-5-Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 39 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:16/08/1970 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 16-9-1970 Meroú, 23-8-1970 La Lila/BAires, 8-8-1971 Reffino, 29-8-1971 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:12. Sonntag nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Apostelgeschichte 9, 36-42 | | |
Skopus: Hilfsbereitschaft der TABEA - für uns ein Beispiel | | -5- Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 39 -Apostelg. 9.36-42 "Zu Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabea (welches verdolmetscht heißt: Rehe), die war voll guter Werke und Almosen, die sie tat. Er begab sich aber zu der Zeit, daß sie krank ward und starb. Da wuschen sie dieselbe und legten sie auf den Söller. Nun aber Lydda nahe bei Joppe ist, da die Jünger hörten, daß Petrus daselbst war, sandten sie zwei Männer zu ihm und ermahnten ihn, daß er sich's nicht ließe verdrießen , zu ihnen zu kommen. Petrus aber stand auf und kam mit ihnen. Und als er hingekeommen war, führten sie ihn hinauf auf den Söller und traten um ihn alle Witwen, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, welche die Rehe machte, als sie noch bei ihnen war. Und da Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabea, stehe auf! Und sie tat ihre Augen auf; und da sie Petrus sah, setzte sie sich nieder. Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf und rief die Heiligen und die Witwen und stelle sie lebendig dar. Und es ward kund durch ganz Joppe und viele wurden gläubig an den Herrn."
Der Evangelist Lukas wird in seiner Apostelgeschichte nicht müde, vom Wirken seines Herrn unter uns Menschen zu berichten. Er zeigt, wie der Herr nach seiner Himmelfahrt hier auf Erden sein Werk weiter durchführt, und zwar durch die, die zu ihm gehören, die sich nach seinem Namen CHRISTEN nennen, also in der heutigen Zeit durch uns. In welch einer beschämenden Weise erfahren wir die Dankbarkeit armer Menschen, die die Hilfe Jesu Christi durch diese Frau TABEA erfahren haben, die jetzt in unserem Text tot im Sarge liegt: "Und es traten zu Petrus alle Witwen und weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, welche die Tabea gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war." Was wäre das für eine Revolution der Liebe, wenn wir alle, die wir uns Christen nennen, uns der nahen und der fernen Notleidenden annehmen und uns für sie einsetzen würden. Läuft nicht jetzt gerade ein lateinamerikanischer Plan mit Gewalt, Verschleppungen, Raub und Aufständen mitten unter uns an, der auf diese brutale und grausame Art verhindern will, daß "die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden", weil von uns Christen, die durch Jesus Christus von uns erwartete Revolution der Liebe ausgeblieben ist, weil unter uns Christen auch in Argentinien die Tabea nicht viele Nachfolger gefundne hat, auch nicht in Aldea Protestante. Ich glaube, daß es auch noch heute nicht zu spät ist, diese Revolution der Gewalt, die bereits schon begonnen hat, wieder zurückzuschlagen. Allerdings nicht mit Polizei- und Militärgewalt, sondern ausschließlich und allein mit einer Revolution der Liebe von uns Christen, dadurch daß wir wie die Frau Tabea bereit sind, im Namen Jesu Christi mit unserer Zeit, mit unseren Kräften, mit unserem Vermögen und mit unserem Geld unseren Mitmenschen in Not zu helfen. Ob wohl auch an unserem eigenen Sarge Menschen weinen werden, weil sie durch uns die Hilfe Jesu Christi erhalten haben, die sie nötig hatten und die sich nun sorgen darüber, daß sie nun keinen Menschen mehr finden, der sich ihrer in ihrer Not annimmt oder werden uns Menschen verfluchen wegen unseres harten und steinernen Herzens? Wenn dazu doch unsere Gottesdienste dienen könnten, daß durch das gepredigte Wort Gottes Menschenherzen überwunden werden zum Dienst am Mitmenschen im Namen unseres Herrn. Aber mit oder ohne oder sogar gegen uns, unser Herr wird schon Mittel und Wege finden, um sich helfend aller Menschen in Not anzunehmen, selbst wenn wir Christen auch in der heutigen Zeit versagen. Er kann es sogar durch eine blutige Revolution tun, die ein Strafgericht über unser faules Christentum bedeuten würde. Vielleicht liegt unsere Blindheit vor der Not unserer Mitmenschen daran, weil wir vergessen, daß wir selbst immer wieder neu auf die Hilfe unseres Herrn durch andere Menschen angewiesen sind. Mußten wir nicht auch schon Notzeiten durchstehen, in denen wir nicht aus- noch einwußten und uns wurde dadurch geholfen, das unser Herr uns durch einen anderen Menschen die Hilfe schickte, die wir nötig hatten? Wir kennen sicherlich alle noch den Vers aus dem 23. Psalm, der uns an diese große Hilfe unseres Herrn inmitten aller unserer Not erinnert: "Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich." Hier bei der Tabea können wir erkennen, daß es für unseren Herrn Jesus Christus keine Unmöglichkeit gibt, keine Grenze der Hilfsbereitschaft, selbst die Hartherzigkeit von uns Christen, selbst der Tod, kann seine Hilfe nicht zunichte machen. Wenn unser Herr uns auffordert: "Bittet, so wird euch gegeben!", dann dürfen wir uns in unserer Not 100%ig darauf verlassen. Haben wir alle nicht schon einmal erfahren, wie wir aus einer ausweglosen Lage gerettet wurden? Haben wir nicht auch schon einmal erfahren, wie einem Menschen geholfen wurde, weil Christen für ihn die Hände gefaltet haben? Haben wir es nicht auch mit angesehen, daß durch uns Jesus Christus einmal anderen half? Dann wird es allerdings höchste Zeit, damit wir zu Recht den Namen CHRISTLICH tragen dürfen. Wenn wir bisher gesagt haben, das Jesus Christus hilft, dann setzen wir voraus, daß er hilft, wie Er will. Wir können ihn nicht, auch nicht durch unser ernstes Gebet dazu zwingen, so zu helfen, wie wir uns die Hilfe gedacht haben. Es kann also durchaus sein, daß wir annehmen, unser Gebet sei umsonst gewesen, daß er uns ohne Hilfe gelassen habe. Vielleicht erst nach Jahren erkennen wir, daß er uns doch mit seiner Hilfe nahe war. Vielleicht werden wir nach Jahren erkennen, daß er uns in dieser unruhigen Zeit besonders nahe steht und uns durch die Revolution der Gewalt gereizt hat, endlich, endlich mit der Revolution der Liebe zu beginnen, endlich anzufangen, unseren Mitmenschen ein helfender Christus zu werden, weil viele Notleidende in Lateinamerika ihn um Hilfe gebeten haben und er uns nur durch diesen augenblicklichen Schock aus unserer Hartherzigkeit, aus unserem Kirchenschlaft, aufwecken konnte. Gottes helfende Hände lassen uns und die anderen nie los, auch wenn die Hilfe nicht so kommt, wie wir es wünschen. Es hätte durchaus sein können, daß bei der Tabea das Gebet des Petrus in der Weise erhört worden wäre, daß Gott sie zum Heil der Vielen und zur Hilfe der Vielen hat sterben lassen. Was wissen wir immer, was zu zu unserem Besten dient? Unser Herr weiß das, und das läßt er uns zuteil werden. Wenn wir diese Hilfsbereitschaft unseres Herrn, der heute noch wie damals unter uns wirkt und handelt, verstanden haben, dann brauchen wir auch in dieser unruhigen Zeit nicht zerschlagen und niedergedrückt oder verzweifelt unser Leben zu führen, sondern können fröhlich inmitten von Gewalt eine Revoluition der Liebe praktizieren und die Aufgaben anpacken, die uns vor die Füße gelegt werden. Ihn, unseren Herr Jesus Christus, in seiner Liebe und Hilfe uns und allen Menschen gegenüber vor uns groß werden zu lassen, wie in der Geschichte der Tabea, das ist der Zweck aller Dienste in einer christlichen Kirche.
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