-5-Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 13 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:19/06/1966 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Reffino, 26-6-1966 -deutsch- Paraná, 3-7-1966-deutsch-Krankeng. Meier Camarero, 17-07-1966 -deutsch- Hernández, 24-7-1966 -deutsch- Meroú, 28-1-1968 -deutsch- Diamante, 21-8-1966 -spanisch- Camarero/Puiggari, 4-9-1966 -spanisch- Paraná, 4-9-1966 -spanisch- Colonia Nueva, 9-10-1966 -spansich-
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:3.S. nach Trinitatis -3 Dom. desp. de Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:1.Timotheus 1, 12-17 - 1 Timoteo 1:12-17 | | |
Skopus: Das Kernstück unseres christlichen Glaubens | | -5-Kirchenj.bis14.S.n.Trinitatis 13 -1.Timotheus 1,12-17 "Ich danke unserem Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und treu geachtet hat und gesetzt in das Amt, der ich zuvor war ein Lästerer und ein Verfolger und ein Schmäher; aber mit ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan im Unglauben. Es ist aber desto reicher die Gnade unseres Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christo Jesu ist. Das ist gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, auf daß an mir vornehmlich Jesus Christus erzeige alle Geduld, zum Vorbild denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Preis in Ewigkeit: Amen."
Dieses verlesene Wort enthält das Wichtigste, das Kernstück, unseres christlichen Glaubens. Dieses Kernstück des christlichen Glaubens kann wohl jeder von uns auf den ersten Blick in unsrem Text erkennen. Es ist der Vers: "Das ist gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen." Uns wird dadurch zugerufen, daß Gott seine Hand nach uns ausstreckt, diese Hand ergreift uns auf unserer Flucht vor ihm und holt uns wieder zu sich zurück. Diese Hand hält uns fest, wenn wir aufs neue von ihm weglaufen wollen, Gott will uns in seiner Nähe haben, damit er uns helfen kann. Nun kommt unwillkürlich die Frage, gehören wir denn auch zu denen, die Gott zurückholen muß, die Gott auch festhalten muß, damit er helfen kann? Wissen wir, das unser ganzes Leben eine ständige Flucht vor Gott ist? Wissen wir, daß wir im letzten Grunde solche Menschen sind, die in ihrem Trotz ihre geballte Faust gegen ihn richten, gegen den, der uns erschaffen hat? Diese Flucht vor Gott, diese Rebellion gegen ihn hat unter uns eine 2-fache Gestalt. Es ist einmal die Form, in der der gottlose Mensch alles dran setzt, selbst wie ein Herrgott zu erscheinen. Er duldet es einfach nicht, daß ein Höherer über ihm steht; daß einer da sein könnte, von dem er ganz und gar abhängig wäre und dem er zu gehorchen habe. Dieser Mensch will selbst befehlen, will selbst höher als alles andere und als alle anderen sein. Er will, daß alle anderen von ihm abhängen und ihm gehorchen. Er will selbst Gott sein, darum ist er gottlos. Dieser Mensch tut alles. Er holt das Größte und Schwerste aus sich heraus, um seine Göttlichkeit zu beweisen, um herauszustellen, daß Gott nicht nur nicht existiert, sondern auch unnötig ist. Man ist sich selbst Gott genug. Steckt nicht in uns allen in der Tat etwas von einem kleinen Herrgott, in unserem Verhältnis zu dem einen und wahren Gott, in unserem Verhältnis zu unseren Kindern oder Eltern, zu unseren Freunden und Bekannten und Nachbarn und unseren sonstigen Mitmenschen? Die andere Form der menschlichen Rebellion gegen Gott, der Flucht vor ihm, ist das Vertrauen auf die eigene Religiösität, auf die eigene Frömmigkeit. Wir machen uns mit unseren Händen und auch mit unseren Gedanken selbst Götter. Der eine und wahre Gott, der seine Hand nach uns ausstreckt und uns nicht loslassen will, ist uns lästig, weil wir ihm nicht das Dankeschönsagen zu geben bereit sind, daß er von uns für seine Hilfe erwartet, Diesen einen Gott, der von uns Gehorsam erwartet, alle Stunden und Tage unseres Lebens, der nicht nur ein Gott des Sonntags oder des Gottesdienstes ist, schieben wir beiseite und bilden uns eigene Götter. Da gibt es die Götter aus Holz und Steinen, aber auch die Götter, die wir uns in unserem Kopf geschaffen haben, unsere Gedanken, unser Hängen an Hab und Gut und Geld, die Liebe zu uns selbst. Diese unsere selbst gemachten Götter haben es an sich, daß sie von uns keinen Gehorsam erwarten, sondern nur Frömmigkeit. Ein bißchen Singen und Beten zum Beispiel ist leichter, als dahinzugehen und seinem größten Feinde zu vergeben, weil Gott uns zugerufen hat: "Liebet eure Feinde!" Ja, liebe Gemeinde, machen wir nicht selbst als Christen den einen und wahren Gott zu unserem Götzen? Statt in allen Dingen unseres Lebens nach ihm und seinem Wort zu fragen, meinen wir, es ginge auch mit ein wenig Frömmigkeit, es genüge, hin und wieder einmal zum Gottesdienst zu gehen und sich CHRIST zu nennen. Wir machen unseren Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, immer dann zu einem Götzen, wenn wir an die Stelle unseres Gehorsams gegenüber seinem Wort ein bißchen Religion, ein bißchen Frömmigkeit setzen. Der Apostel Paulus, nach unserem Text, galt geradezu als ein Beispiel solcher Frömmigkeit, weil er den einen und wahren Gott zu einem Götzen gemacht hatte, konnte er nicht mehr das Wort dieses wahren Gottes hören und wurde sogar ein Verfolger derer, die zu diesem Gott in einer rechten Weise gehörten. Und wenn wir in der Heiligen Schrift von SÜNDER lesen, dann ist damit ein Mensch gemeint, der in Rebellion gegen den einen und wahren Gott, der auf der Flucht vor ihm, lebt. Dann ist damit der gottlose Mensch und der sogenannte fromme, aber insgeheim ungehorsame Mensch gemeint, dann sind wir alle gemeint, die wir alle eine gewisse Gottlosigkeit in unserem Leben praktizieren, dabei aber nur zu gerne und nur zu oft fromm heucheln. "Das ist gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen." Dieses Wort sagt uns, Gott streckt seine Hand aus nach solchen gottlosen und solchen frommen Heuchlern aus. Gott streckt seine Hand aus nach uns in unserer gottlosen Frömmigkeit, in unserer frommen Gottlosigkeit und holt uns wieder zurück zu sich, hält uns fest bei sich, wenn wir wieder weglaufen wollen und läßt uns seine Kinder sein, die alles von ihm erwarten können und die ihm als ihrem Vater gehorchen. Wer so von Gott sich festhalten läßt und ihm als seinem Herrn im Gehorsam begegnet, ist bereits ein Erretteter, einer, der als Sünder selig gemacht wurde. Wodurch ist dieses alles gechehen? und auf welche Art und Weise? Unser Text sagt es uns: Jesus Christus ist zu uns auf die Erde gekommen, um uns bei seinem Vater festzuhalten, indem er als Mensch aller Gottlosigkeit und aller frommen Heuchelei entsagte. Er ließ die Hand Gottes nicht los. Er blieb ihm gehorsam bis zum Tode am Kreuz. Dieser Eine geht uns auf unserer Flucht vor Gott nach, nimmt uns an die Hand und führt uns wieder zurück, damit wir die Hilfe, die Gott uns zugedacht hat, nicht durch unsere Schuld verlieren. Dieser Eine tritt neben uns, zieht die Faust, die wir gegen Gott geballt haben, zurück und öffnet sie, damit Gott sie mit seinen Gaben füllen kann. Dieser Eine zeigt uns, wie armselig unser Leben ist in einer frechen Gottlosigkeit und wie hohl und leer in einer frommen Heuchelei. Er lädt uns aber ein, unser ganzes Leben im Gehorsam gegen Gottes Willen zu führen. Paulus ist dieser Einladung gefolgt und wird darum nicht müde, Gott zu loben und zu preisen: "Gott, dem ewigen König, dem unvergänglichen und unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Preis in Ewigkeit."
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