-6-Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 52 | Lugar/Ort:Temperley
Fecha/Datum:20/11/1966 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 29-1-1967 Paraná,5-2-67-Hausgottesd.Meier Aldea Protestante, 5-2-1967 Camarero/Puiggari, 1-3-1970 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Ewigkeitssonntag | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Offenbarung 22, 12-17; 20+21 | | |
Skopus: Jesus Christus allein ist der Herr. | | -5- Kirchenj.bis Ewigkeitssonntag 52 -Offenb.22,12-17;20+21 "Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Selig sind, die seine Gebote halten, auf daß sie Macht haben an dem Holz des Lebens und zu den Toren eingehen in die Stadt. Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Totschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge. Ich, Jesus, habe gesandt meinen Engel, solches euch zu bezeugen an die Gemeinden. Ich bin die Wurzel des Geschlechts David, der helle Morgenstern. Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald. Amen, ja komm, Herr Jesu! Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! Amen."
Aus allen Versen, die wir gehört haben, leuchtet ein Vers in besonderer Weise auf. Es ist der Vers, der unsere Gedanken hinlenkt auf den, der die Mitte unseres Glaubens, das Ziel aller unserer Sehnsüchte, der Inhalt aller menschlichen Hoffnung sein will, Jesus Christus. Von ihm sagt der 13. Vers unseres Textes: "Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte." Sicherlich müssen wir uns genauer mit dieser dreifachen Aussage über Jesus Christus befassen: 1. "Ich, Jesus Christus, bin das A und das O." Der Buchstabe A ist der erste Buchstabe des griechischen Alphabetes und O der letzte Buchstabe. Rein wörtlich gesehen heißt das, Jesus Christus umfaßt alles das, was mit der menschlichen Sprache ausgedrückt werden kann. Vielleicht sagen wir anders: Jesus Christus ist das Zentrum und der Mittelpunkt der menschlichen Welt. An ihm kann unsere menschliche Welt mit allem, was wir in wissenschaftlicher Weise erforscht, entdeckt und neu gestaltet haben oder was an kulturellen Werten durch uns geschaffen wurde, nicht vorbei. 2. "Ich, Jesus Christus, bin der Anfang und das Ende." Mit dieser Bezeichnung können wir an die durch Gott geschaffene himmlische und irdische Welt denken: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde." Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Jesus Christus ist der Mittelpunkt, das Zentrum, der ganzen Schöpfung. Er gibt ihr ihr Ziel und ihre Bestimmung und er führt sie auch diesem Ziel und dieser Bestimmung entgegen. 3. "Ich, Jesus Christus, bin der Erste und der Letzte." Durch dieses Wort wird Jesus Christus durch seine Auferstehung als der Erste, als der Repräsentant der neuen Schöpfung erkannt und bekannt. Es heißt im 2. Petrusbrief: "Wir aber warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde, nach seiner Verheißung." Das Wort "Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte." bezeugt uns also: Jesus Christus ist der Herr alles dessen, was Menschen geschaffen haben und was Menschen schaffen können; er ist der Herr der Schöpfung Gottes, des Himmels und der Erde und er ist auch der Herr der neuen Schöpfung, die sich mit seiner Auferstehung zu verwirklichen begann. Dazu kommt noch die andere Bezeugung in diesem Vers: Jesus Christus hält auch die Zeit als ihr Herr in seiner Hand. Er ist der Herr der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft: "Jesus Christus, gestern, heute, und derselbe auch in Ewigkeit." Warum kommt der Seher Johannes zu einer solchen Predigt über Jesus Christus, die sein Herrsein so stark herausstellt? Weil die Christen und die Gemeinden von damals unter der Herrschaft des römischen Kaisers lebten, der von allen Staatsbürgern seines Reiches verlangte, daß sie ihn als den einzigsten und wahren Herrn anerkennen und ihm gehorchen. Er bezeichnete sich als Sohn der höchsten Gottheit und wollte als Heiland aller Menschen verehrt und angebetet werden. Über diese Forderung des römiischen Kaisers kam es zu einer schweren ernsten Auseinandersetzung des Staates mit den Christen und den christlichen Gemeinden, die die Forderung des römischen Kaisers ablehnten und nur den wirklichen einzigen Herrn über sich anerkannten, Jesus Christus. Die Christen und die christlichen Gemeinden wurden blutig verfolgt und viele standen in der großen Versuchung, ihren Glauben an den einen Herrn Jesus Christus um des Kaiser willen zu verleugnen. Darum ist nicht nur unser Text, sondern die ganze Offenbarung des Sehers Johannes erfüllt von der Mahnung, unter keinen Umständen Jesus Christus als den Herrn aller Menschen, der ganzen Schöpfung und als den Herrn des Gestern, des Heute und des Morgen zu verlassen, zu verleugnen um des despotischen Kaisers willen. Eine Verleugnung des einen Herrn Jesus Christus würde das Ausgeschlossensein aus der Gemeinde der Erlösten, der Erretteten, der befreiten Menschen mit Zukunft sein. "Denn draußen sind die Hunde, und die Zauberer, und die Hurer und die Totschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge." Nun sind wir heute hier als Menschen gerade nicht dadurch angefochten, daß einer kommt und von uns als Herr akzeptiert werden will, wenn wir auch wissen, daß dieses bereits in diesem 20. Jahrhundert schon einige Male auf dieser Erde in realer Weise geschehen ist. Vielleicht ist aber uns Christen heute das eine große Anfechtung, eine große Versuchung, daß menschlicher Forscherdrang und Entdeckungseifer die Größe des Menschseins, seines Herrseins, entdeckt zu haben glaubt. Dieses Herrsein der Menschen kann und will nicht zugeben, daß wir unter der Herrschaft eines anderen stehen. Wir Menschen wollen selbst die Herren einer Welt sein, die wir uns selbst gestalten. Wir fühlen uns selbst als Schöpfer und schicken Satelliten als Himmelskörper in den Weltall; wir versuchen menschliches und tierisches Leben zu schaffen oder zu verändern und gleichfalls setzen wir alle unsere Anstrengungen ein, um eine zukünftige neue schönere und glücklichere Welt aufzubauen, wohlgemerkt, WIR wollen und das Paradies schaffen. Müssen wir als Christen bei aller Anerkennung der menschlichen Forschung und Fähigkeitne nicht gerade daran festhalten: "Einer nur ist Herr = Jesus Christus." Das Festhalten an diesem Bekenntnis ist aus einem anderen Grunde noch entscheidend wichtig. Indem wir Menschen versuchen, als sogenannte Herren uns eine Welt selbst zu gestalten, bringen wir unser menschliches Leben durcheinander. Wir bringen die Schöpfung, an der wir als sogenannte kleine Herrgötter herumpfuschen in ein Chaos hinein und unsere Anstrengungen, eine bessere und schöne zukünftige Welt aufzubauen, scheint mit einer totalen Vernichtung dieser irdischen Welt zu enden. Und viele unter uns Menschen, die unser Herrsein so betonten, sind bereits so enttäuscht, so desillusioniert, daß sie sagen, es lohnt sich nicht mehr, seine AuFgabe ernsthaft zu erfüllen trachten; es lohnt sich nicht mehr zu leben. Gerade wir als Christen dürfen in solch eine enttäuschte und desillusionierte Welt hinein bezeugen: "Einer ist und bleibt der Herr = Jesus Christus." Dieser eine und wahrer Herr wird das Ziel mit unserer menschlichen, mit unserer zukünftigen Welt schon erreichen, da ändert unser Dazwischenfunken und Durcheinanderbringen nichts daran. Er hält das Gestern wie das Heute fest in seiner Hand und bestimmt darüber, so wie er auch am Ende der Tage uns als seine Kinder, als seine Jünger und Jüngerinnen erwartet, in einer Zukunft, die er, er allein, uns geschaffen hat. Wer so an dem Bekenntynis festhält: "Einer ist Herr = Jesus Christus", der kann auch heute froh und getrost in die Zukunft gehen, der kann froh und getrost heute seine Arbeit verantwortungsvoll tun, der wird weder Angst haben noch übermütig werden. "Ich, Jesus Christus, bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte." Dieser eine und einzige Herr, der Zeit und Ewigkeit, Anfang und Ende fest in seiner Hand hat, kennt aber auch unsere Schwächen und Unfähigkeiten. Er weiß, wie unser Leben selbst als Christen hin und her getrieben wird, einmal vom Versuch, ein Herr zu sein, ein Übermensch, und zum anderen von der Verzweiflung, es hat doch alles keinen Zweck. Er, der eine Herr, der unsere Schwächen und Unfähigkeiten kennt, lädt uns darum ein, jeden Tag aufs neue bei ihm den übermenschlichen Übermut und Hochmut abzulegen. Er lädt uns ein, tagtäglich in unserem Nihilismus, in unserer Verzweiflung, bei ihm neuen Mut und neue Freude in Empfang zu nehmen. Er hilft uns. Gerade als der eine und wahre Herr ist er auch usner Heiland. "Wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst."
Wird das Ziel mit unserer menschlichen, mit unserer irdischen
|
|