10 Gebote (05) | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:03/06/1956 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Paraná, 1-7-1956 Reffino, 17-6-1956 Camarero, 5-8-1956 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:1.Sonntag nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:2. Mose 20, 12 | | |
Skopus: 4. Gebot | | 10 Gebote (5) 2. Mose 20, 12 "Und Gott redete alle diese Worte: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird."
Die 10 Gebote können in 2 Hauptteile eingeteilt werden. Im 1. Abschnitt, der die Gebote 1 - 3 umfasst, geht es um die Ehre Gottes, und im 2. Abschnitt, der die Gebote 5 - 10 umfasst, geht es um den Schutz des Menschen. Es gibt viele Bilder von Mose, wie er vom Berge Sinai kommt, mit den 2 Tafeln in der Hand, auf denen jeweils die betreffenden Gebote aufgeschrieben sind. Nun gibt es eine gewisse Unsicherheit bei unserem 4. Gebot, und zwar darüber, ob es zur 1. Tafel gehört, die Gottes Ehre nicht angetastet haben will, oder zur 2., die den Menschen unter Gottes Schutz stellt. In diesem Gebot DU SOLLST DEINEN VATER UND DEINE MUTTER EHREN! geht es nämlich um ein EHREN, das Gott sonst nur für sich selbst fordert. Es geht aber auch um den Schutz des Menschen, denn es geht um den Schutz von Vater und Mutter. Es wird darum wohl recht sein, wenn wir dieses Gebot einmal besprechen von der Ehre Gottes her und das andere Mal vom Schutz des Menschen her. Wir wissen es ja als Christen, dass Gott der Schöpfer ist, der Himmel und Erde geschaffen hat; er ist der, der auch uns Menschen geschaffen hat und der auch versprochen hat, sein Schöpferwerk weiter zu vollbringen. In der Erklärung Marttin Luthers zum 1. Glaubensartikel heisst es doch: "Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen.", das heisst nichts anderes, als das, dass es Gottes eigene Angelegenheit ist, wenn ein neuer Mensch das Licht der Welt erblickt. Gott ist nicht nur damals am Anfang der Schöpfer gewesen, sondern er bleibt es auch bis auf den heutigen Tag. Wenn wir bekennen: ICH GLAUBE, DASS MICH GOTT GESCHAFFEN HAT, dann bekennen wir damit, dass wir ebenso wie damals Adam und Eva Gottes Wunderwerk sind. Gott ist heute und bleibt auch weiterhin der Schöpfer Himmels und der Erde und als solcher ist er auch heute noch an der Arbeit. Allerdings ist es heute nicht mehr so, dass Gott selbst den Menschen aus Erde formt und bildet, sondern er hat jeweils immer 2 Menschen, einen Mann und eine Frau, auserwählt zu seinen Gehilfen am heutigen Schöpfungswerk des Menschen. Gott ruft heute den Menschen ins Leben als ein Säugling, als ein kleines Kind; und zwar unter der Mithilfe des einen Mannes und der einen Frau. Als Gott den Menschen den Ehebund stiftete, hat er diesem Ehebunde, diesem Mann und dieser Frau etwas von seiner Schöpfermacht und -kraft abgetreten, indem er den Eheleuten sagte: "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan". Gott verzichtet auf etwas, was ihm allein zusteht und beschenkt den Menschen damit. Der Mensch, der eine Mann und die eine Frau, führen ein Werk aus, das eigentlich Gottes Werk ist. Damit bekommt der Mensch, der eine Mann und die eine Frau in der Ehe, eine besondere Würde. Wir Menschen sind Mithelfer am Schöpfungswerk Gottes. Weil das so sein darf, stehen wir, jeweils der eine Mann und die eiune Frau in der Ehe, an diesem Punkte in einer gewissen, wenn auch begrenzten Nähe zu Gott. Wir dürfen und sollen es wissen, dass unsere Eltern, unser Vater und unsere Mutter, die Handlanger Gottes gewesen sind und darum mit einer besonderen Würde, auf die Gott zugunsten von Vater und Mutter verzichtet hat, ausgezeichnet wurden. Wir sind durch unsere Eltern, durch Vater und Mutter, von Gott geschaffen worden, darum bekennen wir ja: "Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat." Weil unsere Eltern nun, Vater und Mutter, die Handlanger Gottes für uns gewesen sind, erlaubt es uns Gott, dass wir ein wenig von der Hochachtung und der Ehre, die wir Gott gegenüber schuldig sind, an unsere Eltern, an Vater und Mutter, weitergeben. Wer Gott, den Herrn, ehrt und dankt dafür, dass er ein Mensch hier auf Erden sein darf, der wird auch immer seinen Vater und seine Mutter ehren, die ihn im Namen Gottes ins Leben gerufen haben, die den Schöpfungsbefehl Gottes ausgeführt haben: "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan." Das Gebot: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter Ehren", nimmt aber auch unsere Eltern in Schutz, weil sie nicht nur im Auftrage Gottes uns das Leben gegeben haben, sondern ebenfalls im Auftrage Gottes viele, viele Jahre, dafür gesorgt haben, dass wir am Leben blieben, dass wir unser Auskommen hatten. Niemand von uns würde heute leben, wenn er nicht Vater und Mutter gehabt hätte, die ihn vom ersten Lebenstage an behütet und beschützt, ernährt und versorgt hätten. Und das ist ja wohl auch klar, dass wir das alles, was die Eltern für uns getan haben, niemals wieder gutmachen können, dazu würde unsere Kraft und alle unsere Möglichkeiten niemals ausreichen. Allerdings ist das auch wieder das Grosse, dass richtige liebevolle Eltern ein sogenanntes "Wiedergutmachen" überhaupt nicht wünschen. Ihnen ist es genug, wenn sie das den Kindern haben geben können, dass sie frohe und glückliche und gottesfürchtige Menschen werden konnten. Aber Gott erinnert uns daran, dass wir doch nicht vergessen sollen, unseren Eltern in Wort und Tat, für alle ihre Mühen und Sorgen eine frohes DANKESCHÖN zu sagen. Eigentlich ist es für einen Christen, für ein Kind Gottees, eine Selbstverständlichkeit, dass er das tut. Eigentlich heisst dieses Gebot nicht "Du sollst", sondern "DU DARFST deinen Vater und deine Mutter ehren." Wir erinnern uns daran, wie der 12-jährige Jesus seinen irdischen Eltern gehorsam war, obwohl er seinem himmlischen Vater die grössere Ehre geben musste und auch gab. Und wir wissen auch, dass Jesus am Kreuz noch für seine Mutter sorgte und sie von dem Jünger Johannes beschützen und versorgen liess: "Siehe, das ist jetzt deine Mutter." "Das vierte Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden. Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsere Eltern und Herren nicht verachten noch erzürnen, sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, sie lieb und wert halten."
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