-6-Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 51 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:12/11/1970 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 15-11-1970 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Ewigkeitssonntag | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Offenbarung 4, 1-8 | | |
Skopus: Jesus Christus ist unsere alleinige Zukunft. | | -6- Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 51 -Offenbarung 4, 1-8 "Darnach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel; und die erste Stimme, die ich gehört hatte mit mir reden wie eine Posaune, die sprach: Steig her, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll. Und alsobald war ich im Geist. Und siehe, ein Stuhl war gesetzt im Himmel, und auf dem Stuhl saß einer; und der da saß, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sander; und ein Regenbogen war um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd. Und um den Stuhl waren 24 Stühle, und auf den Stühlen saßen 24 Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Stuhl, welches sind die sieben Geister Gottes. Und vor dem Stuhl war ein gläsernes Meer gleich dem Kristall, und mitten im Stuhl und um den Stuhl vier Tiere, voll Augen vorn und hinten. Und das erste Tier war gleich einem Löwen, und das andere Tier war gleich einem Kalbe und das dritte hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und das vierte Tier war gleich einem fliegenden Adler. Und ein jegliches der vier Tiere hatte sechs Flügel, und sie waren außenherum und inwendig voll Augen und hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt!"
Vielleicht ahnen wir alle es bereits, in welch erstaunlicher Weise heute an die Zukunft gedacht wird, an unsere menschliche Zukunft, und an die Zukunft der ganzen Welt. Es wird an diese Zukunft nicht nur gedacht, sondern sie wird auch geplant und vorbereitet. Ja, es hat sich sogar eine ganz neue Wissenschaft gebildet, die sich mit unserer Zukunft befaßt, die Futurologie. Es gibt zwei Gründe, die uns Menschen heute so intensiv an die Zukunft denken lassen. Einmal ist es die Tatsache, daß wir mit dem Heute nicht zuzfrieden sind und zum anderen ist es die unheimliche Angst vor dem, was kommt. Um diese beiden Begründungen zu verstehen, brauchen wir nicht viel zu erklären. Wir brauchen nur an uns selbst zu denken. Ich glaube, daß es kaum einen unter uns gibt, der wirklich und wahrhaftig aus Herzensgrund sagen wird: Ich bin mit meinem Leben zufrieden. Ich bin restlos glücklich. Ich bin nicht von Krankheit, Sorgen und Problemen geplagt. Wir verstehen uns und unsere Welt nicht mehr. Wir reden von großen Erfolgen auf dem Gebiete der Wissenschaft, der Technik und der Erforschungen. Wir folgen gebannt vielleicht dem Television, wie unsretgleichen die Füße auf den Mond setzt und doch haben wir den Eindruck, daß wir heute es schwerer haben als unsere Eltern, mit dem Leben fertig zu werden. Und denken wir daran, in welcher Weise unter uns Menschen gelitten wird durch Hunger, nicht nur in Lateinamerika, sondern auch in Afrika und Asien. Ist es nicht ganz menschlich, daß man alles dransetzt, für sich und seine Kinder eine bessere Zukunft zu erringen, daß man aus der harten Wirklichkeit des Heute in ein erträumtes neues Morgen flüchtet? Ist nicht aus diesme Grunde die Ideologie des Kommunismus erstanden, der sogar bereit ist, das Heute durch Gewalttaten noch mehr zu verschlimmern, um dadurch eine neue Zukunft erst zu ermöglichen? Ohne Gewalt, so sagen sie, geben die, die etwas haben und nichts darnach fragen, ob andere Menschen hungern und verhungern, nichts heraus. Das bedeutet aber, daß wieder für viele Millionen von Menschen das Heute in Kriegen und Revolutionen und Aufständen und Verschleppungen eine notvolle, ja, grausame Angelegenheit wird und sie sich an eine bessere Zukunft wie der Ertrinkende an einen Strohhalm klammern. Die Not und das Elend und die Grausamkeit des Heute zwingen uns alle, an der Planung und an der Ausführung einer besseren Zukunft mitzuarbeiten. Aber aucb die andere Realität bestimmt uns Menschen, unser Augenmerk auf die Zukunft zu richten, daß wir nicht einfach alles kommen lassen, was kommt, sondern daß wir diese Zukunft planen und vorbereiten müssen. Das ist die Angst, die wir alle bereits selbst vor der Zukunft haben. Was würde zum Beispiel geschehen, wenn in einer nahen Zukunft eine diktatorische Regierung die Menschen, die ihnen unangenehm erscheinen, einfach den Ärzten zur Verfügung stellen würden, damit ihnen das Herz herausgeneommen würde, um anderen, die für die Diktatoren nützlicher sind, eingepflanzt zu werden? Könnte nicht auch die entsetzliche Möglichkeit bestehen, daß einem Menschen das Herz herausgenommen wird, obwohl bei größtem Einsatz dieser Mensch noch zu retten gewesen wäre, aber diese Versuche unterlassen wurden aus dem einfachen Grunde, den anderen Menschen mit diesem Herzen zu retten? Die Frage ist bisher noch nicht richtig beantwortet worden, wann denn ein Mensch wirklich tot ist? Welche Aussichten für die ZuKunft sind vorhanden, wenn daran gearbeitet wird, die Eizellen der Frauen mit den Samenzellen der Männer so zu verändern, daß ganz andere Kinder geboren werden als in der ursprünglichen Anlage vorgesehen war. Man arbeitet daran, um zuerst einmal bestimmte Erbkrankheiten bei den Menschen nicht entstehen zu lassen, aber was für Zukunftsaussichten, wenn diese Möglichkeit ausgenutzt wird, um von vorn herein verschiedene Klassen von Menschen heranzuziehen? Es würde dann schon vielleicht vor der Geburt festgelegt werden, ob dieser Mensch als Arbeitssklave, ein wenig mehr als ein Tier, sein Leben fristen müßte, weil ihm das Wachstum des Gehirns gestoppt wurde oder ein intelligenter Wissenschaftler oder ein gerissener Staatsmann. Diese Dinge sind keine Hirngespinste von mir, sondern in Büchern wird darüber bereits diskutiert. Oder was wird geschehen, wenn morgen von unverantwortlichen Menschen in einem Krieg die Atomkräfte unkontrolliert losgelassen werden. Wenn es nicht zu einer totalen Zerstörung dieser ganzen Welt kommen würde, dann doch so, daß die kommenden meenchlichen Generationen vollkommen deformiert an Körper und Gliedern und Geist ihr Dasein fristen müßten? Ich könnte noch lange fortfahren mit dem, was auch mir Furcht und Angst bereitet für die Zukunft. Es ist schon recht, daß aus der Not und dem Elend des Heute und aus der Angst vor dem Morgen, an der Planung und der Vorbereitung einer neuen und besseren Zukunft herangegangen werden muß, auch wir als Christen begrüßen und bejahen das. Allerdings haben wir Christen ganz besonders laut auf das aufmerksam zu machen, was das Salz und das Licht aller unserer Bemühungen um eine bessere Zukunft sein will. Auf was haben wir Christen aufmerksam zu machen und was unter keinen Umständen übersehen werden darf? Auf dieses: Auf keinen Fall liegt die Zukunft in unseren Händen, sondern in den Händen des, von dem in unserem Text anbetend gesagt wird: "Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt." Wenn es um die Zukunft der Menschheit und der Welt geht, haben wir seinen Gedanken und seinen Plänen unserer Zukunft nachzuspüren und dabei seine Mitarbeiter zu werden. Er als der, der da kommt, sagt: "Siehe, ich mache alles neu." Und wenn wir gefragt werden, was sind denn seine Gedanken und Pláne für unsere Zukunft, dann können wir bezeugen: Gottes Zukunft mit uns hat mit seinem Sohn Jesus Christus bereits begonnen, darum sind wir nie und können nie als die Ersten in die Zukunft schreiten. Vor uns, ob wir es wollen oder nicht, vor uns ist immer schon Jesus Christus am Werk, an der Vorbereitung einer besseren Zukunft. Wir können ihm immer nur nachtun und das Kennzeichen seiner Vorbereitung einer besseren Zukunft liegt in der einen Wirklichkeit, die er uns vorgelebt hat: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" Ist es nicht so, daß alles Elend und alle Not von heute und alle Angst der Menschen vor der Zukunft darin besteht, daß wir dieses, was uns als einzige Lebensmöglichkeit neu geschenkt worden ist, durch Jesus Christgus gegeben worden ist, in den Wind geschlagen haben, nichts davon haben wissen wollen. Alle Planung und alle Vorbereitung einer neuen Zukunft auf ein besseres Morgen ist sinnlos, wenn es nicht geschieht mit der Verwirklichung des Wortes: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" Wo nach diesem Wort heute unter uns gelebt wird, da hat die Zukunft bereits schon begonnen. Allerdings wissen wir, daß die letzte Erfüllung aller unserer Zukunftshoffnungen nicht durch uns geschehen wird, sondern durch den, "der da ist und der da war und der da kommt und der alles neu machen wird", selbst noch wenn wir alles zerstört haben.
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