1. BEERDIGUNG 06a | Lugar/Ort:Frau Born-Haus
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Euring Horn | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jesaja 60, 20 | | |
Skopus: | | 1 Beerdigung 6a -Jesaja 60,20 "Der Herr wird dein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leides wollen ein Ende haben."
Dieses Wort sagt der Prophet Jesaja einem Volke, das sich das Volk Israel oder das Volk Gottes oder die Kinder Gottes nannte. Es war durch eigene Schuld in eine große Not gekommen, in der es seufzte und stöhnte über das, was es durchzumachen hatte und dabei sah es keine Möglichkeit mehr, wie es jemals aus der Not herauskommen sollte. Aber wenn dieses Wort auch damals zu dem alten Volk Gottes gesprochen wurde, so gilt es uns doch heute in gleicher Weise. Wir sind doch heute das neue Volke Gottes. Wir sind doch heute oder wollen es wenigstens sein: Kindewr Gottes. Und steht nicht das Leben von uns allen unter der Realität, Not, Mühe und Arbeit haben wir Tag für Tag. Und muß es nicht auch von uns allen heißen, daß Not und Mühe und Krankheit über uns hereinbricht als ein Strafgericht Gottes über einen jeden einzelenen von uns. Wer fragt denn noch wirklich aus vollem Herzen danach, was Gott, der Herr, von uns haben will. Wir laufen immer von Gott fort. Im grauen Alltag wollen wir das tun und machen, was wir wollen, vielleicht am Sonntag sind wir dann wohl geneigt, für ein Stündchen auf Gottes Wort zu hören, ohne bereit zu sein, dann acuh das zu tun. Not, Leid, Krankheit und Tod werden darum immer mitten unter uns sein, weil wir immer noch Menschen sind und bleiben, die von Gott nichts wissen wollen. Jedesmal dann, wenn wir wieder am Sarge eines Menschen stehen, den wir lieb gehabt oder gut gekannt haben, jedesmal dann wird es so klar und deutlich, daß keiner von uns dem Strafgericht Gottes entlaufen kann. Bei manchen von uns sieht es so aus, als ob sie vielleicht noch nie eine richtige Not oder schweres Leid durchgemacht haben, aber es braucht sich niemand dieser Enttäuschung hinzugeben, als ob Gott ihn vergessen hätte. Jeder Sarg und jedes Grab erinnert uns daran, wer wir sind, nämlich vor Gott verlorene Menschen, die es verdient haben, Gottes Strafe zu ertragen. Aber wir sind ja Christen und keine Heiden und wissen darum, daß auch unsere Tage des Leides ein Ende haben werden. Trotzdem wir immer wieder Gott so enttäuscht haben, hat er uns dennoch lieb. Das zeigt sich darin, daß er seinen Sohn Jesus Christus auf diese Erde sandte, der durch sein Leiden und Sterben die Tür zum Himmel, die Tür zum Herzen unseres Vaters im Himmel wieder aufschloß. Wo das unter uns geglaubt wird, da hat der Glaubende freien Zutritt zu Gott, da sind die Tage seiner Leiden zu Ende, da kann er als ein unaussprechlich froher Mensch durch dieses Leben gehen. Selbst wenn dieser Mensch dann noch schwere Zeiten durchzumachen hat, verliert er nicht mehr die ganze Freude, da er ein Kind seines Vaters im Himmel sein darf. Selbst der Tod zeigt nicht mehr sein grausames Gesicht, sondern ist ein Bote Gottes, der bezeugt, die Not und die Leiden meines irdischen Lebens haben ein Ende. Durch den Tod hindurch schreiten wir zur herrlichen Freude der Kinder Gottes, wo Gott selbst alle unsere Tränen von unseren Augen wegwischen wird. Hier und da geschieht es unter uns, daß schon rein äußerlich der Tod eine Erlösung aus einem schweren Leiden ist. So will uns auch der Tod unserer heimgegangenen Mutter Born bezeugen, daß der Tod nicht nur ein Schrecken und Entsetzen ist, sondern Erfüllung einer großen Sehnsucht aus einem hohen beschwerlichen Alter mit allerlei Gebrechen und Nöten heraus und Erlösung als Übergang zur ewigen Freude und Seligkeit. So hören wir dieses Wort des Propheten hier am Sarge ganz neu: "Die Tage deines Leidens werden ein Ende haben." Die Tage des Leidens der Schwester Born sind zu Ende, so wie einmal auch die Tage deiner Nöte ein Ende haben werden, nicht erst im Tode, sondern schon dann, wenn du auf Jesus Christus, deinem Heiland, baust.
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