-5-Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 10a | Lugar/Ort: -
Fecha/Datum: / / | Otros Lugares/Weitere Predigtorte:
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:2. Sonntag nach Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 14, 15-24 | | |
Skopus: Heil dem, der der Einladung Jesu folgt | | -5- Kirchenj. bis 14.S.n.Truniutatis 10a -Lukas 14, 15-24 "Da aber solches hörte einer, der mit zu Tische saß, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot ißt im Reich Gottes. Jesus aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu. Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommt, denn es ist alles bereit! Und sie fingen an, alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen, ich bitte dich, entschuldige mich. Und der andere sprach: Ich habe 5 Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam und sagte das seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Gehe aus schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe aus auf dei Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde. Ich sage euch aber, daß der Männer keiner, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird."
Jesus Christus ist eingeladener Gast am Tisch eines Pharisäers, also eines Angehörigen einer Gruppe von frommen Menschen im Volk Israel, die es sehr ernst nehmen mit dem Gehorsam gegenüber Gottes Willen. Aus den Tischgesprächen, die geführt wurden, können wir erkennen, daß dieser Pharisäer seine Gesinnungsfreunde mit eingeladen hatte. Diese Abendmahlszeit benutzte einer der Teilnehmer, um Jesus an die Teilhabe der Kinder Gottes an der Tafel im Reich Gottes zu erinnern, da Gott die Zeit des Friedens, der Freude und des Glücks auf dieser Erde herbeigeführt haben wird, da er, Gott, der Schöpfer und Erhalter, inmitten seiner Schöpfung, zusammen mit seinen Kindern, wohnen wird, ähnlich wie wir es in der Predigt vom Paradies am Anfang der Welt erfahren. Der Pharisäer sagt Jesus: "Selig ist der, der im Reich Gottes am Mahl teilnimmt." Und dieser Ausspruch wird der Anlaß, daß Jesus unser Gleichnis vom großen Abendmahl erzählt und damit eine bestimmte Wirkjlichkeit des Reiches Gottes anzeigt, die für die einen entsetzlich und für andere eine Quelle der Freude sein wird. In der Gestalt des Mannes, der ein großes Abendessen veranstaltet, haben wir Gott zu sehen, der die Heilszeit für uns Menschen vorbereitet. Es ist die Heilszeit gemeint, auf die der Pharisäer am Tisch Bezug genommen hatte: "Selig ist, wer im Reich Gottes am Mahl teilnimmt." Eingeladen an dieser Heilszeit einmal aktiv teilzunehmen, wurde schon seit Jahrhunderten im Volk Israel, das mit Abraham, Isaak und Jakob, aus allen Völkern abgesondert wurde und das Vorrecht hatte, Gottes auserwähltes Volk zu sein. Und nun ist die Vorbereitung abgeschlossen. Jetzt beginnt die Heilszeit. Und um seinem Volk anzuzeigen, daß die Stunde da ist, von der Er, Gott, durch seine Propheten geredet hatte, sandte er seinen Sohn in der Gestalt des Knechtes: "Und Gott sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendessens, um den Geladenen zu sagen: kommt, denn es ist alles bereit." Der ganze Dienst Jesu Christi in Wort und Tat ist eine einzige Einladung, sich von Gott helfen zu lassen und das anzunehmen, was er für uns vorbereitet hat, zu praktizieren, wozu er sie geschaffen und befähigt und besonders ausgesucht hat. Und wie reagieren die seit Jahrhunderten Eingeladenen auf diese Einladung, da jetzt das begonnen hat, wozu sie solange gewartet hatten? Einer nach dem anderen lassen sich entschuldigen, daß sie nicht kommen können. Bei den einen ist es ihr Geschäft, bei den anderen die Erfüllung von Gesetzesvorschriften. Wohlgemerkt, sie machen durchaus nichts Schlechtes. Es sind keine Betrügereien im Gange. Ja, sie sind durchaus treue Kumplierer der Gebote. Nein, ihnen ist eigentlich nichts vorzuwerfen, auch kann man ihnen nichts Böses ans Zeug flicken. Und trotzdem haben sie die Zeichen der Zeit nicht verstanden, haben sie die Einladung nicht angenommen, gehören sie zu denen, von denen der Mann im Gleichnis, der das große Abendmahl machte, sagte: "Denn ich sage euch, daß keiner von denen, die eingeladen waren, an meinem Abendmahl teilnehmen wird." Wir dürfen nicht vergessen, daß Jesus dieses alles denen sagt, die mit ihm zu Tische sitzen, den Pharisäern und Frommen und Schriftgelehrten, den Verantwortlichen des Volkes Israels, das sich Gottes Volk nennen durfte, und die von einer Teilhabe an der angekündigten Heilszeit träumen, wie es am Tisch sein Tischnachbar tat. Ihnen allen sagt er: Träumt nicht mehr! Ihr seid vom Heil ausgeschlossen, weil ihr mich ablehnt, weil ihr meine Bedeutung für das Heil nicht akzeptiert. Ihr habt es überhaupt gar nicht begriffen, daß mit mir etwas vollkommen Neues begonnen hat, das mit Gesetz, Frömmigkeit und Kumplieren nicht im entfernstesten zu tun hat. Das Gleichnis vom großen Abendmahl ist also für die, die mit ihm zu Tische sitzen, für die, die zum alten Volk Gottes gehören, eine Gerichtspredigt, wie sie schärfer nicht sein kann und sie ist auch bereits schon geprägt durch das, was mit ihm, dem Knecht Gottes noch geschehen wird, seine Leidenszeit bis zum Tode am Kreuz. Aber so, wie dieses Gleichnis einer bestimmten Gruppe von Menschen sagt, daß sie vom Heil ausgeschlossen sei, so bezeugt es auf der anderen Seite, daß ganz anderen Gruppen die Tür zum Heil geöffnet wird, weit geöffnet. Menschen werden durch Jesus Christus geholfen, von denen es man nie erwartet hätte und die es selbst auch nicht erwartet hatten: "Der Hausherr sagte zu seinem Knechte: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinde und Lahme herein. Und als das Haus noch nicht voll war, gab er weiteren Befehl: Gehe hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde." Der Ausschluß der Frommen des Volkes Israels vom Heil, das mit Jesus Christus Wirklichkeit wurde, ist die Voraussetzung, daß nun die Tür zum Heil, zur Gotteskindschaft weit geöffnet wurde, einmal für die, die im Volk Israel verachtet, angeklagt, beschimpft wurden als solche, die nicht würdig seien für das Heil, die die Gebote übertreten, die frommen Gesetzesvorschriften nicht beachtet und mit den Heiden paktiert haben. Sie alle nehmen die Einladung an und werden Gottes Kinder. Ja, zum anderen öffnet Gott denen die Tür, die bisher als Götzendiener, als Heiden, vom Heil ausgeschlossen waren und auch sie nehmen die Einladung an und werden Gottes Kinder, Es ereignet sich das, was Jesus einmal an anderer Stelle sagte: "Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten die Ersten." Und die, die die Letzten waren und die Ersten wurden, bilden das neue Volk Gottes, die Kirche Jesu Christi. Und das hat Gültigkeit bis auf den heutigen Tag, weil wir ja auch nicht Angehörige des Volkes Israels sind, sondern solche, die in unseren Vorfahren einmal aus den Heiden gekommen sind. Das eine ist aber besonders zu beachten, die Ablehnung des Heils in Jesus Christus ist die Voraussetzung, daß dieses Heil dann allen Menschen offen steht, also auch uns, die wir uns heute Christen nennen, und darum ist für uns dieses Gleichnis eine Botschaft der Freude. Aber wir sollten doch das eine, das indirekt in unserem Text zum Ausdruck kommt, nicht vergessen, daß diese Kirche Jesu Christi sich zusammensetzt aus Menschen, die sich verstehen als von Gott angenommene Arme, Krüppel, Lahme und Blinde, Ungehorsame, Verachtete und Ausgestoßene, als Gesetzesübertreter, also als von Gott freigesprochene und begnadete Sünder, also immer in Gefahr Stehende, wieder auch in ihrem Glauben zu Götzenanbetenr und Götzendienern zurückzufallen. Ein Übernahme der Haltung der frommen Pharisäer als solche, die auf ihre Gutheit pochen, die mit ihrer Frömmigkeit Geschäfte machen, die das Gesetz als die Grundlage ihres Heils bekennen, die sich besser dünken als andere Menschen, würde uns in die selbe Lage bringen wie damals und uns vom Heil ausschlieen, weil wir dann Jesus Christus als Knecht nicht erkennen könnten. Nichts anderes kann uns helfen als dem Rufe zu folgen: "Kommt, denn es ist alles bereit!"
(Die Predigt wure 1980 erarbeitet, aber nicht gehalten.)
|
|