10 Gebote (07) | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:16/03/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 9-9-1956 Paraná, 4-11-1956 Camarero, Juanuar 1957-Bibelstunde-
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:15. Sonnt. nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:2. Mose 20, 14 | | |
Skopus: 6. Gebot | | 10 Gebote (7) - 2. Mose 20, 14 "Und Gott redete alle diese Worte: Du sollst nicht ehebrechen."
Als wir vom 4. Gebot sprachen: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.", da wurde es uns deutlich, dass Gott den einen Mann und die eine Frau in der Ehe mit einer besonderen Gabe und Würde beschenkt hat, dass nämlich in dem Zusammensein des einen Mannes und der einen Frau in der Ehe Gott sein Schöpfungswerk noch heute vollbringt: "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan." Darum war es gerade lange Zeit in der Christenheit ein grosser Irrtum, dass sie meinte, dass das liebende Zusammensein von Mann und Frau in der Ehe eine dunkle Angelegenheit sei, die man wohl als notwendig ansah, aber doch meinte, dass damit Gott nichts zu tun habe. Aber wie kann das, was Gott gesegnet hat, und wie kann das, was Gott mit einer besonderen Würde begabt hat, böse und schlecht sein? Dass der Mann ein Verlangen nach seiner Frau und die Frau nach ihrem Mann hat, ist Gottes Gabe an uns Menschen in der Ehe. Was Gott geheiligt hat, dass soll der Mensch, auch der Christ, nicht als eine fragwürdige und dunkle Sache betrachten. Aber Gott hat den einen Mann und die eine Frau in der Ehe nicht nur deshalb zusammengeführt, damit in ihrer Mitte das Wunder eines neuen Menschen geschehen darf, sondern die eheliche Bestimmung von Mann und Frau finden wir auch noch in anderen Worten ausgedrückt: "Und Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei." Der Mensch hat auf dieser Erde eine bestimmte Aufgabe, eine bestimmte Arbeit, auszuführen. Gott weist jedem Menschen seine Arbeit zu. Aber wie kann ein Mensch allein seine Aufgabe ausführen? Damit das nicht sein braucht, dass der Mann müde vom Felde kommt und zu Hause noch sein Essen kochen muss und dergleichen Dinge mehr, hat Gott ihm eine Gehilfin geschenkt. Damit das nicht sein braucht, dass die Frau, die zu Hause für Ordnung und Essen und für die Kinder und dergleichen Dinge sorgt, auch noch sich abmühen und sorgen muss, wie sie das nötige Geld herbeischafft, hat Gott, der Herr, ihr einen Gehilfen als Mann zur Seite gestellt. Gott, der Herr, wusste es schon, warum er den Mann und die Frau geschaffen hat, zur gegenseitigen Gehilfenschaft. Wie stinklangweilig würde es auf dieser Erde sein, wenn es nur Männer gäbe und wie trostlos traurig und wie feindschaftlich sich gegenseitig an die Haare ziehend ging es zu, wenn es nur Frauen gäbe. Dieses Miteinander von Mann und Frau in der Ehe, da sich beide ergänzen, jeder dem anderen hilft, beide gemeinsam Freude und Leid miteinander teilen, beide gemeinsam sich um die Kinder bemühren, beide gemeinsam vor Gottes Angesicht stehen dürfen und die Hände falten können, ihn zu bitten und ihn zu loben und ihm zu danken. Es muss auch einmal endlich damit Schluss gemacht werden mit der Meinung, manchmal religiös verbrämt, dass der Mann mehr wert sei als die Frau. Auch hier in unseren Gemeinden habe ich so den Eindruck, dass viele der Meinung sind, dass der Mann die Krone der Schöpfung sei. Nicht der Mann ist die Krone der Schöpfung, sondern der Mensch als Mann und Frau. Es ist eine Verachtung der Schöpfung Gottes, wenn der Mann sich als höhergestellt glaubt als die Frau. Mann und Frau sind in diesem Leben und in der Ewigkeit gleichviel wert. Wir sprüren es aus den Evangelien, wie Jesus bewusst und scharf gegen die Verachtung der Frau von damals kämpft und sich für ihre Gleichwertigkeit einsetzt. Und es könnte durchaus sein, dass Gott bewusst dem Hochmut des Mannes und seiner Verachtung der Frau gegenüber einen schweren Schlag versetzt, indem er seinen Sohn Jesus Christus ohne die Mithilfe des Mannes allein der Jungfrau Maria anvertraute, und damit unterstreicht, dass die Frau so wertvoll ist, dass sie sogar den Sohn Gottes gebären darf, ohne die Zeugung mit dem Manne. Josef, ihr Mann, muss ganz abseits stehen. Er darf nur Zuschauer sein bei diesem ganzen Geschehen der Gebut Christi. So sind Mann und Frau gleichwertige Menschen, keiner ist mehr als der andere, der Mann ist der Gehilfe dr Frau und die Frau ist die Gehilfin des Mannes. Allerdings bedeutet das nun nicht, dass der Mann sich als Frau darstellt oder die Frau als Mann. Männer, die sich so geben, als wären sie Frauen und Frauen, die -wie man allgemein im Sprichtwort sagt- Hosen anhaben, die so tun als ob sie Männer wären, sind immer traurige und unglückliche Gestaltem gewesen. So, wie Mann und Frau in ihrer körperlichen Gestalt verschieden sind, so sind sie auch verschieden in ihren Fähigkeiten und Gaben. Es ist einfach eine Nichtbeachtung der Verschiedenheit von Mann und Frau, wenn zum Beispiel die Frau hinter dem Pflug auf dem Acker hergehen soll oder schwerste Arbeit in dem heissen Ringofen einer Ziegelei leisten muss, wie ich es in der Kriegsgefangenschaft bei russischen Frauen erlebt habe und wenn etwa der Mann zu Hause hinter dem Kochtopf sitzt. So schnell werde ich es nicht vergessen, wie wir aus Deutschland in Buenos Aires ankamen und in einem Hotel von einem Mozo bedient wurden, der das Tuch in der Hand zum Abwischen seines Schweisses vom Gesicht benutzte, aber auch für seine Nase und zuletzt auch für die Tassen und Teller der Gäste. Eine Frau würde das auf alle Fälle nicht gemacht haben. Bei aller Gleichwertigkeit von Mann und Frau ist auch in der Ehe die Verschiedenheit zu beachten, die Gott beiden Geschlechtern gegeben hat. Und das ist doch das besondere Geschenk, dass in der Ehe der eine Mann und die eine Frau sich mit ihrer ganzen Männlichkeit und ganzen Fraulichkeit ergänzen und helfen können. Wie sich Mann und Frau ergänzen, merken wir manchmal daran, wenn ein Ehegatte stirbt und die Frau oder der Mann mit den Kindern allein zurückbleiben muss. Nur nach kurzer Zeit schon können wir es merken, dass den Kindern je nach dem Geschehen der Vater oder die Mutter fehlt. Sie werden so ganz anders, als wenn Vater und Mutter zusammen die Kinder geleitet und geführt hätten. Dieses so enge Beieinandersein und Zusammenleben in der Ehe verändert, körperlich und seelisch sowohl den Mann wie auch die Frau. Indem der Mann sich an seine Frau hängt und die Frau an ihren Mann, gehen solch grosse Bindungen bei beiden vor sich, dass es immer zu aussergewöhnlichen Störungen und Nöten und Krankheiten kommt, wenn solch eine totale leibliche und seelische Ehegemeinschaft auseinanderbrechen würde. Auch für die Kinder bedeutet ein solches Auseinanderbrechen der Ehe von Vater und Mutter immer unmenschliche Belastungen, sodass diese Kinder darunter, solange sie leben, leiden müssen. Darum hat Gott, der Herr, um jedes Ehepaar, um jede Ehe. eine feste Mauer gebaut, die niemand einrennen und umstürtzen darf. Wer es trotzdem versuchen sollte, bekommt es mit Gott selbst zu tun. Gott sprach: "Du sollst nicht ehebrechen>" Gott selbst ist es, der jede Ehe in seinen Schutz nehmen will. Was es um diese Mauer ist, die Gott um eine jede Ehe aufbaut, wollen wir im nächsten Gottesdienst hören. "Das sechste Gebot: Du sollst nicht ehebrechen. Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir keusch und züchtig leben in Worten und Werken und ein jeglicher sein Gemahl lieben und ehren."
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