1 Außergewöhnliche Gottesd.- 09 | Lugar/Ort:Reffino
Fecha/Datum:15/01/1961 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 25-2-1968 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Konfirmation | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 15, 8-10 | | |
Skopus: Niemals sind wir allein! | | 1 Außergewöhnl.Gottesd. 9 Konfirmation-Lukas 15,8-10 "Oder welches Weib ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen verliert, die nicht ein Licht anzünde und kehre das Haus und suche mit Fleiß bis daß sie ihn finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freuet euch mit mir; denn ich habe meinen Groschen gefunden, den ich verloren hatte. Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut."
Für uns als Gemeinde ist heute ein freudenreicher Tag gekommen. Diese jungen Menschen wollen als volle verantwortliche Glieder der Kirche Jesu Christi, als vollberechtigte Glieder unserer evangelischen Kirche, aufgenommen werden. Und ihr als Konfirmanden, wollt heute als Christen den ersten selbständigen Schritt tun. Ihr seid als neugeborene Kinder von euren Eltern zur Heiligen Taufe gebracht worden und Jesus Christus selbst legte seine Hände auf euch und sagte: "Du bist mein! Von euren Eltern seid ihr dann im evangelischen Glauben erzogen worden und in den letzten Wochen habt ihr in umfassender Weise einen Überblick darüber bekommen, wer denn dieser Jesus Christus ist, der zu euch gesagt hat: "Du bist mein!" Auch ist euch klar gemacht worden, was das denn bedeutet, daß dieser Jesus Chgristus gesagt hat: "Du bist mein!" und welche Wirkung das auf euer ganzes Leben hat. Und jetzt steht ihr hier vor der ganzen Gemeinde um euer Bekenntnis zu diesem Jesus Christus öffentlich abzulegen, um ihm die Treue zu versprechen für Zeit und Ewigkeit. Wir sind uns darüber voll und ganz im klaren, daß ihr euch der Bedeutung dieses Bekenntnisses noch nicht ganz bewußt seid und es auch in eurem Alter noch gar nicht könnt. Aber das könnt ihr wissen und werdet ihr auch wissen, ob ihr es in eurem Herzen wirklich Ernst meint mit eurem Bekenntnis zu Jesus Christus oder ob es nur ein Lippenbekenntnis ist. Das ist unser Wunsch und unsere Bitte als Pfarrer und als eine christliche Gemeinde, daß ihr den ernsthaften Willen und die größte Bereitschaft zur Wahrhaftigkeit mitbringt, wenn ihr gleich euren Glauben an Jesus Christus bekennt. Dann wird euch in eurem späteren Leben schon eine Erkenntnis nach der anderen geschenkt werden. In einem solch wichtigen Geschehen wie dem heutigen Tag, kommt alles für uns als eine christliche Gemeinde und für uns als Konfirmanden darauf an, zu hören auf das, was Gottes Wort uns zu sagen hat. Wir haben das Gleichnis von dem verlorenen Groschen gehört. Eine Frau hat von ihrem Geld ein Geldstück verloren. Es ist ein Teil ihres ganzen Vermögens. Mit einem Eifer ohnegleichen macht diese Frau sich nun auf die Suche nach dem verlorenen Geldstück. Sie krempelt das ganze Haus um und um. Und endlich hat sie nach vieler Mühe das verlorene Geldstück gefunden. Da kennt ihre Freude keine Grenzen mehr. Sie weiß nicht, wie sie ihre Freude zum Ausdruck bringen soll. Sie ruft ihre Freundinnen und Nachbarinnen herbei und erzählt es ihnen. So, wie es uns berichtet wird, ist es eine Geschichte, wie sie sicherlich einem jeden von uns schon einmal passiert ist. Wie groß ist diese Freude, wenn ein Gegenstand, den man schon verloren geglaubt hatte, plötzlich oder auch nach langem Suchen wiedergefunden hat. Nun will uns Jesus Christus mit diesem Geschehnis aus dem alltäglichen Leben eine entscheidende Mitteilung machen. Er will uns sagen: So, wie die Frau in dem Gleichnis alle Mühe anwendet, um das verlorengegangene Geldstück zu suchen und wiederzufinden und sich dann unbeschreibbar freut, so, in einer noch viel herrlicheren Weise, wendet Gott selbst alle seine Kraft an und scheut kein Ungemach, um uns, die wir verlorengegangen waren und immer wieder verloren zu gehen drohen, um uns zu suchen und wieder zu finden. Und wenn das große Wunder Wirklichkeit geworden ist, daß er uns wiedergefunden hat, dann kennt seine Freude keine Grenzen mehr. Gott hat sich selbst aus dem Himmel aufgemacht, um uns zu suchen. Liebe Gemeinde, liebe Konfirmanden, das ist das Entscheidende für den heutigen Tag, für diese Stunde, daß uns das deutlich werde, daß Gott immer wieder aufs neue unterwegs ist, um uns zu suchen, um uns zu besuchen. Das sollen wir alle miteinander niemals vergessen: Es gibt keine Situation, keine Lage deines Lebens, mag sie noch so schwer und so qualvoll sein, in der nicht Gott bereits auf dem Wege zu dir ist, um dir zu helfen. Wir dürfen es wissen, daß wir niemals ganz verlassen dastehen. Mögen uns die liebsten Menschen verlassen, von denen wir es nie jamals erwartet hatten, aber das Eine bleibt bestehen: Gott verläßt dich nicht. Er befindet sich jederzeit auf dem Wege zu uns, zu dir und zu mir. Wir singen in einem Kirchenlied: "Kann und mag auch verlassen ein Mutter je ihr Kind und also gar verstoßen, daß es kein Gnad mehr find? Und ob sichs möcht begeben, daß sie sogar abfiel, Gott schwört bei seinem Leben, daß er dich nicht verlassen will." Wenn wir dieses nicht mehr vergessen wollen, dann haben wir einen großen Schatz für unser ganzes Leben, denn der, der uns nie allein lassen will mit unserer Not und mit unseren Sorgen, ist ja auch der, dem alles zur Verfügung steht, um uns zu helfen. Aber das sollen wir ebenfalls nie vergessen, daß wir nie allein sind, wenn wir auf dunklen Wegen gehen. Es gibt ja immer Zeiten im Leben eines Menschen, da möchte er gerne allein sein, weil er dann es nicht haben will, daß der andere sein böses Tun beobachten kann. Halten wir uns einmal den Spiegel der 10 Gebote vor unsere Augen. In dem Augenblick, da wir dabei sind, eines dieser 10 Gebote zu übertreten, sind wir von dem Willen beseelt, daß uns keiner beobachtet. Vor allen Dingen ist es uns unangenehm, wenn Gott zusieht. Doch sollen und müssen wir das wissen, Gott ist immer auf dem Wege zu uns. Er verläßt uns nie, auch nicht dann, wenn wir dabei sind, etwas Böses zu tun. Vor ihm kannst du dich nicht verstecken. Wir werden es dann erleben müssen, was Adam erlebt hatte, daß mitten im bösaen Tun er Gottes Stimme hören mußte: "Adam, wo bist du? Adam, was machst du?" Vergiß es niemals, Gott ist immer bei dir. Niemals kannst du dich vor ihm verstecken. Allerdings ist dieses das Schönste und Herrlichste, daß Gott auf der Suche nach uns, sich nicht von uns abhalten läßt, auch wenn wir auf bösen Wegen gehen, auch wenn wir von ihm weglaufen wollen. Er wendet alle seine Mühen an, uns von unserem bösen Wege wegzuholen. Er tut alles, um uns zu sich zurückzuholen. Er ist sogar bereit, durch alle unsere geschehene Bosheit einen Strich zu machen, sie durchzustreichen und uns wieder als sein Kinder anzunehmen. Gott wartet jeden Tag auf uns, um uns in seiner Liebe an sein Herz zu drücken. Und wenn es ihm gelingt, uns ganz an sich zu drücken, dann ist seine Freude groß. Leicht wird es nicht für ihn, uns dahinzubringen, daß wir uns von ihm lieben lassen. Dazu ist jedesmal ein Wunder nötig. Aber jedesmal, wenn dieses Wunder geschieht, daß wir bereit sind, uns von ihm an seine Hand nehmen zu lassen, dann ist der ganze Himmel von Freude erfüllt. "Also auch", sagt Jesus in dem Gleichnis "wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buuße tut." Nehmt ihr, als Konfirmanden und wir als eine christliche Gemeinde, von dieser Stunde diese Botschaft mit in das Leben hinein: Gott, der Herr, ist immer auf dem Wege zu uns, niemals wird er uns verlassen.
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