-5-Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 20 | Lugar/Ort:Grabschental
Fecha/Datum:19/07/1981 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 19-7-1981 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:5. Sonntag nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 5, 1-11 | | |
Skopus: Die evangelische Buße ist immer eine freudige Buße | | -5- Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 20 -Lukas 5, 1-11 "Es begab sich aber, da sich das Volk zu ihm drängte, zu hören das Wort Gottes, daß er stand am See Genezareth und sah 2 Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren ausgetreten und wuschen ihre Netze. Da trat er in der Schiffe eines, welches Simons war, und bat ihn, daß er's ein wenig vom Lande führte. Und er setzte sich und lehrte das Volk aus dem Schiff. Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Höhe und werfet eure Netze aus, daß ihr einen Zug tut! Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und da sie das taten, beschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz zerriß. Und sie winkten ihren Gesellen, die im anderen Schiff waren, daß sie kämen und hülfen ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Schiffe voll, also daß sie sanken. Da das Simon Petrus sah, fiel er Jesu zu den Knieen und sprach: Herr, gehe von mir hinaus! ich bin ein sündiger Mensch. Denn es war ihn ein Schrecken angekommen, ihn und alle, die mit ihm waren, über diesen Fischzug, den sie miteinander getan hatten; desgleichen auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gesellen. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! denn von nun an wirst du Menschen fangen. Und sie führten die Schiffe zu Lande und verließen alles und folgten ihm nach."
Jesus Christus zog durch das Land, um überall die frohe Botschaft von der Verwirklichung des Reiches Gottes mitten unter uns zu verkündigen, das Reich Gottes, das mit seinem Kommen Gestalt angeneommen hat, das ein Reich des Friedens ist, da wir im Sinne unseres Schöpfers ein volles zufriedenes und glückliches Leben führen können. Jesus Christus hat die Fundamente dieses Reiches gelegt und er selbst ist sein Repränsentant. Um diese frohmachende Nachricht allen Menschen weiterzusagen, scheut er keine Mühe, bleibt auch nicht an einem einzigen Ort, sondern zieht bald immer weiter, von einer Gegend zur anderen, von einer Stadt zur anderen. Und die Leute merken es auch bald, daß dieser Jesus etwas hat, was sie alle angeht, was sie wieder froh machen kann in aller Traurigkeit, wieder hoffnungsvoll in aller Hoffnungslosigkeit. Sie laufen ihm nach, um immer noch mehr von ihm zu erfahren, zumal er dazu sein Wort mit sonderbaren Zeichen und Wundern unterstützt und bekräftigt. So war auch wieder eine unübersehbare Menge herbeigeeilt, um am See Genezareth bei ihm zu sein. Allerdings wird er so bedrängt, daß die, die am Rande dieser Menge stehen, nichts wahrnehmen von dem, was um Jesus her geschieht, auch sein Wort nicht mehr hören können. Da sieht er am Ufer des Sees 2 Boote stehen und Fischer, die Ihre Netze wuschen. Da steigt er in eins von den beiden, das Simon Petrus gehört und bittet ihn, ein wenig vom Ufer wegzufahren. Und nachdem er den nötigen Abstand von der Menge hat, die ihn bedrängt hatten und nun alle ihn sehen und hören können, verkündigt er den Zuhörern vom Boote aus das, was all ihrer Not ein Ende macht und das allen Menschen gilt, nicht nur einigen wenigen Privilegierten. Wir waren sicher schon bereits verwundert, in welch einer Freiheit, wie sie ausschließlich und allein nur Gott selbst haben kann, er mit Menschen umgeht. Er sagt zum Beispiel dem Simon Petrus nur, daß er mit dem Boote ein wenig vom Lande gehen möchte und schon steht der Fischer bereit. Jesus ist sich seiner Autorität bewußt und er erwartet auch, daß wir ihm gehorchen, nicht nur Simon Petrus. Nach Beendigung seiner Predigt erwartet er von Simon Petrus einen neuen Gehorsam. Dieser Befehl aber läßt ihn ernsthaft zweifeln, ob Jesus nicht doch nur ein Scharlatan ist, der sich in alles hineinmischt, obwohl er von alle dem nichts versteht: "Fahre dahin, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!" Liegt nicht der Vorwurf der Scharlatanerei in der Antwort, die Simon Petrus gibt: "Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen." Der Fischer kann es nicht glauben, daß Jesus, der auf religiösem Gebiete eine Kapazität sein mag, auch etwas von der Fischerei versteht und da ein Wort mitreden kann. Bei den Meisten von uns ist auch die Meinung vertreten: Was hat zum Beispiel der Gottesdienst mit dem alltäglichen Leben, mit dem Beruf, zu tun? Was kann das Wort Gottes schon sagen und mithelfen? Meinen wir nicht, daß die Religion ausschließlich und allein dazu da ist, uns in eine gewisse gefühlvolle Stimmung zu versetzen oder uns moralische unwandelbare Maßstäbe und Gesetze für unser ganzes Tun an die Hand zu geben. Aber daß das Wort Gottes konkret für das Leben in der Ehe, in der Familie, in der Nachbarschaft, im Geschäft, im Staat und in jeder Situation gelten soll und auch etwas zu sagen hat und uns helfen kann, will uns nicht in den Kopf. Unsere Haltung ist die des Simon Petrus: "Schuster, bleib bei deinen Leisten!" was verstehst du schon von der Fischerei,sonst könntest du so etwas nach einer vergeblichen Nacht nicht sagen." Es ist eben kein Fangwetter. Bis hierher unterscheidet sich Simon Petrus in nichts von uns allen, aber jetzt kommt etwas, was, wenn es bei uns geschehen sollte, als das größte Wunder des Glaubens bezeichnet werden könnte, daß ein Mensch seine Kenntnisse, seine Erfahrungen und seine Traditionen beiseite läßt und ganz einfach gegen alle Vernunft dem Worte Gottes traut: "Aber auf dein Wort hin, Herr, will ich die Netze doch auswerfen." Und als Simon Petrus so dem Herrn vertraute und seinem Worte gehorchte, wurde er und seine Freunde in einer solch überschwenglichen Weise vom Herrn beschenkt, daß der Evangelist Lukas berichtet: "Und als sie die Netze auswarfen, bringen sie eine solch große Menge Fische, daß ihre Netze zu zerreißen drohten und sie winkten ihren Kameraden, daß sie kommen und mitanfassen sollten und sie füllten beide Boote so voll, daß sie fast versanken." Wer sein Vertrauen auf diesen Jesus setzt, wird nie enttäuscht werden, daß hat nicht nur Simon Petrus erfahren, sondern schon viele Millionemn von Menschjen im Laufe der Menschheitsgeschichte. Wenn wir uns Jesus Christus anvertrauen, dann werden wir das erleben, was Simon Petrus erlebt hat, daß er, der Herr, in seiner Hilfsbereitschaft über alles Bitten und Verstehen hinaus an uns handelt, uns mit seiner Hilfe und Liebe direkt überschüttet. Und vor dieser überquellenden Liebe und Hilfe bricht Petrus zusammen: "Herr, gehe hinaus! Ich bin ein sündiger Mensch!" Wohlgemerkt, Simon Petrus bricht nicht zusammen vor einem Gott, vor Jesus Christus, der zornig ist, der ihn zusammenzuschlagen droht, sondern vor dem Gott, der ihn in einer unausprechlichen Weise liebt, ja, der ihn mit seiner Liebe überschüttet, der ihm in einer Weise hilft, die so groß ist, daß er nicht fähig ist, diese Hilfe zu verstehen. Und darüber kommt er ins Fragen: Wer bin ich überhaupt, Herr, daß du meiner gedenkst? So beginnt eine Buße mit Bekehrung, die wir allein evangelisch nennen können, die nichts zu tun hat mit einer Buße, die entsteht vor einem Gott, der uns zusammenzuschlagen droht, oder uns in die Hölle bringen wird, wenn wir nicht sofort umkehren und tun, was Gott haben will und die wir eine gesetzliche Buße nennen und die uns in eine tiefe Traurigkeit und Depression führt. Die evangelische Buße ist aber mit einer großen Freude verbunden, die so überschwenglich ist, wie die Liebe und Hilfsbereitschaft Gottes zu uns auch. Diese Freude befähigt Simon Petrus und auch uns, wenn wir von ihr erfüllt sind, daß wir bereit sind, das zu tun, was Jesus Christus sich von uns erhofft. Bei Simon Petrus ist es dieses: "Von nun an wirst du8 keine Fische fangen, sondern Menschen in mein Reich einführen." Und was der Herr von uns erwartet, das sagt er jedem einzelnen von uns, wenn wir wirklich im Kontakt mit ihm sind und so, wie in unserem Textt bei der gleichen Gelegenheit nicht nur Simon Petrus das alles erlebt, sondrn auch die anderen Fischer "Jakobus und Johannes", so werden auch wir, wenn wir wirklich die echte christliche Liebe und Hilfe erfahren und darüber froh und bereit werden, in seinen Dienst zu treten, nicht allein bleiben, sondern wie von selbst von anderen Menschen begleitet werden, denn die evangelische Freude ist immer eine ansteckende Freude.
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