1. BEERDIGUNG 11b | Lugar/Ort:Heinrich Herbel-Friedhof
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Klagelieder 3, 23 | | |
Skopus: | | 1 Beerdigung 11b -Klagelieder 3,23
Im Trauerhause hörten wir, wie ein Mann mitten in seiner Verzweiflung und Not wieder das Wort hören konnte, daß er durch die Sorgen und Kümmernisse vergessen hatte. Trotz aller Dunkelheit bleibt es bestehen: "Gottes Barmherzigkeit ist alle Morgen neu." Das ist aber noch nicht alles, was uns Gottes Wort sagen will. Es geht weiter: "Gottes Treue zu uns ist groß." Als der Mann, der dieses wie ein Wunder erkannte, in seiner großen Not und Traurigkeit steckte, aus Verzweiflung nicht aus noch ein wußte, da schien es ihm zuerst, daß Gott nur noch gegen ihn, nur noch sein Feind sei, daß Gott nur noch im Zorn, im Dreinschlagen, ihm, dem Menschen begegnen konnte. Er sah, bedrängt durch sein Leiden und durch seinen Kummer, nur noch den Gott, der seine schützende Hand im Zorn von einem Menschen wegzieht und diesen Menschen seiner Not, seiner Krankheit, seinem Tod, überläßt, oder seiner Trostlosigkeit und Hilflosigkeit. Und in der Tat ist alles Leiden und alles Leid unter uns Menschen unsere eigene Schuld, selbst der Tod ist Gottes Antwort darauf, daß wir nichts von ihm wissen wollen, daß wir nicht nach seinem Willen fragen und leben. Aber dann wurde es ihm mitten in seiner Not und Angst zur Gewißheit, meine Not, meine Traurigkeit, auch der Tod unseres liebsten Menschen ist nicht das Letzte. Gott, der Herr, faßt wohl einmal scharf zu, aber er läßt uns nicht los, er überläßt uns nicht unserer Not. Er überläßt uns selbst nicht dem Tode. Am Ende, durch alle Traurigkeit, Trostlosigkeit und Verzweiflung hindurch, durch alles Leid und durch alle Krankheit und selbst durch den Tod hgindurch, steht Gott und hält seine helfende Hand uns entgegen und nimmt suns in seine lebendigen Arme, uns, die wir zu ihm gehören. Gottes Treue zu uns kann durch nichts übetroffen werden. Gottes Treue zu uns Menschen begleitet unseren Verstorbenen durch das dunkle Tal des Todes, durch das Gericht Gottes hindurch, zur ewigen Freude und Herrlichkeit. Gottes Treue zu uns Menschen wird auch euch begleiten, durch alle Traurigkeit und euren Schmerz hindurch, sodaß am Ende ihr einmal werdet bekennen können: "Wenn ich auch gleich nichts fühle, mein Herr und Gott, von deiner Macht. du führst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht." Gottes Treue zu uns Menschen ist unbeschreibbar größer als wir es uns vorstellen können und überwindet sogar unseren dauernden Ungehorsam gegen ihn. "Deine Barmherzigkeit, Herr, ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß."
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