-6-Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 44 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:07/11/1965 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Paraná, 7-11-1965 Diamante, 20-11-1965 Camarero, 21-11-1965 Paraná,10-4-67- deutsche Ing. vom Tunnel | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 25, 14 - 30 | | |
Skopus: Jesus Christus erwartet vollen Einsatz von uns. | | -6- Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 44 -Matthäus 25,14-30 "Gleichwie ein Mensch, der über Land zog, rief seine Knechte und tat ihnen seine Güter aus; und einem gab er fünf Zentner, dem anderen zwei, dem dritten einen, einem jeden nach seinem Vermögen, und zog bald hinweg. Da ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann andere fünf Zentner. Desgleichen, der zwei Zentner empfangen hatte, gewann auch zwei andere. Der aber einen empfangen hatte ging hin und machte eine Grube in die Erde und vergrub seines Herren Geld. Über eine lange Zeit kam der Herr dieser Knechte und hielt Rechenschaft mit ihnen. Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte andere fünf Zentner dar und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner ausgetan; siehe da, ich habe damit andere fünf Zentner gewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner ausgetan; siehe da, ich habe mit ihnen zwei andere gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getrau getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der einen Zentner empofangen hatte, und sprach: Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist; du schneidest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, da du nicht gestreut hast; und fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in die Erde. Siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du Schalk und fauler Knecht! wußtest du, daß ich schneide, da ich nicht gesät habe, und sammle, da ich nicht gestreut habe? so solltest du mein Geld zu den Wechslern getan haben, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine zu mir genommen mit Zinsen. Darum nehmt von ihm den Zentner und gebt es dem der zehn Zentner hat. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. Und den unnützigen Knecht werft in die Finsternis hinaus, da wird sein Heulen und Zähneklappen."
Jesus erzählt eine Begebenheit aus dem alltäglichen Leben der damaligen Zeit. Aber es ist für uns nicht nötig, alles genau zu erklären, weil dasselbe, vielleicht nur in anderen Formen, auch mitten unter uns heute passiert: Menschen, die aus irgendwelchen Gründen nicht in der Lage sind, selbst ihr Geld arbeiten zu lassen, selbst ihr Eigentum zu verwalten, beauftragen andere damit mit dem einen Ziel, daraus einen Gewinn zu holen. Das Geld soll nicht im Strumpf zu Hause liegen bleiben ohne Nutzen. Der Bauernhof soll nicht tot und leer dastehen, sondern etwas abwerfen für seinen Besitzer. Allerdings werden wir es bald feststellen können, wer wirklich mit seinem Hab und Gut und seinen Fähigkeiten etwas angefangen hat. Es wird in unserem Glauben durchaus anerkannt, daß es verschiedene Grade von Fähigkeiten gibt. Der eine holt weniger heraus als der andere oder auch anders gesagt: Der eine holt mehr heraus als der andere. Als unmöglich wird es aber angesehen, daß einer nach seiner Beauftragung seine Hände in den Schoß legt und nichts tut. Solch ein Menschm wird mit Schimpf und Schande davongejagt. Wenn Jesus Christus nun uns diese Begebenheit erzählt, dann will er uns dadurch nicht eine schöne Geschichte erzählen, sondern er will uns durch diese Begebenheit hindurch eine ganz wichtige Nachricht mitteilen. Er sieht vor sich die Schar seiner Jünger. Er sieht vor sich die große Schar derer, die sich nach seinem Namen CHRISTEN nennen und zu der auch wir gehören. Ihnen allen, also auch uns, ruft Jesus Christus zu: Ich, euer Herr, gehe zurück zu meinem Vater im Himmel, und bis zu meinem Wiederkommen berufe ich euch alle zu meinen Beauftragten. Der Herr vertraut uns etwas an, womit wir schaffen sollen, damit ein Gewinn für ihn herausspringt. Was ist das, was er uns anvertraut, womit wir schaffen sollen? Es ist das Evangelium, die frohe Botschaft. Durch Jesus Christus hat Gott uns seine große Liebe gezeigt, die uns nicht verdammt, sondern heilt, hilft und rettet. Christen, Jünger und Jüngerinnen Jesu Christi, sind solche, die nicht nur von dieser Liebe wissen, sondern sie in ihrem Leben bereits auch schon erfahren haben. Und denen also, uns also, ruft Jesus Christus zu: In der Zeit bis zu meinem Wiederkommen habt ihr den Auftrag von mir, den Menschen eurer nahen und fernen Umgebung diese frohe Botschaft weiterzusagen, sie einzuladen, sich durch mich auch heilen, helfen und retten zu lassen. Durch uns sollen immer mehr gerettete Menschen vor Jesus Christus niederfallen und ihm die Ehre geben: "Jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, die Kraft, die Ehr, gilt kein anderer Name, heut und ewig. Amen." Keiner ist von uns von dieser Berufung ausgeschlossen, keiner kann sich davor drücken. Der Auftrag: "Du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes!" gilt allen denen, die zu Jesus Christus gehören. Selbstverständlich ist nicht jeder zu gleichem Dienst berufen. Die Beauftragung zur Weitersage der frohen Botschaft an die anderen Menschen hat die verschiedensten Formen und geschieht auf mannigfaltigster Art und Weise. Kindern vom Heiland erzählen muß anders geschehen als einem Kranken oder einem Sterbenden ein Wort des Trostes zuzurufen. Einen Lesegottesdienst halten muß anders geschehen als einem Notleidenden in seiner Not zu helfen. Die Führung eines Pfarramtes geschieht anders als der Dienst eines Kirchenvorstehers oder eines Chores. Die Verschiedenartigkeit der Beauftragung kommt schon in unserem Gleichnis zum Ausdruck. Der eine erhält 5 Millionen Pesos, der andere 2 Millionen und der Dritte eine Million Pesos. Jeder Christ erhält den gleichen Auftrag, ein Zeugnis von der Liebe Gottes zu uns vor anderen Menschnen abzulegen. Aber die spezielle Art und Weise der Weitersage ist bei jedem anders. Jeder Mensch wird gerade mit seinen Fähigkeiten und Gaben eingesetzt, um seinen Auftrag auszuführen. Wenn wir bereit sind, auf die Stimme unseres Herrn und Heilandes zu hören, dann können wir alle, jeder für sich allein, ganz genau hören, wann und wo und wie und wem wir diese frohe Botschaft, daß Gott uns lieb hat, weiterzusagen haben. Wenn es also gar nicht darauf ankommt, in welcher Weise wir den Auftrag ausführen, dann ist im letzten Grunde kein Unterschied zwischen einer Mutter, die ihrem Kind etwas von Jesus erzählt und einem Pfarrer, der im Gottesdienst predigt. So ist und bleibt es entscheidend, daß wir an der Stelle, an der Jesus uns gebrauchen will, uns mit allen Gaben und Fähigkeiten und Möglichkeiten einsetzen. Ausgeschlossen muß von vornherein bleiben, daß wir uns drücken, daß wir die Hände in den Schoß legen und nichts tun. Wer meint, seinen Glauben nur für sich selbst haben zu können, ist bereits aus diesem Glauben herausgefallen. Die Liebe Gottes ist für alle Menschen da und wir sind dazu berufen, mitzuhelfen, daß alle Menschen durch unser Tun und Reden von dieser Liebe erfahren. Wohl uns, Heil uns, wenn wir als solche erfunden werden, die Jesus Christus, wenn er kommt, bei der Arbeit antrifft, bei der Ausführung seines Auftrages, die mithelfen, daß mitten unter uns das Reich Gottes gebaut werde zum Heile aller Menschenm. "Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen; ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude."
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