-6-Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 09a | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:06/02/1966 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 20-2-1966 -deutsch- Bovril, 13-3-1966 -deutsch- Col. Esperanza, 18-9-1966 -deutsch- Grabschental, 15-10-1966 -deutsch- Diamante.24-10-1965-spanisch-Kirchweihf. Col. Nueva, 31-10-1965 -spanisch- Paraná, 5-12-1966 -spanisch- Camarero/Puiggari, 12-2-1966 -spanisch- Meroú, 20-2-1966 -spanisch-
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:19.S. n. Trinitatis - 19 Dom.d.Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 5,1-14 +17- Juan 5: 1-14+17 | | |
Skopus: Wahre Menschen sind Menschen Gottes | | -6- Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 9a -Johannes 5, 1-14+17 "Damals war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf gen Jerusalem. Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der heißt auf hebräisch Bethesda und hat 5 Hallen, in welchen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Verdorrte, die warteten, wann sich das Wasser bewegte. (Denn ein Engel fuhr herab zu seiner Zeit in den Teich und bewegte das Wasser.) Welcher nun zuerst, nachdem das Wasser bewegt war, hineinstieg, der ward gesund, mit welcher Seuche er behaftet war. Es war aber ein Mensch daselbst, achtunddreißig Jahre lang krank gelegen. Da Jesus ihn sah liegen und vernahm, daß er so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse: und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf und nimm dein Bett und gehe hin! Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber desselben Tages der Sabbat. Da sprachen die Juden zu dem, der geheilt worden war: Es ist heute Sabbat, da ziemt es sich nicht, das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sprach zu mir: Nimm dein Bett und gehe hin! Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm dein Bett und gehe hin!? Der aber geheilt worden war, wußte nicht, wer es war; denn Jesus war gewichen, da so viel Volks an dem Orte war. Darnach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe zu, du bist gesund geworden, sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Äregeres widerfahre. Jesus sagte: Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch." Es hat ein moderner Mensch vor kurzer Zeit gesagt, das die Meinung vieler Menschen im 20. Jahrhundert wiedergibt: "In dieser modernen Zeit und Welt gibt es keinen Platz mehr für Gott und sein Wirken." Der Mensch in seinem Tun und Wirken hat Gott bei Seite gedrängt. Die medizinische Wissenschaft mit ihren großen Erfolgen hat den Gedanken, daß Gott uns unser Leben gegeben hat und es auch wieder nehmen kann, gar nicht mehr aufkommen lassen. Nicht Gott schenkt uns Gesundheit und läßt uns Krankheiten ertragen und den Tod erleiden, sondern alles das soll der Ablauf natürlicher biologischer Naturgesetze sein, so meint man. Wir Menschen stoßen bis in die höchsten Höhen, bis zum Mond und bis zu den Planeten vor und finden Gott auch dort nicht. Wir schaffen selbst Satelliten und Planeten und schicken sie in den Weltall hinein und fühlen uns als Weltschöpfer und lächeln über einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen haben soll. Wir wissen, wie Leben entsteht und verstehen es nicht, daß durch Gottes Wort dieses Leben ins Leben gerufen sein soll. Wir kennen die natürliche biologische Entwicklung des Menschen, sein Verflochtensein auch mit der Tierwelt und lächeln, wenn über die Gottebenbildlichkeit des Menschen gesprochen wird. Wir Menschen sprechen so, als ob es Gott nicht gäbe. Wir Menschen handeln so, als ob es Gott nicht gäbe. Wir brauchen nur die Nachrichten des Radios zu hören oder die Zeitung aufzuschlagen und uns kommt entgegen eine Welt ohne Gott, eine Welt, in der sich der Mensch an die Stelle Gottes gesetzt hat, eine Welt, in der der Mensch sich in seiner ganzen Größe und Herrlichkeit zeigt. Allerdings hat diese Welt, in der der Mensch Gott sein will eine entsetzliche Kehrseite. Dieser gottseinwollende Mensch verliert seine Menschlichkeit. Zur Menschlichkeit des Menschen gehört es, daß der Mensch für seine Mitmenschen da ist, seine Hilfe dem anderen gewährt. Der Mensch, der wie Gott sein will, ist nur noch für sich da und läßt seine Mitmenschen in seiner Not allein, ohne helfend einzugreifen. Der Kranke erfährt in unserer Geschichte schon damals etwas von der Kehrseite einer Welt ohne Gott. Die Hilfe für ihn in seiner Krankheitsnot ist vorhanden. Es braucht nur jemand da zu sein, der ihm diese Hilfe reicht. Aber jeder ist sich selbst der Nächste. Es ist niemand bereit dazu. Jeder ist nur noch mit sich selbst beschäftigt und seiner eigenen Verherrlichung. Darum wird ihm nicht zuteil das, was ihn gesund machen kann. Wir haben die besten Antibiotícas. Es gibt ausgezeichnete Spezielärzte und Spezialkliniken, aber wer kann sich dieses alles normalerweise leisten? Manch einem Menschen könnte seine Gesundheit wieder geschenkt werden, wenn wir Menschen etwas davon wüßten, daß wir uns gegenseitig zur Hilfe gesetzt sind. Auf der Erde gibt es genügend Weizen, daß jeder Mensch sein tägliches Brot haben könnte, stattdessen verhungern nicht nur jedes Jahr Millionen von Menschen, sondern noch mehr Millionen müssen ein elendes hungerndes Dasein fristen. Unser Blick geht bereits zum Mond und wir sehen nicht mehr den armseligen Rancho in unserer Nachbarschaft. Die Kehrseite einer Welt ohne Gott, einer Welt,, in der wir Menschen uns selbst verherrlichen, ist tiefstes Dunkel und grausames Elend, ist der Mensch in der größten Not, versklavt, hungernd, von seinen Mitmenschen verlassen. Jeder sorgt nur für sich und sieht nicht mehr den anderen. Das ist eine Welt ohne Gott. Gott hat nun den großen Versuch unternommen, seinen Platz unter uns Menschen zu behaupten, allen Widerständen zum Trotz. In der Person des Menschen Jesus von Nazareth kam er selbst zu uns auf die Erde und Er, Jesus von Nazareth, als Sohn Gottes, ruft uns zurück von unserer Selbstverherrlichung und fordert uns auf, das, was wir sein sollen, in wahrhaftiger Weise darzustellen. Er zeigt uns, wie wir wirkliche und wahre Menschen sein können, die zur Hilfe für andere gesetzt sind. Was für eine Mitmenschlichkeit spricht doch aus dem Worte, das Jesus von Nazareth an den Kranken richtet: "Willst du gesund werden? Willst du, daß dir geholfen wird?" Schon allein in dieser Frage liegt die ganze Bereitschaft Jesu, diesem Menschen zu helfen. Und seitdem es Menschen auf dieser Erde gibt, die diesem Jesus Christus in ihrem Leben nachfolgen, gibt es diese Frage an den Mitmenschen: "Willst du, daß ich dir helfe?" Es gibt Menschen, die dann auch hingehen und helfen. Da, wo das geschieht, wird es in dieser unserer Welt auch ein wenig heller, ein wenig freundlicher. Und wieviele Menschen gibt es doch mitten unter uns, die auf eine Hilfe ihrer Mitmenschen warten. Manchmal ist diese Hilfe schon ein liebes und freundliches und anteilnehmendes Wort. So sollte von einer christlichen Gemeinde, in der Menschen vereinigt sind, die sich nach Jesus Christus nennen, ein heller Schein in die dunkle Welt hinausstrahlen. Eigentlich sollte da, wo eine christliche Gemeinde lebt und wirkt, eine große Hilfsbereitschaft von allen Gemeindegliedern ausstrahlen in die Umwelt, zu unseren Mitmenschen. Nur da, nicht da, wo nur fromm geredet wird, nur da, wo dieses in realer Weise Wirklichkeit wird, daß Christen anderen Menschen helfen, da kann Jesus Christus bezeugen: Auch heute noch in einer modernen Zeit und Welt bin ich als Repräsentant Gottes mitten unter euch auf dieser Erde. Jesus Christus bezeugt: Ihr wolltet nichts von meinem Vater und von mir wissen. Aber ihr habt mich doch nicht beiseite drängen können. Und da, wo ich bin, da wird dem armen, kranken, mutlosen, verzagten, trauernden und verzweifelten Mitmenschen geholfen. Verstehen wir, liebe Gemeinde,was wir als Christen für eine ungeheure Aufgabe haben?! Wir können und müssen sogar sagen: An uns Christen liegt es heute im 20. Jahrhundert, ob wir als Menschen noch weiterhin auf dieser Erde leben können oder ob wir alle mit dieser irdischen Welt in die vollständige Zerstörung hineingerissen werden. Es ist so weit, daß der Teil der Menschen, der auf diese Hilfe angewiesen ist, diese Hilfe von uns sogar fordert und lieber diese ganze Welt in Brand steckt als weiter zu dulden, daß auf der einen Seite gehungert und auf der anderen Seite sich an den vollen Tisch gesetzt wird. Es ist Zeit, daß wir die Zeichen der Zeit erkennen, daß wir endlich das Wort unseres Herrn respektieren. Wir Menschen sind gerade als Menschen immer solche, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Laßt uns als solche, die von Jesus Christus Hilfe erfahren haben, ebenfalls anderen Hilfe erweisen. Nur dann, wenn sich dieses auch mitten unter uns ereignet, daß Jesus Christus durch uns sich der Menschen helfend annehmen kann, hat unsere Gemeinde als eine christliche Gemeinschaft eine Existenzberechtigung. Durch solch eine Haltung von uns Christen könnte der Herr auch heute in dieser Zeit bezeugen, daß Gott noch mitten unter uns wirkt. Der Herr mache uns zu seinen willigen Mitarbeitern in dieser Zeit.
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