-6-Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 06 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:05/10/1980 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 12-10-1980 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:18. Sonntag nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 22, 34-40 | | |
Skopus: Liebe üben ist wichtiger als Gesetz halten | | -6- Kirchenj. bis Ewigkeitssonntag 6 -Matthäus 22, 34-40 "Da aber die Pharisäer hörten, daß Jesus den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. Und einer unter ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach: Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz? Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen 2 Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten."
Jesus Christus mußte sich der dauernden Angriffe der Frommen seines Volkes erwehren. Sie forderten ihn immer wieder zu Streitgesprächen auf, um ihn in Fragen der Lehre in Schwierigkeiten zu bringen und ihn dazu zu reizen, sich gegen das Gesetz und gegen die Traditionen im alten Volks Gottes auszusprechen, besonderrs aber gegen das Sabbatgebot. Ihre Intention war es ja von Anfang an, ihn als einen Sabbatschänder und Gesetzesübertreter und als einen Gotteslästerer zum Tode zu verurteilen, weil er ihnen unheimlich vorkam. Er hatte einen großen Zulauf des Volkes. Und wir spüren etwas von einer großen Vollmacht, in der er handelte und sprach. Aber auf der anderen Seite fragte er wirklich nichts nach dem Gesetz, nichts nach den frommen Vorschriften, akzeptierte, wenn es darum ging, uns Menschen zu helfen, keine Traditionen. Er war ihnen unangenehm und ärgerlich. So suchten sie alle Möglichkeiten, ihn zu Fall zu bringen. Diese Frommen und Gelehrten bildeten 2 wichtige Gruppen, die Sadduzäer und die Pharisäer. Die Sadduzäer erkannten nur das, was bis Mose und mit Mose geschah, als für sie bindend an. Sie waren sehr rational und liberal eingestellt und glaubten nicht an ein Leben nach dem Tode. Die Pharisäer waren nicht so fortschrittlich, versuchten das Gesetz aufs I-Pünktchen einzuhalten und akzeptierten auch das als Fundamente ihres Glaubens, was nach Mose geschah. Sie waren an der verpflichtenden Auslegung des Gesetzes entscheidend beteiligt und waren die, die als Auslegung alter Gesetze neue aufstellten und sie als für alle bindend hinstellten, In dem alllen waren sie sehr fanatisch. Gerade hatte Jesus den Sadduzäern in der Frage der Auferstehung von den Toten das Maul gestopft, wie es selbst unser Text ausdrückt, da kamen schon die Pharisäer und schickten einen Schriftgelehrten, der Jesus durch seine Fragen zu einer unbedachten Antwort reizen sollte. Die Anklageschrift gegen Jesus sollte möglichst lang und umfangreich und genügend sein für einen Gerichtsprozeß, der diesen unbequemen Wanderprediger, für den sie ihn hielten, zu Fall und zu Tode bringen würde. Und wie lautet die verfängliche Frage des Schriftgelehrten, mit der er Jesus zu Fall bringen will? "Meister, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz?" Worin liegt die Verfänglichkeit dieser Frage? Sie erwarteten die Antwort, daß es das Sabbatgebot sei mit seinen unzähligen Ausführungsbestimmungen, die sie, die Pharisäer selbst herausgegeben hatten. Diese Antwort auf die Frage des Schriftgelehrten war damals den Angehörigen des Volkes Israels scharf eingeprägt worden, wie es heute zuweilen noch bei wichtigen Fragen des Glaubens bei unseren Konfirmanden gemacht wird. Wenn aber Jesus diese Antwort gegeben hätte, hätten sie ihm vorgehalten, warum denn er sich selbst nicht an das Sabbatgebot halte und ob er es nicht wisse, daß seine Übertretungen eigentlich mit dem Tode bestraft werden müßten. Wie beantwortet Jesus die Frage nach dem wichtigsten Gebot? Eben nicht mit dem Sabbatgebot, auch nicht mit irgendeinem anderen der 10 Gebote, sondern so: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und und mit all deinem Verstand." Es ist der Eingang oder der Anfang eines jeden Gottesdienstes, einer jeden Opferhandlung im Tempel und eines jeden Gebetes im Volk Israel, dem nur der Ruf vorausgeht: "Höre, Israel, Jahwe ist unser Gott, er allein ist unser Gott." Mit dem Wort. mit dem Jesus den Schriftgelehrten auffordert, Gott zu lieben, werden die Kinder Gottes durch Jesus Christus daran erinnert, daß Gott den Seinen unaussprechbare Wohltaten und seine Hilfe erwiesen hat, besonders aber sollen sie es nie in ihrem Leben vergessen, daß Gott der ist, der sein Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens befreit hat. Die Knechtschaft ging zu Ende, Seine Hilfe teilt er tagtäglich neu aus. Der Weg ist nicht mehr dunkel, sondern liegt klar und deutlich vor den Seinen. Jedes Kind Gottes kann sich in voller Freiheit entwicklen. Dem, der uns so treulich behütet und errettet hat, gebührt es, ihm für alle seine Wohltaten und seine Liebe zu danken. "Lasset uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt", heißt es an einer anderen Stelle. Und diese Liebe als ein Dankeschönsagen Gott gegenüber, durch Wort und Tat, ist das, was Gott von uns erwartet, ist das größte und vornehmste Gebot. Von Liebe, von Dankeschönsagen, kommt in dem Gesetz nichts vor, sondern nur von müssen und sollen. Darum hat diese Liebe zu Gott mit einem Kumplieren der 10 Gebote im Sinne des Volkes Israels nichts zu tun, das sich seine Kindschaft Gottes verdienen will. Wir sind Gottes Kinder nicht durch das Kunplieren der Gebote, sondern durch Gottes Liebe zu uns und wir bringen als Dank dafür unsere Liebe zu ihm zum Ausdruck in Wort und Tat. Und wenn wir in einer ganz persönlichen Verbidnung mit ihm leben, sagt er, Jesus Christus, unser Herr, uns, was Liebe zu Gott in Wort und Tat heißt, und was mehr ist als die 10 Gebote halten. Er sagt es uns in einer ganz neuen Weise in seiner göttlichen Autorität als Gottes Sohn: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" Unsere Liebe zu Gott bringen wir dadurch in Wort und Tat zum Ausdruck, daß wir unseren Mitmenschen unsere Liebe und unsere Hilfe zuwenden. Wenn Jesus Christus die Aufforderung zur Nächstenliebe mit der Liebe zu Gott verbindet, dann können wir nicht beides trennen. Beides zusammen bedeutet für Jesus Christus das höchste und vornehmste Gebot, Und die Nächstenliebe ist eine Erklärung der Gottesliebe. Und Jesus weist auf sich selbst, auf sein Leben, auf sein Leiden und Sterben und Auferstehen, wie er sich seinen Mitmenschen gegenüber liebend verhalten hat. Und er wird es auch jedem einzelnen für sich sagen, was dieser Dank gerade jetzt und heute im Leben bedeutet. Der Schriftgelehrte hat ihn nicht zu einer unbedachten Äußerung verleiten können, stattdessen liegt in der Begegnung die Einladung, statt das Gesetz die Liebe zu praktizieren und statt kumplieren zu müssen, die Möglichkeit zu ergreifen, lieben zu dürfen als ein Dankeschönsagen Gott gegenüber für alle seine Wohltaten, indem wir ihm und auch unseren Mitmenschen Liebe entgegenbringen, das "ist wichtiger als das Gesetz und die Propheten."
können, stattdessen liegt in dieser Begegnung die Einladung, statt das Gese
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