1 Außergewöhnliche Gottesd.- 03/04 | Lugar/Ort:Camarero
Fecha/Datum:09/10/1955 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 25-3-1956 -deutsch- Aldea Protestante, 6-3-1960 -spaniosch- Camarero, 24-2-1963 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Konfirmation - Confirmación | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 6, 33 - Mateo 6: 33 | | |
Skopus: | | 1 Außergewöhnl.Gottesd. 3/4 -Kofirmation-Matthäus 6,33 "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen."
Der heutige Tag darf für euch als Konfirmanden, aber auch für euch als Gemeinde Aldea Protestante, ein Freudentag sein. 6 junge Menschen wollen nach einer Vorbereitung, wenn sie auch nur kurz war, vor Jesus Christus hintreten und bekennen: Ja, Herr Jesus Christus, ich glaube, daß du mein Heiland bist, daß du für mich gestorben bist und mir alle meine Sünden vergeben hast. Ihr lieben Konfirmanden wollt dieses Bekenntnis offen vor der ganzen Gemeinde ablegen und damit auch die Bitte aussprechen: Wir möchten als volle Glieder zur Gemeinde Jesu Christi gehören. An einem solchen Tage tut es denn auch gut, für euch als Konfirmanden, aber auch für die ganze Gemeinde, zu hören, worauf es ankommt, wenn ein Mensch zur Kirche Jesu Christi gehören möchte. Unser Wort, das das Haupt der christlichen Kirche, also Jesus Christus selber, gesprochen hat, kann und will uns eine Antwort darauf geben: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen." Unser Heiland weiß, daß wir alle miteinander die verschiedensten Wünsche und Begierden haben. Alle streben wir nach irgendeinem Ziel. Alle diese Ziele haben in irgendeiner Weise offensichtlich das Bestreben, reicher zu werden oder angesehener. Bei vielen von euch, Konfirmanden, beginnt auch ein neuer Lebensabschnitt, in dem ihr bald die Schule verläßt und einen Beruf erlernt oder den Eltern zu Hause mithelft. Auch ihr habt insgeheim alle ein Ziel, das ihr trachtet zu erreichen. Es ist wahrlich auch gut und recht, wenn wir als Menschen ein Ziel erstreben, das wir zu erreichen suchen, dem unsere ganze Arbeit und Aufmerksamkeit gilt. Und darin sollen wir Christen uns auch nicht unterscheiden von denen, die nicht an Jesus Christus als ihrem Herrn glauben. Gott fordert uns sogar ebenfalls auf, ihn um das tägliche Brot zu bitten. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß der Christ in einer Welt lebt, in der gearbeitet, geplant wird; in der jeder sich um das tägliche Brot müht und sorgt. Allerdings sagt unser Wort, daß das Mühen um unser Brot, um Reichtum, Hab und Gut und Geld, nicht die erste Stelle in unserem Streben und in unserem Trachten einnehmen soll: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit." Habt ihr Konfirmanden, und ihr als Gemeinde es gehört, euer Sinnen im Alltag und am Sonntag soll dahingehen, daß Gottes Reich mitten unter uns gebaut wird. Unser ganzes Sinnen und Trachten soll zuerst dahingehen, daß Jesus Christus, der Herr und König unseres Lebens, zu seinem Rechte kommt. Müssen wir als Gemeinde nicht beschämt dastehen und vor Scham die Köpfe neigen? Nein, nein, das ist in unserem Leben bisher nicht der Fall gewesen, das unser Sinnen und Trachten zuerst dem Reiche Gottes, zuerst Jesus Christus, zuerst der Kirche, galt. Hielten wir nicht die Kirche für etwas Nebensächliches, für die man schon mal im Jahr die paar Pesos als Beitrag geben könnte und zu der man, wenn man gerade Lust und Laune hatte, auch in den Gottesdienst gehen konnte. Überlege jeder einmal sich selbst, was er im Jahre für seinen Weizen, für seinen Ochsen, für seinen Welschkorn oder für seine Eier bekam, und vergleiche damit den Kirchenbeitrag, der unter Umständen sogar noch mit großem Knausern gegeben wird und dann denke einmal an das Wort deines Herrn Jesus Christus: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit!" Ach, bis in den Boden hinein müßten wir uns alle schämen. Oder denken wir daran, daß wir einst bei der Taufe unserer Kinder gelobt haben, daß wir sie im evangelischen Glauben erziehen wollten und was haben wir getan? Oder wie steht es mit dir in deiner Familie? Können deine Kinder und deine Verwandten undd eine Nachbarn sagen: Ja, wenn ich meinen Vater, oder wenn ich diesen Menschen sehe, dann weiß ich was echter Glaube ist und bekomme die ganze Freudigkeit, auch ein treuer Christ zu werden. Lebst du in deiner Familie so, daß die anderen erkennen können, daß in deinem Leben das Wort Jesu gilt?: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes!" Faltest du noch zu Hause deine Hände zum Gebet oder hältst du das für eine nebensächliche Angelegenheit? Unser Herr Jesus Christus fordert euch als Gemeinde, fordert euch Konfirmanden ganz neu auf, sein Wort ernst zu nehmen und danch zu handeln und danach zu leben: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen." Fangen wir endlich einmal alle an, danach zu leben. Fangen wir endlich einmal an, die Verantwortung für die Kirche ganz ernst zu nehmen und sie nicht als einen Bettler zu behandeln, sondern zu wissen: In der Tat schaut Jesus Christus auch auf das Geld. Jesus Christus schaut darauf, was du gleich am Ausgang als Kollekte gibst, ob es 50 Centavos sind, obwohl Er von dir vielleicht 20 oder sogar 50 Pesos und noch mehr erwarten könnte: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes!" Fangen wir doch endlich einmal zu Hause an, mit unserer Familie zu Tische zu beten und die Bibel zu lesen. Fangen wir doch endlich vielleicht heute schon an, mit unseren Kindern, die noch nicht konfirmiert sind, die 10 Gebote, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und die vielen schönen Lieder unseres Gesangbuches zu lehren und ihnen zu erklären und sie anzuhalten, daß sie sie auswendig lernen. "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes!" Fangen wir als Gemeinde und als Konfirmanden doch heute noch an, nach unserem Glauben in unserem Alltag und am Sonntag zu leben und vor der ganzen Welt zu bezeugen, daß wir Jünger Jesu sind. Wenn du Angst haben solltest, daß du, wenn du eine größere Kollekte für Jesus Christus gibst, als du es bisher getan hattest, daß du dann zu Hause hungern müßtest, was ich aber nicht glauben kann, dann denke daran, daß Jesus Christus, der Herr Himmels und der Erde, dem alles gehört, versprochen hat, daß er dich nicht verhungern lassen wird: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere schon geschenkt werden," Oder wenn du in der Ernte meinst, du könntest einen großen Verlust erhalten, wenn du das Gebot "Du sollst den Feiertag halten", ernst nimmst und nicht am Sonntag die Ernte einholst, so denke daran: Wer an der ersten Stelle nach dem Reiche Gottes und nach seinen Geboten trachtet, der wird auch in den anderen Dingen seines Lebens nicht zu kurz kommen. Möge Jesus Christus uns, seiner Gemeinde, und auch unseren Konfirmanden die Freudigkeit schenken, nach diesem Worte aus seinem Worte zu leben: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen."
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