1. BEERDIGUNG 18a | Lugar/Ort:Frau Dalinger-Haus
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Frau Ww. Wagner | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 2, 25-32 | | |
Skopus: | | 1 Beerdigung 18a -Lukas 2,25-32 "Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon; und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war in ihm. Und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er ging auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, daß sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitet hast vor allen Völkern, ein LIcht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preise deines Volkes Israels."
Das hat dieser Mensch SIMEON in seinem hohen Alter gespürt und gemerkt und erfahren, daß dieses Leben auf der Erde nicht gerade nur eitel Freude und Wonne ist. Er hat das gespürt und erlebt, was wir Menschen bis auf den heutigen Tag erfahren und erleben müssen, daß nämlich unser Leben oft in tiefster Dunkelheit und Finsternis gelebt werden muß. Wieviel Nöte und Sorgen und Kümmernisse brechen über uns herein und suchen unser Leben zu verdunkeln und zu verbittern. Dazu gehört ganz besonders die Not unserer Krankheiten und das Grauen dses Todes. Aber nun hat Simeon eine Nachricht erhalten, daß er noch, bevor er die Augen schließen wird, die Hilfe erleben wird, die alle Not und alle Sorgen des menschlichen Lebens beheben wird. Er wird das Licht sehen dürfen, daß alle Dunkelheit und Finsternis unseres menschlichen Miteinanders, also alle Schuld und Bosheit, von uns wegnehmen wird. Und jetzt ist er von einer unbändigen Freude erfüllt. Warum? Weil das, was ihm versprochen wurde und wonach er sich sein Leben lang gesehnt hat, in Erfüllung gegangen ist. Es ist die Hilfe erschienen, es ist das Licht über unser dunkles menschliches Leben aufgegangen. Er hält es selbst in seinen Händen. Er hält es selbst in seinen Händen in der Gestalt des kleinen Jesuskindleins. Rein menschlich gesprochen, könnte er wohl gedacht haben: Was, dieses kleine und schwächliche Kindlein soll unsere Not wenden und alle Finsternis unseres menschlichen Lebens vertreiben können? Aber mit ungeheurer Freude wurde ihm die Gewißheit geschenkt: Dieser Jesus ist der Heiland der Welt, der das menschliche Durcheinander wieder in Ordnung bringt. Er bringt auch mein Leben mit Gott und mit meinen Mitmenschen in Ordnung. Das, was sich bei Simeon ereignet hat, ereignet sich noch bis auf den heutigen Tag unter uns Menschen. Da, wo Gottes Wort, sein Evangelium, in unser Leben einkehrt, wo in der Vergebung der Schuld, bei der Taufe und beim Abendmahl, Jesus Christus sich von uns fassen lassen will, da halten wir ihn in unserer Hand, so wie Simeon damals das Jesuskindlein in seiner Hand hielt. Da geht ein helles Licht über unser Leben auf, da bekommt unsere Not und Angst den tödlichen Schlag und wird von uns weggenommen. So erschien es mir, als wir vor wenigen Wochen in einem kleinen Kreis mit unserer Verstorbenen das Heilige Abendmahl feierten und das Wort von der Vergebung hörten, daß sie und mit ihr wir alle wie Simeon das Jesuskindlein in unserer Hand hielten, über uns Menschen Trost und Hilfe ausbreitete. Wer das erfahren hat und immer wieder erfährt, der darf dann auch mit Simeon bereit sein, seine Augen auf dieser Erde zu schließen, denn er weiß, durch die Dunkelheit der Krankheit und durch die Finsternis des Todes geht es ins helle Licht der ewigen Freude und Herrlichkeit, in die uns Jesus Christus selbst führt. Das ist ja unsere große Hoffnung, daß unsere Verstorbene jetzt dieses alles erleben darf. Und darum brauchen wir, die wir von ihr verlassen worden sind, nicht untröstlich trauern, sondern getrost und voll Zuversicht auf unsere Verstorbene schauen und auf das Wort, daß sie sicherlich in vielen schlaflosen Nächten still gesprochen und geseufzt hat: "Herr, nun lässst du deine Dienerin in Frieden heimgehen, wie du gesagt hast, denn meine Augen haben den Heiland gesehen."
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