1 Außergewöhnliche Gottesd.- 17 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:24/10/1971 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Jugendtreffen | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:1. Mose 28, 15 | | |
Skopus: Die Zukunft liegt auf den Schultern der Jugend . | | 1 Außergewöhnl.Gottesd. 17 -Jugendtreffen-1.Mose 28,15 "Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hin ziehst." Wir leben in einem gewaltigen Umbruch und Wechsel der Zeiten. Die ganze Welt, einschließlich auch unseres lateinamerikanischen Kontinents und unseres eigenen Landes, ist von einer Unruhe sondergleichen ergriffen. Wir alle wissen, daß so wie bisher es nicht mehr weitergehen kann, allerdings liegt der Weg, der vor uns liegt, dunkel vor uns. Wir können kaum die nächsten Schritte erkennen. Wir ahnen allerdings bereits: entweder gehen wir den Weg in eine bessere Zukunft oder wir eilen einem Ende mit Schrecken entgegen. Eine bessere Zukunft oder ein grausames Ende hängen nicht von einem bloßen Schicksal über uns ab, sondern liegen in unserer Hand. Uns wurde die Herrschaft über diese Welt übertragen, wie wir es auf den ersten Seiten der Heiligen Schrift nachlesen können. An einem Punkte sind wir in Forschung, Wissenschaft, Technik und Medizin so weit in den letzten Jahren vorangekommen, daß in der Tat in der Zukunft ein besseres Leben, eine Vervollkommnung unseres menschlichen Lebens für alle möglich wäre. Auf der anderen Seite sind wir an anderen Punktebn nicht nur nicht vorangekommen, sondern zurückgefallen in unsere alte bestialische Raubtiernatur. Wir haben es nicht fertig gebracht, den Haß unter uns Menschen auszurotten, der über Leichen geht und sich in Terrorakten, Polizeiaktionen, Revolutionen und Kriegen und Folterungen äußert. Aber auch unseren Egoismus haben wir noch nicht überwinden können, der ebenfalls über Leichen geht, der nichts darnach fragt, ob Millionen von Menschen jedes Jahr unter den unwürdigsten Umständen verhungern oder zugrunde gehen. Ohne die Überwindung des Hasses und des Egoismus, ohne den radikalen Umbruch hin zu einer umfassenden Nächstenliebe, die niemanden ausschließt, wird alles trotz aller Erfolge auf dem Gebiete der Forschung, Wissenschaft, Medizin und Technik, ein bitterböses Ende mit uns allen nehmen. In Jesus Christus haben wir den, der es uns vorgelebt hat, daß es den Weg einer besseren Zukunft durch Überwindung des Haßes und des Egoismus gibt. Ihm, Jesus Christus, gilt es nachzuleben. Fromme Worte genügen nicht mehr, sondern es kommt auf ein aktives Tun der Nächstenliebe im Sinne Jesu an. Auf diese Weise sind wir Christen heute aufgerufen, mit allen Mitteln unsere alte schuldhafte Vergangenheit zu überwinden und an das Zustandekommen einer besseren Zukunft mitzuarbeiten. Auch für Jakob in unserem Text kam es darauf an, seine schuldhafte Vergangenheit gegenüber seinem Brude Esau und seinen Eltern zu überwinden und einen neuen Weg zu durchschreiten, der noch total dunkel vor ihm liegt. Er hat nur die Verheißung Gottes, daß, wenn er diesen Weg gehen wird, das Ziel einer besseren Zukunft, die er noch nicht kennt, erreichen wird. Mitten in aller Dunkelheit leuchtet ihm das Versprechen Gottes den nächsten Schritt voran: "Siehe, ich bin mit dir, spricht Gott der Herr, ich werde dich behüten, wo du hingehst." An dieses Wort werden auch wir heute erinnert, wenn wir uns nicht für den Weg des bitteren Endes durch Haß und Egoismus entscheiden, sondern für den einer besseren Zukunft durch die Nachfolge Jesu in der Praktizierung der Nächstenliebe gegenüber allen Menschen, mit allen Mitteln der Forschung, Wissenschaft, Medizin und Technik, in der Bereitschaft an der Überwindung des Hasses, der Gewalt, des Egoismus, der Armut, des Hungers und der Krankheit mitzuarbeiten, daß alle, die ein menschliches Antlitz tragen, auch äußerlich und innerlich als Menschen leben können, selbst wenn wir große Opfer bringen müßten. Gott spricht: "Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst." Liegt nicht der Weg in die Zukunft in besonderer Weise auf den Schultern unserer Jugend? Von ihr ist es zu erwarten, daß sie den radikalen Wechsel, der heute für die Zukunft notwendig ist, besser verstehen kann und leichter durchführt als die Alten und Älteren, zumal sie die Folgen in ganz besonderer Weise zu tragen hat: entweder eine bessere Zukunft oder ein Ende mit Schrecken, entweder die Bereitschaft Jesus nachzufolgen oder weiter die Menschheit durch Terror und Haß und Revolutionen und Kriege in eine Hölle zu treiben.
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