dieser Erde, inmitten dieser Welt, in Jesus Christus wird die erwartete Zukunft vorweggenommen. "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen," bedeutet dann: ändert auch ihr eure ganze Mentalität eures Handelns, da durch Jesus die Erfüllung der Prophezeiung begonnen hat, und zwar so, daß euer Handeln in Übereinstimmung kommt mit dem Handeln Jesu. Speziell in der Bergpredigt, die das Grundgesetz dieses Reiches Gottes enthält, wird die messianische Erwartung zur Erfüllung gebracht, eine Herrschaft, ein Reich, in dem das Leben des Menschen seiner Bestimmung in der Schöpfung als ein Geschöpf Gottes gerecht wird. Denken wir doch nur an die Seligpreisungen, da die nicht mehr zu stöhnen brauchen, die all die vielen frommen Gesetze nicht halten Können oder dafür kein Verständnis aufbringen, da diesen Leidtragenden die Last erleichtert wird, da die übers Ohre Gehauenen zu ihrem Recht kommen usw. Jesus kämpft gegen eine Frömmigkeit, die der Bestimmung des Menschen entgegengesetzt ist. Er heilt, Er fordert auf, das menschliche Leben so zu gestalten, daß anderes menschliches Leben nicht mißachtet, niedergemetzelt, verletzt oder getötet wird. Es sollen keine Schätze gesammelt werden, da dadurch andere benachteiligt werden. In dem Reich Gottes, das mit Jesus Christus in diese Welt hereingebrochen ist, ist jeder fúr jeden in einer sich und allesgebenden Hilfsbereitschaft da. Daß die Realität dieses Reiches mit der Realität dieser alten Welt in Konflikte geraten muß, ist selbstverständlich. Jesus Christus selbst ist ja dabei auf der Strecke geblieben. Allerdings hat er sich zum Schaden der Repräsentanten der alten Welt doch als der Stärkere erwiesen. Und von daher bekommt nun das Wort Jesu eine ganz neue Bedeutung: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen." Es bedeutet dann: Arbeitet zuerst mit mir an der Verwirklichung des Reiches Gottes und daß alles menschliche Leben seiner Bestimmung als Gottes Geschöpfe, als Gottes Ebenbilder, gerecht wird, und was damit zusammenhängt, dann wird euch alles andere zufallen. Was wird uns zufallen? Was wir an Schaden erlitten haben, dadurch, daß wir uns für dieses Reich einsetzen durch die Auseinandersetzung mit den Repräsentanten der alten Welt, die dieses Reich nicht zu uns kommen lassen wollen.Was wird uns zufallen? Alles, was wir zum Leben nöTig haben, worum wir uns aber im Kampf um die Aufrichtung des Reiches Gottes nicht kümmern konnten. Was wird uns zufallen als ein Geschenk im Vorbeigehen? Die jeweils richtige Form unseres Verhältnisses zu unserem Vater im Himmel und zu unserem Herrn Jesus Christus, dem Repräsentanten des Reiches Gottes, des Himmelreiches auf Erden. Was wir als Frömmigkeit verstehen, einen Kult zuz machen, ist uns verwehrt. In dem "Trachtet nach dem Reiche Gottes!", kommt zum Ausdruck, das dieses Reich Gottes nicht etwas ist, was nur über uns kommt, worauf wir nur warten können, sondern wir sind in das Geschehen des Kommens aktiv mit eingespannt, gerade das andere, worüber wir meinen, uns einsetzen zu müssen, das wird uns zufallen, aber für das Reich Gottes, das mit Jesus Christus auf dieser Erde begann, gilt es sich einzusetzen. Wir als Jünger Jesu wissen uns gerufen, das Kommende jetzt schon hier zu leben und darzustellen, was das bedeutet, der neue Himmel und die neue Erde, in der Gerechtigkeit für alle Menschen wird. Wir als Christen sind Partisanenkämpfer für Gottes Herrschaft auf Erden, nicht indem wir von dieser Herrschafgt reden, sondern diese Herrschaft leben. Jesus hat gewissermaßen die Zukunft des Himmelreiches von den himmlischen Wolken heruntergeholt und sie zur Angelegenheit der täglichen Gegenwart gemacht. Wir wollen schließen mit den Worten des Herrn: "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel."
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