1. BEERDIGUNG 02a | Lugar/Ort:Fr. Becker geb.Neuberger-Haus
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Fr. Schreiner geb.Schanzenbach Fr. Spretz geb. Ladner | Año Eclesiástico/Kirchenjahr: | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:1. Samuel 17, 38 | | |
Skopus: | | 1 Beerdigung 1a -1.Samueel 17,38 "Gehe hin, der Herr sei mit dir!"
Das ist eine ganz klare Sache, daß der Tod ein Weggehen, ein Fortgehen ist. Unsere Schwester, die vor uns liegt, ist bereits von uns gegangen, fort von ihrem Mann, fort von ihren Kindern, fort von ihren Eltern und Verwandten. Es ist ein Fortgehen, daß vor uns schon Millionen von Menschen erlebt haben. Es ist ein Fortgehen, das nach uns noch viele Menschen werden erleben müssen. Es ist ein Fortgehen, das jeden Augenblick auch über uns genauso kommen kann, wie es über unsere Schwester gekommen ist. Dieses Fortgehen eines Menschen durch den Tod nimmt keinerlei Rücksicht, ob der Fragende es will oder nicht. Das Fortgehen nimmt auch keine Rücksicht darauf, ob der fragende Mensch noch unbedingt unentbehrlich war. Wenn die Stunde geschlagen hat, die Stunde des Fortgehens, dann muß der betreffende Mensch gehn. Warum diese Not des Fortgehens und des Zurückbleibens in unserem menschlichen Leben? Wir wissen es alle, daß dieses Fortgehenmüssen, daß der Tod in seiner ganzen Unerbittlichkeit damit zusammenhängt, daß wir Menschen uns alle miteinander in unserem Leben so unendlich weit von Gott entfernt haben, weil die Bosheit bei uns allen so unaussprechlich groß ist, darum müssen wir alle einmal fortgehen, darum müssen wir alle einmal sterben, so wie unsere Schwester gestorben ist. Obwohl in dieser Weise der Tod, das Fortgehen, das Zeichen unserer Schuld, unserer Bosheit, ist, hat Gott durch sein ganz persönliches Eingreifen in seinem Sohn Jesus Christus dem Fortgehen aus dieser Welt, dem Tod, seine letzte Grausamkeit genommen. Für den, der zu diesem Jesus Christus gehört, wird der Tod nicht nur das Zeichen menschlicher Schuld, sondern auch das Zeichen der so großen Liebe Gottes zu uns bösen Menschen. Der Tod wird durch Gottes Eingreifen der Eingang zur ewigen Freude und Herrlichkeit. Jesus Christus ist in seiner Auferstehung uns den Weg vorausgegangen, den Weg durch den Tod hindurch zum ewigen Leben. Darum laßt uns, die wir durch das Fortgehen unserer Schwester so abgrundtief erschrocken und erschüttert worden sind und meinen, nicht ein noch aus zu wissen, trotzdem still und ruhig werden vor dieser einen Tatsache: Jesus Christus ist in seiner Auferstehung der heimgegangenen Schwester den Weg vorausgegangen, den Weg durch den Tod hindurch zum ewigen Leben. Wenn wir dieses einmal recht bedenken, dann könnten wir trotz aller Schwere getrost und gefaßt bleiben oder werden. Sie, die von uns gegangen ist, ist ein von Gott geliebter Mensch. Jesus Christus wird ihr im Gericht Gottes beistehen, damit Gott durch alle Schuld ihres Lebens einen Strich macht. Christi Blut und Gerechtigkeit ist ihr Schmuck und Ehrenkleit. Und dieser auferstandene Herr Jesus Christus wird sie geleiten zur ewigen Seligkeit. Laßt uns beim Abschiednehmen unsere Blicke darum wegwenden von unserer Not und Traurigkeit, von uns, die wir zurückbleiben und hinwenden zu der, die von uns gegangen ist und ihr als Abschiedswort, als unser ganz persönliches Abschieds- und Segenswort zurufen, in der festen Gewißheit, daß es sich erfüllt: "Gehe hin und der Herr des Todes und des Lebens sei mit dir und geleite dich in die ewige Herrlichkeit."
|
|