1. BEERDIGUNG 08b | Lugar/Ort:Alexander Weigandt-Friedhof
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jeremia 31, 3 | | |
Skopus: | | 1 Beerdigung 8b -Jeremia 31,3
Vorhin im Hause wurde es uns klar und deutlich, daß dieses Wort ein Wort der Freude für unseren Verstorbenen ist. Durch alles Leid und durch alle Not hindurch darf er jetzt von Angesicht zu Angesicht aus Gottes Munde vernehmen, daß Gott ihn lieb und ihm darum jetzt ewige Freude und Herrlichkeit geschenkt hat. Aber dieses Wort Gottes dürfen wir nicht nur auf unseren Verstorbenen anwenden, sondern auch auf euch, die ihr durch die Krankheit und den Tod des geliebten Menschen in solch eine Dunkelheit hineingestoßen wurdet. Auch euch persönlich, die ihr jetzt vielleicht nicht mehr aus noch ein wißt, gilt dieses Wort: "Gott, der Herr, spricht zu euch: Ich habe dich je und je geliebt und darum habe ich euch zu mir gezogen aus lauter Güte." Vielleicht könnt ihr vor Leid und Kummer diesem Worte so recht nicht trauen. Aber es kommt die Zeit und die Stunde, daß auch ihr es erkennen werdet, daß durch dieses Leid hindurch, das über euch gekommen ist, Gott schon darauf wartet, euch mit seiner helfenden Liebe zu überschütten. Auch ihr werdet es dann bekennen können, wie es ein Liederdichter getan hat: "Wenn ich auch gleich nichts fühle, von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht." Klammert euch in den kommenden Wochen und Monaten an diesen euren Gott, der euch lieb hat und der euch helfen will. In seiner Gegenwart wird aus Leid Freude und aus Traurigkeit Trost und aus einer ausweglosen Hoffnungslosigkeit wird ein getrostes Wandern an der Hand Gottes, Schritt vor Schritt. Auch wir, die wir durch den Hingang des Verstorbenen nicht direkt so betrübt wurden, sollten es ebenfalls klar und deutlich hören: Wir sind von Gott geliebte Menschen, nicht etwa weil wir besonders gute und liebenswerte Menschen sind. Wir selbst wissen es ja am besten, wie abgrundtief schlecht wir sind. An uns liegt es nicht, daß Gott uns lieb hat. Daß Gott uns lieb hat, liegt ausschließlich und allein in der Güte und Barmherzigkeit unseres Gottes. Daß das so ist, ist ein Wunder, aber ein reales Wunder. Gott liebt uns mit all unserer Schlechtigkeit, so wie wir sind. Wenn wir das wissen, dann brauchen wir uns nicht zu fürchten über das, was noch auf uns an Leid und Not und Qual hereinbrechen kann. Hinter allem steht doch der allmächtige Gott in seiner Liebe zu uns und streckt uns seine helfenden Hände entgegen. Wie wunderbar ist es doch, daß wir alle hier in dieser Liebe Gott zu uns miteinander verbunden sind, der liebe Verstorbene, die um in Trauernden und die an diesem Leid Anteil Nehmenden: "Gott, der Herr, spricht: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte."
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