1 Außergewöhnliche Gottesd.- 08 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:25/02/1962 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Konfirmation | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 13, 6-9 | | |
Skopus: Auch die Liebe Gottes hat eine Grenze. | | 1 Außergewöhnl. Gottesd. 8 -Konfirmation-Lukas 13,6-9 "Jesus sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberge; und er kam und suchte Frucht darauf, und fand sie nicht. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang alle Jahre gekommen und habe Frucht gesucht auf diesem Feigenbaum, und finde sie nicht. Haue ihn ab! was hindert er das Land? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn noch dies Jahr, bis daß ich um ihn grabe und bedünge ihn, ob er wolle Frucht bringen; wo nicht, so haue ihn darnach ab."
Für unsere Gemeinde ist heute ein wichtiger Tag. Diese jungen Menschen stehen nicht nur vor uns als einer christlichen Gemeinde, sondern sie stehen vor Gott selbst. Sie wollen vor Gottes Angesicht bekennen, daß sie auch zu dem gehören wollen, der, weil er der Heiland aller Menschen sein will, auch ihr Heiland sein möchte. Sie möchten mit uns zusammen fortan Seite an Seite den Weg des Glaubens gehen. Sie möchten, so wie wir, ihre Augen auf Jesus Christus richten und auch mit ihren Ohren achten auf das, was der Herr uns zu tun befiehlt. Habt ihr es jetzt als Konfirmanden auch gehört, daß es an diesem Tage eurer Konfirmation in besonderer Weise darum geht, daß ihr anfangt, mit Jesus Christus euer Leben zu leben, daß ihr in allen euren Entscheidungen anfangt zu fragen: Was will Jesus Christus, der Herr aller Herren, daß ich jetzt tun soll? Daß ihr anfangt, mit aller Bosheit eures Lebens und allem Versagen und aller Schuld Gott und den Menschen gegenüber, zu Jesus Christus, dem Heiland, zu gehen, um ihm das alles vor seine Füße zu legen und ihn zu bitten: "Vergib mir meine Bosheit, sei mir Sünder gnädig!" Aber wie kann einer von uns ein gehorsamer Diener Jesu Christi sein, wenn er nicht auf das hören will, was ihm der Herr sagen will, was ihm der Herr zu tun befiehlt. Darum ist es für uns alle ungemein wichtig, ganz gleich ob als langjährige alte Christen oder als noch junge Konfirmanden, daß wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, Gottes Stimme zu hören, um auf sein Wort zu achten. Und Gottes Stimme ist hörbar im Gottesdienst der Gemeinde, durch Gottes Wort in der Predigt, oder zu Hause beim Lesen der Heiligen Schrift, eines Andachtbuches oder christlichen Blattes. Gott kommt zu uns und spricht mit uns beim Singen unserer schönen Lieder und ebenfalls beim Beten. Ja, beim Beten hat Gott sogar versprochen, daß er hören will auf das, was wir ihm sagen. Er ist sogar bereit, auf unsere Bitten einzugehen, sie uns zu erfüllen. Unser Vater im Himmel und Jesus Christus, sein Sohn, und unser Heiland, sind nicht irgendwelche Märchengestalten aus Jugendbüchern, sind auch keine Fantasiegestalten, keine erdachten oder erträumte Gestalten irgendwelcher großer Menschen, die einen schlauen Kopf hatten, sondern unser Gott ist wahrer Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Alles hält unser Gott in seinen Händen und alles ist sein Eigentum. Und dieser groß Herr, Schöpfer Himmels und der Erde, kommt in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus zu uns auf die Erde, um unser Heiland zu sein, um uns zu helfen, um uns zu bezeugen, daß er uns armselige Kreaturen und Geschöpfe aus Herzensgrunde lieb hat. Was das für uns bedeutet, daß Gott uns liebt, das lernen wir, von Jahr zu Jahr unseres Christenstandes besser verstehen. Ihr Konfirmanden steht dabei jetzt am Anfang und wir älteren stehen mitten im Erleben dieser Liebe Gottes zu uns. Und diese Liebe Gottes zu uns ist jeden Morgen neu, niemals können wir sie vollständig ausstudieren. Jedem von uns streckt sie ihre Hand zur Hilfe aus. Und nun kommt es jetzt für uns alle darauf an, daß wie diese ausgestreckte Liebeshand unseres Gottes nicht wegschlagen, uns der Liebe, die Gott für uns hat, nicht verschließen. Jetzt kommt alles darauf an, daß wir unsere Ohren nicht verstopfen vor Gottes Wort in der Predigt, im Gottesdienst, daß wir unsere Augen ja nicht zuhalten, wenn wir gemahnt werden, Gottes Wort zu lesen. Lasset uns auch nicht unseren Mund kramkfhaft zusammenbeißen, wenn es darum geht, Gott durch unser Singen zu loben und zu preisen und wenn es darum geht, mit Gott im Gebet zu sprechen. Jetzt kommt alles darauf an, daß wir alle miteinander anfangen, jeden Tag immer wieder aufs neue anfangen, als Konfirmanden und als langjährige Christen, nach dem Worte Gottes auch zu leben. Das alles ist so ungemeiun wichtig, daß Jesus Christus in seinem Gleichnis vom Feigenbaum uns mahnt, doch ja nicht mit der Liebe Gottes zu uns zu spielen. Gott hat eine unermeßliche Geduld in seiner Liebe zu uns. Unzählige Male läßt er es sich gefallen, daß wir seine Liebe abweisen, daß wir seine ausgestreckte Hand zurückschlagen. Immer wieder versucht er es aufs neue, uns zu helfen, uns für sich zu gewinnen. Aber vergessen wir nicht, wenn wir dauernd Gottes Liebe zurückschlagen, wenn Gott immer und immer wieder vergeblich darauf wartet, daß wir uns von ihm helfen lassen, dann kann es einmal dazu kommen, daß Gott seine Liebe zu uns zurückzieht. Und dann gibt es nichts mehr, was ihn bewegen könnte, seine Hand noch einmal nach uns in seiner Liebe auszustrecken, dann wird er sie nur noch ausstrecken, um uns in seinem Zorn zu zerschlagen: "Haue ihn ab!" Es ist gut, daß wir uns als Gemeinde und als Konfirmanden in dieser Stunde es sagen lassen: Gottes Liebe ist zu uns fast unfaßbar groß und wir dürfen jeden Tag aufs neue aus und von dieser Liebe leben. Haben wir diese Liebe, dann haben wir alles zum Leben und zum Sterben. Und so verrückt werden wir doch wohl nicht sein, daß wir diese Liebe immer und immer, jeden Tag aufs neue wegschlagen und aus eigener Kraft leben wollen. Jedenfalls müssen wir es wissen, es kann einmal der Zeitpunkt eintreten, daß Gott seine Liebe zu uns zurückzieht, weil wir uns in unserem Haß für seine Liebe ein für alle Male verschlossen haben. Und dann wäre uns nicht mehr zu helfen. Aber wir sind in dieser Stunde als Gemeinde und Konfirmanden beieinander, um uns geegnseitig zu helfen, die ausgestreckte Hand Gottes anzunehmen, uns gegenseitig Freude zu machen, uns von Gott helfen zu lassen. "Bei dir, Jesu, will ich bleiben, stets in deinem Dienste stehn; nichts soll mich von dir vertreiben, will auf deinen Wegen gehn. Du bist meines Lebens Leben, meiner Seele Trieb und Kraft, wie der Weinstock seinen Reben zuströmt Kraft und Lebenssaft."
|
|