1 Außergewöhnliche Gottesd.- 16 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:10/03/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Konfirmation | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Philipper 4, 13 | | |
Skopus: Allein Jesus Christus gibt uns die nötige Kraft. | | 1 Außergewöhnl.Gottesd. 16 -Konfirmation-Philipper 4,13 "Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus."
Dieser Tag und diese Stunde sind für euch als Konfirmanden und für uns als eine christliche Gemeinde von einer entscheidenden Bedeutung. Ihr als Konfirmanden steht heute hier vor Gottes Angesicht und gelobt, daß ihr euren Heiland die Treue halten wollt bis an euer Lebens Ende. Diese Treue bedeutet nicht, hin wieder einmal im Monat oder einmal im Vierteljahr ein wenig Frömmigkeit oder ein wenig Kirchlichkeit im Gottesdienst zu praktizieren und im übrigen machen wir, was wir wollen und fragen nichts nach Jesus Christus. Dem Herrn Jesus die Treue geloben bedeutet, nur einen einzigen Patron in seinem Leben über sich anzuerkennen. Sein ganzes Leben danach auszurichten, wie er es haben will. Ihm gehört nicht nur die eine so seltene Stunde im Gottesdienst, sondern alle Stunden deines Lebens, die du einmal ihm gegenüber zu verantworten hast. Ihm gehören nicht nur die 50 Centavos oder der eine Peso, die du meinst für Jesus Christus als Kollekte geben zu können. Im Gegenteil, der Herr ist es, der dir das, was du besitzest, mag es wenig oder mag es viel sein, gegeben hat. Alles, was du besitzest, gehört ihm. Er hat es dir nur geliehen für die Zeit deines Lebens. Und er hat auf dieses dein Eigentum Anspruch. Er hat darüber zu bestimmen, was du damit machen sollst. Dein ganzes Leben, dein Arbeiten und dein Ausruhen, dein Verhältnis und Zusammenleben mit deinen Eltern und Geschwistern, mit deinen Freunden und Nachbarn, hast du danach einzurichten, wie es dein Patron Jesus Christus haben will. Wenn wir im Unterricht dieses Bekenntnislied gelernt haben: "Bei dir, Jesus, will ich bleiben, stets in deinem Dienste stehn; nichts soll mich von dir vertreiben, will auf deinen Wegen gehn. Ja, Herr Jesu, bei dir bleib ich so in Freude wie in Leid, bei dir bleib ich, dir verschreib ich mich für Zeit und Ewigkeit. Deines Winks bin ich gewärtig, auch des Rufs aus dieser Welt; denn der ist zum Sterben fertig, der sich lebend zu dir hält.", so sollte das nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern ein voller verantwortlicher Entschluß, wirklich und wahrhaftig in allen Dingen unseres Lebens diesem Herrn Jesus Christus die Treue zu halten. Wohin müßte ich euch nun hinführen, um euch Menschen zu zeigen, an denen ihr lieben Konfirmanden lernen könntet, wie man als ein rechter Christ lebt? Eigentlich müßte ich euch sagen: Schaut euren Vater oder eure Mutter an und eure konfirmierten Geschwister; schaut die anderen an, die zur christlichen Gemeinde gehören, da könnt ihr es lernen, wie ihr rechte Christen werdet! Liebe Gemeinde, habt ihr es gehört, daß ich diesen Kindern eigentlich sagen muß, sie sollen auf euch sehen, um zu erkennen, wie ein Mensch als ein rechter Christ lebt. Aber ich muß ehrlich bekennen, ich habe eine große Angst, euch als Eltern und erwachsene Gliede einer christlichen Gemeinde den Konfirmanden als leuchtende Vorbilder und rechte Christen vorzustellen. Ich kann das nicht, weil ich es weiß, wie erbärmliche Christen wir als eine christliche Gemeinde sind. Wie kann ich einem Konfirmanden sagen, er solle sich nach seinen Eltern richten, wenn Vater und Mutter selbst nicht als Christen leben und auch nicht als Christen leben wollen, obwohl sie es einmal bei ihrer Konfirmation vor Gottes Angesicht gelobt haben. In welchem Hause wird noch gebetet, wird noch die Bibel gelesen, werden noch unsere schönen Lieder gesungen? Wer läßt sich noch zu einem regelmäßigen Besuch unserer Gottesdienste rufen, wer ist von uns noch in der Lage, für Jesus Christus ein Opfer zu geben und nicht eine erbärmliche möglichst niedrige Kollekte? Im Angesichte dieser Konfirmanden bleibt uns als eine sogenannte christlioche Gemeinde nichts anderes übrig, als vor diesem unserem Herrn Jesus Christus niederzufallen und uns an die Brust zu schlagen und zu bekenmnen: "Gott, sei mir Sünder gnädig!" Laßt uns so mit den Konfirmanden ganz neu vor unserem Herrn Jesus Christus gemeinsam stehen! Laßt uns als Konfirmanden ganz neu bekennen: Ja, Herr, wir wollen dir die Treue halten! und laßt uns dazu als eine christlioche Gemeinde unser Konfirmatioansgelübde, das wir vor Jahren gesprochen haben, erneuern: Herr, vergib, daß wir bisher so untreu gewesen sind, aber gib uns die Kraft, heute mit den Konfirmanden zusammen unser Gelübde zu wiederholen und jetzt anders hinzugehen und als ein Christ zu leben. Wahrlich, als evangelische Christen wissen wir, daß wir das nicht aus eigener Kraft fertig bringen, aber der, der am Kreuz auf Golgatha uns unsere Schuld vergeben hat, der will uns zu rechten gehorsamen Christen machen, wenn wir nur auf ihn schauen und auf seine Stimme hören. Dann werden wir erleben, was der Apostel Paulus auch erlebt hat: "Ich vermag alles durch den, der micht mächtig macht."
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