1 Außergewöhnliche Gottesd.- 21 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:17/10/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Jugendtreffen | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Jesaja 6 | | |
Skopus: Gott ruft uns durch Jesus Christus. | | 1 Außergewöhnliche Gottesd. 21 -Jugendtreffen-Jesaja 6 "Des Jahres, da der König Usia starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Stuhl, und sein Saum füllte den Tempel. Seraphim standen über ihm; ein jeglicher hatte sechs Flügel: mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll! daß die Überschwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch.Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. Da flog der Seraphim einer zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen gerührt, daß deine Missetaten von dir genommen werden und deine Sünde versöhnt seien. Und ich hörte die Stimme des Herrn, daß er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich; sende mich! Und er sprach: Gehe hin und sprich zu diesem Volk: Höret, und verstehet's nicht; sehet, und merket's nicht! Verstocke das Herz dieses Volkes und laß ihre Ohren hart sein und blende ihre Augen, daß sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören mit ihren Ohren und verstehen mit ihrem Herzen und sich bekehren und genesen. Ich aber sprach: Herr, wie lange? Er sprach: Bis daß die Städte wüst werden ohne Einwohner und die Häuser ohne Leute und das Feld ganz wüst liege. Denn der Herr wird die Leute fern wegtun, daß dein Land sehr verlassen wird. Und ob noch der zehnte Teil darin bleibe, so wird es abermals verheert werden, doch wie eine Eiche und Linde, von welchen beim Fällen noch ein Stamm bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stamm sein."
GOTT RUFT JESAJA Wir wollen uns heute und morgen unter das Wort stellen: "Ihr sollt meine Zeugen sein!" Es ist ein Befehl, ein Auftrag, den Jesus Christus seinen Jüngern gegeben hat. Aber er gilt nicht nur seinen Jüngern, sondern uns allen, die wir uns Christen nennen. Und gerade als Menschen, die am Anfang ihres Lebens stehen, die noch ein ganzes Leben vor sich haben, gerade als junge Christen haben wir auf diesen Befehl Jesu zu achten. In unserem ganzen Leben sollen wir diesen Auftrag Jesu hören und hingehen und ausführen. Jesus Christus ruft uns, dich und mich, er ruft uns dazu, vor allen Menschen zu bekennen, daß wir einen Herrn haben, der Jesus Christus heißt, dem wir allein gehorchen. Außer diesem einen Herrn gibt es keinen anderen Herrn mehr, der stärker wäre als ER. Und dieser Jesus Christus hat uns den Auftrag gegeben, die Menschen um uns her einzuladen, auch zu ihm zu kommen, sich auch von ihm helfen zu lassen, wie er uns geholfen hat und noch helfen will. In der Geschichte, die wir gelesen haben, erzählt uns ein Mann aus dem alten Volk Gottes, wie ihn Gott gerufen hat. Dieser Mann heißt JESAJA. In seinem ganzen Leben war er ein Diener Gottes und mußte den Menschen der damaligen Zeit Gottes Wort weitersagen. Jesaja nennt uns die Zeit, in der ihn Gott gerufen und den Auftrag gegeben hat: "Du sollst mein Zeuge sein!" Früher rechnete man nicht in der selben Weise die Zeiten nach Jahren wie wir, sondern man merkte sich irgend ein wichtiges Ereignis und gebrauchte dieses Ereignis, um die Zeit zu bestimmen. So sagt Jesaja hier nicht, Gott rief mich im Jahre 740 vor Christi Geburt, sondern er sagt, Gott rief mich in dem Jahre, da im Volke Israel der König Usia gestorben ist. Und an welchem Ort rief Gott den Jesaja in seinen Dienst? Jesaja sagt, im Tempel zu Jerusalem. Gott hatte in alter Zeit versprochen, daß er im Tempel zu Jerusalem wohnen wollte. Dort stand die Bundeslade, ein Thron, ein Sessel, der immer für Gott frei gehalten werden sollte. In dieser Bundeslade, in diesem Thron wurden auch die 2 Tafeln aus Stein mit den 10 Geboten aufbewahrt. Gott will da gegenwärtig sein, wo sein Wort gegenwärtig ist. Wo das Wort Gottes, die 10 Gebote, aufbewahrt wurden, da ist Gott gegenwärtig. Und das war damals im Tempel zu Jerusalem. Und dort begegnet Jesaja seinem Gott. Oder wir können vielleicht noch besser sagen: Dort im Tempel begegnet Gott dem Jesaja. In einer ähnlichen Weise ist Gott, der Herr, auch heute gegenwärtig. Da, wo Gottes Wort verkündigt oder gelesen wird, da ist Gott. Und wir können den Ruf Gottes: "Du sollst mein Zeuge sein!" nur da hören, wo Gottes Wort gepredigt oder die Heilige Schrift aufgeschlagen wird. Wie wichtig ist es doch da für uns alle, auf keinen Fall die Gottesdienste zu versäumen und nicht zu vergessen, Gottes Wort zu lesen, damit wir nicht die Stimme Gottes überhören, die uns ruft: "Du sollst mein Diener sein." Jesaja jedenfalls befand sich dort, wo Gottes Stimme gehört werden konnte, im Haus Gottes, im Tempel. Und indem er über das Geheimnis nachsinnt, daß Gott mitten unter uns Menschen ist durch sein Wort, sieht er das ganze Haus Gottes erfüllt von himmlischen Wesen, die Gott loben und preisen und anbeten. Sie rufen mit lauter Stimme: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll." Sie rufen so laut, daß der ganze Tempel erfüllt ist von dem Schall dieser Stimme. Dieser Ruf rührt an das große Wunder, das wir Menschen nur schwer verstehen können. Einmal bekunden die Wort: "Heilig, heilig, heilig" den großen Unterschied zwischen Gott und uns an. Gott ist der, der Himmel und Erde geschaffen hat. Er ist der Schöpfer der himmlischen und irdischen Welt. Er ist der Herr über alle Dinge, der Hohe und Erhabene. Es gibt nichts Höheres oder Größeres als ihn und ihm gegenüber sind wir Menschen ein Nichts, Staub und Asche. Wir sind nur Material in seiner Hand. Diese Tatsache, daß Gott der Herr über alle Dinge ist, daß er der Schöpfer und wir die Geschöpfe sind, kommt darin zum Ausdruck, daß die Engelwesen rufen: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!" Zum anderen sagen uns aber diese Worte auch, daß dieser Hohe und Erhabene es nicht für gering achtet, durch sein Wort mitten unter uns gegenwärtig zu sein. Wir wissen ja, daß er später sogar sich nicht scheute, in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus selbst Mensch zu werden und mit uns Menschen durch dieses Leben zu gehen. Jesaja, der diese Gegenwart Gottes im Tempel erlebt, ist bis tief in sein Herz hinein erschrocken. Er erkennt den großen Abstand zwischen sich und Gott, dem Allmächtigen. Da sprach Jesaja: "Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen, denn ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen." Wer Gott begegnet, erkennt seine Schuld. Wo wir in die Nähe Gottes kommen, in die Nähe seines Wortes, da wird unser ganzer Ungehorsam Gott gegenüber klar und deutlich. Vor dem einen heiligen Gott wird es deutlich, daß wir die unheiligen Menschen sind, die immer genau das Gegenteil tun von dem, was Gott haben will. Kein Mensch kann vor dem heiligen Gott bestehen, so wie er ist. Und kein Mensch ist, so wie er ist, fähig, ein Diener, ein Bote Gottes, zu sein. Wer wollte das von uns sagen können, daß er frei vor Gott bekennen könnte: Ich bin immer gehorsam gewesen. Ich bin ein heiliger Mensch. Von unserer menschlichen Natur aus ist kein Mensch fähig vor Gott zu stehen und sein Diener zu sein. Das, was Jesaja hier bekennen muß, ist im letzten Grunde auch unser Bekenntnis, wenn Gott, der Herr, sich naht: "Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen." Aber nun erlebt Jesaja das Außergewöhnliche, daß er von seiner Schuld befreit wird, daß ihm seine Bosheit vergeben wird, daß er im Auftrage Gottes geheiligt wird. Hier im Text geschieht es in der Weise, daß ein Engelwesen von dem Opferaltar eine glühende Kohle nimmt und damit seine Lippen berúhrt als ein Zeichen dafür, daß Gott die Bosheit des Jesaja weggebrannt hat und er hört die Stimme Gottes: "Deine Missetat ist von dir genommen und deine Bosheit ist dir vergeben!" Auch wir müssen erfahren, wenn Gott sich in seinem Worte nähert, daß wir böse sind von Grund auf unseres Herzens, aber zum anderen können wir in diesem gleichen Worte die Stimme Gottes hören, die uns zuruft: "Sei getrost, dir ist deine Bosheit vergeben." Ein Kind Gottes ist nur der, der in seinem Leben erfahren hat, daß Gott ihm einmal gezeigt hat seine ganze Schlechtigkeit und zum anderen die Vergebung seiner Schuld. Das Licht, das vom Thron unseres Gottes auf uns Menschen scheint, deckt alle dunklen Stellen unseres Lebens auf, hat aber gleichzeitig auch solche Kraft, daß es uns davon reinigt und befreit. Nur der, der solch ein Mensch ist, der erkennt, wer er ist und sich von Gott hat reinigen lassen, kann den Ruf hören und ihn auch ausführen: "Du sollst mein Zeuge sein!" Und so hört Jesaja erst nach der Wegnahme seiner Missetat die große Frage aus dem Munde Gottes: "Wen soll ich senden? Wer will mein Bote sein?" Gott fragt nach Menschen und ruft sie. Er, der Große und Erhabene, hat andere Möglichkeiten, um seinen Willen durchzuführen, aber er verzichtet darauf. Gott will mit uns zusammenarbeiten, Gott gebraucht dich und mich, um seine Herrschaft auf dieser Erde aufzurichten. Gott, der Himmel und Erde und auch uns aus dem Nichts durch sein Wort geschaffen hat, will uns gebrauchen, uns, die wir Staub und Asche sind, um seinen Namen überall in der ganzen Welt bekanntzumachen. Wir sind ihm nicht zu gering. "Wen soll ich senden? Wer will mein Bote sein?" So steht Gott, der Herr, auch vor uns heute und fragt uns? "Wen soll ich senden? Wer will mein Bote sein?" Wer will mithelfen, daß der Name Gottes allen Menschen bekanntgemacht wird, wirklich allen Menschen? Jeder von uns ist gefragt. Jesaja jedenfalls wehrt sich jetzt nicht mehr, er bringt keine Entschuldigungen vor. Wir wissen aus der Heiligen Schrift von einigen Menschen, die sich zuerst mit Händen und Füßen sträubten, Diener Gottes zu werden, aber dann schließlich von Gott dazu geführt wurden, allen Widerstand aufzugeben und den Auftrag doch auszuführen. Jesaja aber ist von Anfang an gehorsam gegenüber der Frage: "Wen soll ich senden? Wer will mein Bote sein?" Er gibt eine klare Antwort: "Hier bin ich, sende mich!" So gut es ist, wenn wir Menschen sofort bereit sind, wenn Gott uns ruft, so ist es doch nicht entscheidend. Entscheidend ist allein, daß wir überhaupt dazu kommen, mit Jesaja zu sprechen: "Hier bin ich, sende mich!" Entscheidend ist es, für uns alle, für dich und für mich, daß wir uns Gott zur Verfügung stellen für den Dienst, zu dem er uns beruft. Und das ist eine ganz klare und eindeutige Sache, er hat für uns alle etwas zu tun. Er kann uns alle gebrauchen. Keiner von uns ist zu schlecht und keiner von uns ist zu gut für den Dienst im Auftrage Gottes. Dem Jesaja gibt Gott den Auftrag, Gottes Wort zu verkündigen. Wir sind selbstverständlich alle dazu aufgerufen. Damit ist nicht gemeint, daß wir alle Pastoren werden sollen, sondern damit ist gemeint, daß an unserem Handeln und Sprechen die anderen Menschen merken sollen, daß wir Gottes Kinder sind. Wenn dich ein Mensch vom Morgen bis zum Abend alle Tage begleiten würde und alle deine Worte, die du redest, hören könnte, würde dieser Mensch in deinem Reden merken, daß du ein Kind Gottes bist? Kommen aus deinem Munde keine Lügen? Kommen aus deinem Munde keine Worte, die deine Mitmenschen beleidigen? Kommen aus deinem Munde keine Flüche? Kommen aber stattdessen aus dem Munde Worte, die Gutes über die anderen reden, die die Liebe zum anderen ausdrücken und die im Gebet zu Gott gesprochen werden? Gönnst du dem Mitmenschen auch ein gutes Wort, ein Wort des Trostes? Zeige mit deinem Munde, daß du ein Kind Gottes, ein Diener Gottes, bist. Aber nicht nur dein Reden will Gott der Herr zum Dienst gebrauchen, sondern auch dein Tun. Zeige durch dein Tun, daß du ein Kind Gottes bist, sein Diener. Sind deine Füße und deine Hände bereit, zu helfen, wo es etwas zu helfen gibt. Wieviel Arbeit gibt es immer und immer wieder in unseren Gemeinden zu tun für Gott. Gehörst du zu denen, die immer ablehnen: Nein, ich nicht! Ich habe keine Zeit, ich habe keine Lust. Diesmal nicht, aber vielleicht das nächste Mal. Gott ruft dich: "Wenn soll ich senden! Wer will mein Bote sein?" Möchte es Gott uns schenken, daß wir in großer Freude mit Jesaja antworten können: "Hier bin ich, sende mich!" Jesaja hatte einen schweren Auftrag auszuführen, er sollte den Menschen der damaligen Zeit Strafe und Unglück ankündigen. Wir wissen es alle miteinander nur zu gut, daß es in unserer Welt mit Freude und Glúck sehr schlecht bestellt ist. Leid und Traurigkeit und Unglück ist viel mehr anzutreffen Aber nun ist es einfach eine Tatsache, wer ein Christ ist, wer an Jesus Christus als seinem Herrn und Heiland glaubt, hat das größte Glück und und die größte Freude. Er hat den auf seiner Seite, der alles in seine Hand hält und alles einsetzen will, um uns zu helfen. Und jetzt soll unsere Umgebung an unserem Leben, an unserem Reden und an unsrem Tun etwas von diesme Glück und von dieser Freude spüren, die wir dadurch haben, daß wir Christi Jünger und Jüngerinnen sind. Sie sollen diese Freude nicht nur bei uns spüren, sondern sollen durch uns dahin kommen, daß sie sich von Jesus Christus auch das größte Glück und die größte Freude ihres Lebens schenken lassen. In dieser Weise würden wir Glücksbringer für eine Welt des Unheils und Freudebringer in einer freud- und friedelosen Welt sein oder werden.
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