1 Monatssprüche bis 1974- 19b | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:29/09/1974 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 2-3-1975 -deutsch- Aldea Protestante, 2-6-1974 -spanisch- Grabschental, 9-6-1974 -spanisch- Diamante, 8-6-1974 -spanisch- Reffino, 16-6-1974 -spanisch- Meroú, 16-6-1974 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Monatsspruch Juni 1974 - Sent.Mens. 6-1974 | Libro Bíblico/Buchbezeichnung: | | |
Skopus: Kinder Gottes in dieser durcheinandegeraten Welt. | | 1 Monatsspr. bis 1974 19b -Juni 1974-1.Johannes 3,1 "Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Kinder Gottes heißen sollen und es auch sind."
Im gleichen Brief heißt es am Schluß, daß diese unsere Welt in den Händen des Argen, des Bösen, liegt. Diesem ist es gelungen, die Welt, von Gott gut geschaffen, mit unserer Hilfe durcheinander zu bringen. Das Kennzeichen dieses Durcheinanders ist, daß das menschliche Miteinander zerstört wurde, Haß und Feindschaft und Unterdrückung und Ausbeutung bestimmen das menschliche Leben. In der Schöpfung aber, in der Erschaffung des Menschen, war von Gott geplant worden, daß wir Menschen uns gegenseitig helfen müssen, wenn wir unsere Aufgaben in dieser Welt recht ausführen wollen. Wir Menschen sind vom Ursprung her, nach der göttlichen Schöpfungsordnung, uns gegenseitig zur Hilfe gesetzt. Seitdem wir uns dagegen auflehnen oder es vergessen haben, seitdem wir meinen, wir haben keine Verantwortung für unsere Mitmenschen, wir könnten sie zu unseren Sklaven machen, wir könnten auf ihre Kosten gut leben, auch wenn sie darüber verhungern, haben wir damit gleichfalls die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht. So leben wir heute zum Beispiel in der ständigen Angst, daß, wenn wir weiter in der gleichen Weise wie bisher Raubbau in der Natur betreiben, die Erde, das Wasser und die Luft und die anderen Naturkräfte noch stärker ausbeuten und die Menschheit sich im gleichen Rhythmus wie bisber vermehrt, die Erde um das Jahr 2.000 nur noch unter größter Anstrengung und Kontrolle die gesamte Bevölkerung satt machen kann. Wir sind eine Welt, in der die Naturkräfte durcheinandergeraten und das menschliche Miteinander zu einem feindlichen Gegeneinander geworden sind. Wir stehen so heute wieder innerhalb der Welt- und Menschheitsgeschichte in einer Situation ohne Ausweg, möglicherweise vor einem Ende mit Schrecken. Gott hat uns an seiner Stelle zu den Beherrschern dieser Welt gemacht, wir aber wollten von ihm nichts wissen und streckten ihm die geballte Faust entgegen und darum geht uns alles in der Beherrschung und Ausnutzung dieser Welt schief. Haben wir uns zum Beispiel schon einmal klar gemacht, daß Zigtausende von Menschen durch Auto- und Flugzeugunfälle zu Tode gekommen sind, ohne die vielen, die für ihr ganzes Leben zu Krüppel werden. Wir machen uns schon nichts mehr daraus. Oder wieviele verunglücken durch Maschinen in den Fabriken oder durch die Fortschritte in den Laboratorien. Wieviele Menschen mögen schon durch die Atomstrahlen bei der Atomforschung gestorben sein. Steht es bei vielen Chemikalien, die wir in der Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung oder zur besseren Ernte benutzen, nicht schon heute einwandfrei fest, daß sie krebserzeugend sind und unzähligen Menschen das Leben kosten. Benutzen wir nicht dazu alle Möglichkeiten, die uns das Leben erleichtern können entgegengesetzt, und zwar so, da sie uns das Leben erschweren. Ja, spielen wir nicht mit der Möglichkeit, alles Leben auf dieser Erde zu vernichten und diese Erde zu zerstören, ohne viel das zu erwähnen, was in der subversiven und militärischen und politischen Auseinandersetzung in Lateinamerika an Grausamkeiten auf allen Seiten geschieht. Unsere Welt ist in der Tat durcheinandergeraten. Aber das Ist das Große bis auf den heutigen Tag, daß unser Gott konstant in seiner Liebe zu uns geblieben ist. Seine Geschichte mit uns bedeutet von Anfang an der Versuch, diese Welt aus der Hand des Durcheinanderbringers, oder besser gesgat, aus den Händen von uns Durcheinanderbringern wieder zu befreien. Sie soll wieder die Stätte werden, da wir Menschen mit einer glücklichen Zukunft uns unsres Lebens freuen können, uns gegenseitig zur Hilfe gesetzt wissen und gemeinsam diese Welt als Gottes Schöpfung in Ordnung halten. Er schickte seinen Sohn Jesus Christus zu uns mitten in diese Welt, um sie vor der Zerstörung zu bewahren, und zwar zuerst dadurch, daß er ein Leben führte, wie Gott es sich gedacht hatte, als er uns als Menschen schuf. Er wußte sich als dieser Mensch Jesus von Nazareth zur Hilfe für andere gesetzt, und er nutzte alle Fähigkeiten und Kräfte auch zu dieser Hilfe aus. Er praktizierte Liebe und Verstehen und Vergebung. Sein Werk geht weiter bis zur Wiederherstellung dieser Welt. Sein Werk geht weiter durch uns, die wir zur Familie Gottes gehören, oder wie unser Text sagt, die wir "Kinder Gottes" nicht nur heißen, sondern es auch sind. Schon zu Jesu Zeiten rief er Menschen zu sich und forderte sie auf, ihm nachzufolgen, ihm sein Leben nachzuleben und dieser Ruf wird heute immer dann hörbar, wenn sein Wort in den mannigfachen Weisen laut wird. Die, diesen Ruf gehört haben und ihm folgen, gehören zur Gottes Familie, sind seine Kinder, sind die Garantie dafür, daß es mit dieser Welt noch nicht zu Ende ist, sind die Garantie dafür, daß das Durcheinander behoben und das menschliche Gegeneinander zu einem helfenden Miteinander wird. Wenn es in unserem Texct heißt: "Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder heißen sollen und es auch sind", dann ist von dieser Familie Gottes die Rede, von der Gemeinde Jesu Christi oder auch von der christlichen KIrche, wie wir es heute sagen würden, von dem Ereignis, das am Pfingstfest in Jerusalem Wirklichkeit wurde. Es ist von der Schar von Menschen die Rede, die sich um Jesus Christus sammelt, weil sie erkannt hat, daß sie in ihrem Herrn von Gott geliebte Menschen sind und sich untereinander helfend lieben können, die ihrem Herrn bei seinem Gang durch diese Welt begleiten und seine Mitarbeiter an der Herstellung dieser Welt sind. Gottes Kinder sind an der Arbeit, diese Welt aus der Hand des Durcheinanderbringers zu befreien, die ganze Menschheit aus allen ihren Knechtschaften frei zu kämpfen, frei zu machen und alles zu tun, daß der einzelne Mensch erkennt, daß er ein von Gott geliebter Mensch ist. Im Angesicht dessen, was nach der Schrift so unter Gemeinde Jesu Christi, christliche Kirche, verstanden wird, müssen wir alle bekennen, daß das in keinster Weise mit dem übereinstimmt, was wir als Gemeinde und Kirche verstehen und als ihre Aufgabe. Vielleicht müssen wir in unserem persönlichen Christsein, als Gemeinde und als Kirche, ganz neu anfangen verstehen zu lernen, wer wir im Sinne unseres Herrn eigentlich sind und was für AuFgaben wir haben und wie wir sie ausführen: "Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Kinder Gottes heißen sollen und es auch sind."
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