-5-Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 16 | Lugar/Ort:Paraná-Krankengottesd. Meier
Fecha/Datum:04/07/1971 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 12-9-1971 Meroú, 25-6-1972 Canmarrero/Puiggari, 9-7-1972 Hernandarias, 19-8-1978 Aldea Protestante, 3-9-1978 Aldea Protestante, 4-2-1973 Grabschental, 17-2-1973 Meroú, 18-2-1973 Reffino, 18-11-1973 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:4. Sonntag nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 18, 15-20 | | |
Skopus: Ohne Vergebung kein Neuanfang | | -5- Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 16 -Matthäus 18,15-20 "Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er dich nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf daß alle Sache bestehe auf zweier oder dreier Zeugen Mund. Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde, so halte ihn als einen Heiden und Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein. Weiter sage ich euch: Wo zwei unter euch eins werden auf Erden, worum es ist, daß sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen."
Eine großartige Möglichkeit wird uns Menschen durch Jesus Christus gegeben. Wir dürfen in unserem Leben immer wieder von vorne anfangen. Durch unsere Schuld geraten wir in Situationen, in denen wir nicht ein- noch aus-wissen, auch fallen wir oft so tief in Lüge, Betrug und Ehebruch, ja Totschlag, daß wir uns vor uns selbst ekeln. Dabei können wir keine Hilfe erkennen und keine Hand, die uns wieder herausholt aus dem Abgrund unseres Versagens. Wieviel Schuld gibt es doch unter uns Menschen und erst recht, wieviel Not und Elend, die durch unsere Schuld un dunser Versagen entstehen. Und das müssen wir auch sagen im Rahmen der großen Welt- und Menschheitsgeschichte. Wir haben es als Menschen fertiggebracht, diese Erde, die uns allen durch Gott ein menschliches Leben ermöglicht, durcheinander zu bringen, daß Millionen von Menschen noch wie Vieh leben müssen, während einige wenige sich als kleine und große Herrgötter aufspielen. Wir leben dadurch in einer Welt der Angst und des Schreckens, in einer Welt, die durch Hunger, Krankheit und Tod und Mord und Grausamkeit und Egoismus geprägt ist und wir selbst sind ein Teil dieser Welt. Wir haben aus der Erde als einem Paradies eine Hölle gemacht. Eine Bibelstelle deutet das so an: Diese unsere Welt ist durch unsere Schuld durcheinander geraten, ist ein Tohuwabohu geworden. Selbst bei Menschen, die äußerlich erscheinen als solche, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen, möchte ich nicht bis in die letzten Winkel ihres Herzens sehen oder hinter die Kulissen ihrer äußeren Wohlanständigkeit, die ihre schlechten Gedanken und Taten verstecken und verbergen. Wir haben dabei auch nicht das Recht, auf andere zu zeigen, weil wir nicht besser sind und im letzten Grunde mit uns selbst genug zu tun haben, unser Leben wieder in Ordnung zu bringen. Uns Menschen hat Jesus Christus den Weg eröffnet, der uns wieder aus dem selbstverschuldeten Elend unsres Lebens herausführt. Ja, er reicht uns seine Hand und zieht uns heraus und stellt uns auf einen festen Grund und zeigt uns die nächsten Schritte, wie wir unseres Lebens wieder froh werden können. In der Sprache des christlichen Glaubens heißt dieser Neuanfang unseres Lebens VERGEBUNG UNSERER SCHULD. Erst wo das Wirklichkeit wird auch in der hohen Politik eines Landes oder zwischen Völkern und Staaten, da kann Ruhe und Friede und Ordnung wieder einkehren. Erst als man sich nicht mehr die gegenseitigen Schandtaten vorwarf, kehrte in VIETNAM ein gegenseitiges Vertrauen ein und damit die Möglichkeit eines Waffenstillstandes. Liegt die unruhige Situation unseres Landes ARGENTINIENS mit all den schrecklichen Folgen nicht daran, das sich die streitenden Mächten des Peronismus und Antiperonismus, des Niltärs und der radikalen Kräfte eines Umsturzes, sich gegenseitig ihre Verbrechen vorhalten und damit alles Vertrauen zerstören, das zu einer friedlichen Lösung der Probleme nötig ist. Trotzdem Argentinien ein christliches Land sein will, will niemand das Wichtigste unseres christlichen Glaubens praktizieren, nämlich VERGEBUNG alles dessen, was man sich in der hohen Politok in der Vergangenheit angetan hat und heute noch antut. Und solange diese Vergebung nicht Wirklichgkeit werden kann und jeder nur dem anderen seine Schandtaten vorwirft, solange wird es in unserem Land nicht Friede werden, wird keine Ruhe und Ordnung einkehren und wird auch nicht ein Wohlstand für alle möglich sein. Christen sind Menschen, die um ihr Versagen wissen, die aber durch Vergebung von Jesus Christus auf einen neuen Weg gestellt worden sind und nun neu anfangen können im gegenseitigen Vertrauen. Solche Menschen oben und unten fehlen uns nicht nur in Argentinien, sondern in der ganzen Welt, auch im blutigen Gegeneinder zwischen ISRAEL und den ARABERN. Gott selbst freut sich über jeden Menschen, der diese Hilfe durch Jesus Christus, neu mit dem Leben anzufangen, annimmt und damit mithilft, diese Welt wieder in Ordnung zu bringen, vielleicht zuerst in seiner eigenen Familie oder in seinem Verhältnis zu seinen Nachbarn. Durch unseren Text sagt Jesus, daß wir Menschen, auch wir als Christen, diese Vergebung nicht nur einmal nötig haben, sondern alle Tage neu, weil wir alle Tage in der Gefahr stehen, schuldig zu werden. Als solche, die das wissen, haben wir uns gegenseitig zu helfen: Einer vergebe dem anderen seine Schuld, damit durcheinandergeratene Situationen wieder in Ordnung kommen können. Wir haben uns gegenseitig auf unsere Schuld und auf unser Versagen aufmerksam zu machen. Wir haben uns gegenseitig einzuladen, von unserem bösen Tun zu lassen und den neuen Weg unseres Lebens der Vergebung zu gehen. Wir haben von Jesus Christus sogar die große Möglichkeit geschenkt bekeommen, uns in seinem Namen gegenseitig unsere Schuld zu vergeben: "Wahrlich, ich sage euch, was ihr auf Erden lösen werdet, das heißt, vergeben werdet, soll auch im Himmel los und vergeben sein." Sollten wir das nicht viel mehr als bisher praktizieren oder sollten wir nicht erst ganz neu damit unter uns anfangen, weil wir diese Form unseres christlichen Glaubens überhaupt noch nicht zur Kenntnis genommen haben und sie darum auch nicht praktizieren und darum so verzweifelt und so verklemmt mit einem zerbrochenen Herzen oder unnahbar und verschlossen als solche durch das Leben gehen, nur nach außen so taten, als ob sie Christen seien, aber in Wirklichkeit die frohmachende und helfende Kraft des Evangeliums noch gar nicht kennenlernten. Was mit Vergebung gemeint ist, berührt das Zentrum unseres christlichen Glaubens überhaupt, das hat mit dem zu tun, was der Herr sagt: "Siehe, ich mache alles neu." Das hat mit der Erneuerung unseres menschlichen Lebenas, unseres menschlichen Miteinanders und mit unserer Welt zu tun. Wir sind als Christen gerufen, uns gegenseitig an diesem Punkte zu helfen, heute wir unserem Mitchristen und unserem Nächsten und morgen der andere uns. Allerdings können wir als Christen das nur tun, wenn wir uns verstehen als gerettete Sünder oder auch als sündige Gerettete. Wer sich besser dünkt, wie wir das schon erwähnten, vielleicht gerade auch als der Gefallene und Zurechtgewiesene, kann das natürlich nicht. ja, er wird vielleicht zu denen gehören, denen aus diesem Grunde von Gott nicht die Vergebung der eigenen Schuld gewährt wird. Aber auch dann noch, wenn einer von uns die ausgestreckte Hand der Vergebung durch Jesus Christus nicht erkennen kann oder nicht ergreifen will, haben wir anderen die Möglichkeit der Hilfe für ihn, nicht in dem wir über ihn schlecht reden oder ihn verdammen, sondern indem wir für ihn beten, gemeinsam beten: "Wenn 2 unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren", sagt Jesus und das gilt in besonderer Weise dafür. Ein Mensch unserer Tage hat gesagt, daß viele Menschen darum so verzweifelt und trostlos und ohne Hoffnung herumlaufen und daß es in dieser Welt so drunter und drüber geht, liegt einfach daran, daß wir Menschen die Vergebung der Schuld und den damit gegebenen Neuanfang noch nicht kennengelernt haben. Wir auch nicht??
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