-6-Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 31 | Lugar/Ort:Meroú
Fecha/Datum:01/11/1966 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 1-11-1966 Meroú, 1-11-1969 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Ökum. Gottesdienst auf dem Friedhof | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Epheser 5, 15 | | |
Skopus: Die an die Auferstehung Glaubenden handeln weise. | | "So sehet nun wohl zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise." Wenn wir uns hier auf dem Friedhofe inmitten usnerer Toten zu einer Stunde der stillen Besinnung versammeln, dann ist es schon eine gute Sitte. Im Angesichte des Todes fällt alles von uns weg, was nach außen hin groß erscheint. Und wir stehen vor den Resten unseres menschlichen Seins, einem faulenden Etwas. Gerade aber im Angesichte des Todes kommt alles darauf an, dieses Wort ganz ernst zu nehmen: "So sehet nun wohl zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise." Inmitten dieser Gräber unserer Lieben, die wir hier haben zur letzten Ruhe geleiten müssen, ist das Wort erst in seiner ganzen Bedeutung sichtbar: "Sei weise!" Weise sein bedeutet ja eben, sein Leben auf Erden zo siu führen, daß das Ende jeden Augenblick eintreten kann, ohne uns zu überraschen. Wer sein Ende vor sich sieht, lebt anders als der, der meint, er könne gar nicht sterben. Ein Mensch, der dem Tode, der seinem eigenen Tode offen ins Angesicht sehen kann, der ist zum Beispiel im Verhältnis zu seinen Mitmenschen viel geduldiger, viel sanftmütiger, nicht so ärgerlich, nicht so zornig. Solch ein Mensch geht mit seinem Gelde, mit seinem Hab und Gut anders um. Er klebt nicht so daran und giert auch nicht danach, weil er ja weiß, im nächsten Moment schon kann ihm alles, aber auch alles, aus der Hand geschlagen weden und er wird als ein faules Etwas in diese Erde gelegt. Ein Weiser, der dieses sein Ende nicht vergißt, trachtet nicht danach, größer sein zu wollen als der Andere. Er hebt seine Nase nicht hochmütig in den Himmel hinein. Ihm kommt es nicht aus dem Sinn, daß wir Menschen hier alle in gleicher Weise vermodern. Ach, unser aller Miteinander wäre viel angenehmer, viel freundlicher, wenn es wenigstens einige mehr weiser Menschen mitten unter uns Menschen gäbe. Durch den Text werden wir eingeladne, solche weisen Menschen zu werden. An ein Zweites ist gedachtm, wenn wir aufgefordert werden, weise zu sein. Das Zeichen des christlichen Friedhofes ist das Kreuz. Weise sein, bedeutet nun, sein Leben zu führen unter dem Zeichen dieses Kreuzes.Weise sein bedeutet, nie in seinem Leben zu vergessen, daß an diesem Kreuz der Sohn Gottes für usnere Schuld und unsere Schande gestorben ist. Vom Kreuz aus darf jeder von uns die frohe Botschaft hören: Auch dich noch, so wie du bist, habe ich lieb. Mein Kreuz tilgt auch noch deine schlechteste Schlechtigkeit. Der das hören kann und hören will, der darf auch als eiun immer wieder fallender Mensch fröhlich im Aufblick zu seinem Herrn durch dieses Leben gehen. Entscheidend in unserem Leben ist nicht, ob wir an unsertem Greabe gelobt werden, sondern entscheidend ist, daß am Ende usneres Lebens Jesus Christus uns erwartet und uns in seine liebenden Arme schließt. Wer so lebt und wer so stirbt, dem ist Heil widerfahren. "So sehet nun wohl zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise sondern als Weise." Und ein Drittes sollen wir bedenken, wenn wir aufgefordert werden, weise zu sein. Wir sollren nie vergessen, daß unser irdisches Leben nur eine Durchgangsstation zum ewigen Leben ist. Das Leben hier auf diueser Erde, das wir recht und schlecht führen müssen, mit viel Mühe vielleicht, mit Kummer und Sorgen und Ärger, und auch mit mancherlei Nöten und Krankheiten, ist nicht das einzigste Leben, das wir haben. Wir warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde und auch eines neuen Lebens für uns alle. Dieses neue Leben ist nicht eine Fortsetzung des jetzigen, sondern ein Neuschöpfung Gottes. Entscheidend für unser neues Leben allerdings wird sein, wie wir jetzt mit unseren Mühen und Kümmernissen und Sorgen und Nöten und Krankheiten fertig geworden sind. Ob sie uns so gepackt haben,m daß wir an eine bessere Zukunft nicht mehr denken konnten oder ob wir unsere herrliche Zukunft immer im Auge behielten. Entscheidend für unser neues Leben wird auch sein, ob wir unsere Gesundheit, unsere Fähigkeit, unser Hab unmd Gut und Geld, so sehr liebten, daß wir unserem neuen Leben in der ewigen Herrlichkeit keine Aufmerksamkeit schenkten oder vergaßen oder meinten, dieses Leben sei schon das ewige Leben. "So sehet nun zu, daß ihr weise handelt und nicht wie die Unweisen." Vergeßt nicht den Tod! Vergeßt nicht das Kreuz Christi! Vergeßty nicht die ewige Seligkeit!
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