1 Außergewöhnliche Gottesd.- 10 | Lugar/Ort:Reffino
Fecha/Datum:11/12/1955 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Konfirmation | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 6, 66-69 | | |
Skopus: Niemals von Jesus fortgehen! | | 1 Außergewöhnl.Gottesd.10-Konfirmation-Johannes 6,66-69 "Von dem an gingen seiner Jünger viele hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes."
In unserem Text wird uns berichtet, daß viele Menschen, die monatelang hinter ihrem Herrn und Meister hergegangen waren, die mit ihm Freud und Leid getragen hatten, plötzlich Jesus verlassen und sagen: Wir wollen von diesem Jesus nichts mehr wissen; den einen ist er zu fromm und den anderen ist er nicht fromm genug. Monatelanges Hören auf Gottes Wort macht noch keinen Christen. 14 Tage lang unter Gottes Wort zu stehen, den Katechismus zu lernen, gemeinsam die Bibel zu lesen und die schönen evangelischen Kirchenlieder zu singen, gibt uns noch lange keine Gewißheit, daß ihr nun durch die Konfirmation treue Jünger und Jüngerinnen des Herrn und Heilandes Jesu Christi werdet. Wieviele Menschen gibt es um uns her, die auch einmal vor Gottes Angesicht gestanden haben und ihrem Herrn Jesus Christus die Treue gelobten. Und was ist aus ihnen geworden? Ach, wir können es genauso feststellen, wie unser Textwort: "Viele, die ehemals Jünger Jesu waren, wandelten hinfort nicht mehr mit ihm." Vielleicht sieht man sie noch hin und wieder im Gottesdienst, aber in ihrem gnzen Leben wollen sie nichts mehr mit diesem Jesus zu tun haben und auch nicht mehr nach seinen Geboten wandeln. Wenn wir dieses so wissen, dann kann es uns um euch, die ihr heute diesem Herrn Jesus Christus ebenfalls die Treue geloben werdet, auch Angst und Bange werden. Wer wird durchhalten, wer wird treu bleiben? Hört ihr, lieben Konfirmanden, hört ihr, liebe Gemeinde, die Frage Jesu, die er an seine Jünger richtet: "Wollt ihr auch weggehen?" Jesus kennt uns alle miteinander durch und durch und weiß, was wir für wankelmütige Kreaturen sind. Darum sind wir auch alle, Konfirmanden und Gemeinde, gemeint, wenn er fragt: "Wollt ihr auch weggehen?" Wenn ihr euren Glauben an Jesus Christus nur so auffaßt, als ob ihr diesen Glauben nun einmal von euren Eltern und Großeltern geerbt habt und darum eben euch weiter so am Rande zur Kirche hält, wenn ihr, Konfirmanden, den Glauben an Jesus Christus auffaßt, als ob ihr ihn in diesen kurzen 14 Tagen Unterricht vielleicht mit vielen Mühen erlernt habt, dann wird Jesus Christus an uns alle sehr sehr schnell ebenfalls die Fragen stellen müssen "Wollt ihr auch weggehen?" Den Glauben an Jesus Christus können wir nicht von unseren Eltern erben und ihn auch nicht im Unterricht erlernen, sondern diesen Glauben können wir uns von Jesus Christus selbst nur schenken lassen, jeder für sich persönlich. Willst du dir, liebe Gemeinde, willst du dir, lieber Konfirmand, nicht diesen echten Glauben von Jesus Christus selbst nun schenken lassen? Willst du jeden Tag neu die Hände falten und ihn bitten: Herr, schenke mir diesen Glauben an dich, damit ich dir im Alltag und am Sonntag, im Leben und im Sterben, treu bleiben kann? Wer so sich den Glauben an Jesus Christus hat schenken lassen, der darf mit dem Apostel Petrus auf die Frage Jesu antworten: "Herr, wohin sollen wir gehen?" Ein rechter Christ weiß, daß er, wenn er Jesus Christus auf seiner Seite hat, alles hat, was er zu seinem Leben nötig hat. Jesus Chrisyus will über uns seine schützende Hand halten und uns mit allem versorgen, was zu unserem Besten dient. Er weiß viel besser, was wir zum Leben brauchen, als wir selbst, darum können wir uns getrost seiner Lebensführung anvertrauen. Wer bei Jesus steht und sich nach seinen Worten richtet, ist der glücklichste Mensch auf dieser Erdre und hat alles, was ihn glücklich machen kann. Solch ein Christ mit dem echten evangelischen Glauben kann ruhig die Frage anhören: "Wollt ihr auch weggehen?" denn er weiß, daß er nie in seinem Leben so verrückt sein wird, Jesus zu verlassen. Kein vernünftiger Mensch will doch sein Glück mit Füßen treten. Solch ein Christ mit dem echten evangelischen Glauben kann ruhig und getrost antworten: "Herr, wohin sollen wir denn gehen, du hast ja alles, was ich brauche und du schenkst es mir?" Er kann und darf so sprechen, weil Gott, der Herr, im Himmel diese fröhliche Gewißheit geschenkt hat. Jesus Christus, an den wir glauben, ist der Herr aller Herren, der König aller Könige, ist der, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden. Er hält in seiner Hand das Leben eines jeden einzelnen von uns. Er hält auch die Geschichte unseres Staates und Landes und die Geschichte aller Völker in seine Hand. Vor ihm müssen sich einst seine Feinde und Widersacher beugen und ihm, wenn auch unter Zähneknirschen, die Ehre geben. Gerade auch die jetzige Adventszeit, in der wir stehen, will uns auffordern und ermuntern, diesen König Jesus Christus in unser Leben aufzunehmen und ihm die Tür weit aufmachen. Gott, der Herr, schenke euch Konfirmanden und auch uns als seine Gemeinde, diese Freudigkeit zur Treue gegenüber unserem König Jesus Christus. Er schenke uns eine solche Freude, daß wir ihn in unserem Leben nie verlassen, denn dann schlagen wir unser Lebensglück in den Wind.
|
|