1 Außergewöhnliche Gottesd.- 31 | Lugar/Ort:San Antonio
Fecha/Datum:21/10/1956 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Brüderkonferenz-Beichtansprache | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 15, 20 | | |
Skopus: Echte Buße ist immer eine fröhliche Buße. | | 1 Außergewöhnl.Gottesd. -Brüderkonf.-Lukas 15,20 "Und der verlorene Sohn machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihn."
Ein verlorener Sohn macht sich auf den Weg zu seinem Vater im Himmel. Wir, die wir hier versammelt sind, sind solche verlorenen Söhne und Töchter unseres Vaters im Himmel. Warum ist der Sohn zu seinem Vater zurückgekehrt? Warum sind wir als die verlorenen Kinder jetzt hier versammelt vor unserem Herrn? Weil uns etwas zu Gott hingezogen hat. Von vornherein müssen wir feststellen, daß wir hier nicht stehen, weil wir so gute und fromme Menschen sind. Wenn wir das wären. brauchten wir hier nicht zu stehen. Wir stehen jetzt hier als die kleinen und großen Verbrecher vor Gott. die vielleicht so fromm tun und in Wirklichkeit so entsetzlich gottlos sind. Wir stehen jetzt als die verlorenen Kinder, die von ihm weggelaufen waren, vor ihm. Wer glaubt von uns, daß er nicht ein schlechter und verkommener Mensch ist, der ist hier falsch am Platze, der könnte wieder ruhig nach Hause gehen. Jetzt ist die große Stunde für die schlechten Menschen, für die Gottlosen, fïr die Mörder, für die Ehebrecher, für die Diebe und für die Menschen, die Schlechtes über ihre Nachbarn erzählen, gekommen. Fromme Menschen, die Gott ihre Frömmigkeit jetzt zeigen wollen, haben hier nichts zu suchen. Den verlorenen Sohn treibt seine Schlechtigkeit zurück zum Vater. Aber auch ein noch viel fröhlicheres und herrlicheres Wissen und eine große unbändige Freude hat den verlorenen Sohn ins Vaterhaus zurückgeführt. Uns verlorenen Menschen hat das freudige Wissen hier zu dieser Beichte vor Gottes Angesicht geführt, daß wir solch einen Vater im Himmel haben, der sich über unsere ganze Erbärmlichkeit sorgt und ängstet, der uns trotz unserer ganzen Schlechtigkeit entgegenläuft, uns in seine Arme schließt und uns das Zeichen seiner großen Liebe auf die Stirn drückt: "Da aber der verlorene Sohn noch von ferne war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihne." Wie mag die Freude über seinen Vater im Himmel, seine Schritte schneller zum Vater gelenkt haben, endlich, endlich kann ich die Liebe meines Vaters, die so groß ist, in meinem Leben wieder spüren. Endlich wieder daheim! Und dieser Vater, wie er ihn in seine Arme schließt!!! Er fragt ihn nicht danach, ob er, der weggelaufene und verlorene Sohn, noch den ganzen Schweinedreck an seinen Kleidern hat? Er, Gott, fragt nichts danach, ob sein Sohn sich richtig benimmt, wie es sich für anständige Menschen gehört, nein, er sieht nur seinen Sohn, der da wieder heimgekehrt ist und nimmt ihn in seine Arme: "Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden." Wie muß das Herz des Sohnes, den der Vater in seinen Armen hält, vor Freuden laut geschlagen haben: Endlich wieder daheim beim Vater! So hält uns verlorenen Söhnen und Töchtern jetzt der Vater in seinen Armen und ein jeder von uns, darf diese frohe Gewißheit überkommen: Es ist alles wieder gut zwischen dem Vater im Himmel und mir. Endlich wieder daheim bei unserem Gott! Wer von uns heimgekehrten Kindern wollte jetzt noch mit einem langen und traurigen Gesicht herumlaufen? Echte Heimkehr ist immer eine fröhliche Heimkehr, echte Beichte ist immer eine fröhliche Beichte, denn Gott, der Herr, spricht in der Heimkehr das fröhliche Wort über uns: "Dieses mein Kind war tot und ist wieder lebendig geworden; es war verloren und ist wieder gefunden worden."
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