-5-Kirchenj. bis 14.S.n.Trinitatis 04b | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:06/06/1971 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Paraná,23-4-1972-Krankeng.Meier Reffino,16-7-1972- Reffino, 31-8-1975Krankeng.Elsässer Meroú, 26-9-1976 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Trinitatis | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 10, 21-24 | | |
Skopus: Durch Jesus schenkt gott uns seine Liebe u.Hilfe | | -5- Kirchenj. bis 14. S.n.Trinitatis 4b -Lukas 10, 21-24 "Zu der Stunde freute sich Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß du solches verborgen hast den Weisen und Klugen, und hast es offenbart den Unmündigen. Ja, Vater, also war es wohlgefällig vor dir. Es ist mir alles übergeben von meinem Vater. Und niemand weiß, wer der Sohn sei, denn nur der Vater; noch wer der Vater sei, denn nur der Sohn und welchem es der Sohn will offenbaren. Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach insonderheit: Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr sehet. Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr sehet, und haben's nicht gesehen, und hören, was ihr höret, und haben's nicht gehört."
Wenn Jesus von Nazareth in freudiger Erregung gleich am Anfang unseres Textes einen Lobgesang anstimmt: "Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast, den Unmündigen aber offenbart," so fragen wir natürlich sofort nach dem Motiv seines freudigen Bekenntnisses. Die Antwort wird nur möglich sein, wenn wir die Situation beachten, in der Jesus diesen Lobgesang angestimmt hat: "Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erden". Er, der Herr, hatte 70 seiner Freunde ausgesandt, immer je 2 zu 2, damit sie überall den Menschen weitersagen sollten, daß Gott nun selbst in diesem Jesus von Nazareth die Geschichte der Menchheit in die Hand genommen hat, um alle Menschen dahin zu bringen und zu führen, daß sie sich gegenseitig helfen, ihre ihnen von Gott gegebene Aufgabe zu erfüllen. Durch besondere Handlungen, wie Krankenheilungen, sollten sie bekräftigen, daß sie in der Vollmacht dieses Jesus gekommen sind, dem durch den Vater im Himmel Macht über Himmel und Erde übertragen worden ist. Und sie, die 70 Freunde Jesu, hatten es erlebt, daß die Vollmacht, die sie durch den Namen Jesu erhalten hatten, noch größer war als sie es zuerst dachten. Einige Verse vorher lesen wir: "Die 70 aber kamen wieder mit Freuden und sprachen: Herr, es sind uns sogar die bösen Mächte in deinem Namen untertan." Einer nur ist Herr, Jesus Christus. Das hatten sie selbst erlebt. Außer ihm gibt es keine Macht, ganz gleich welcher Art, die alles fest in der Hand hat. Auch politische Mächte, Staaten und Regierungen, sind ihm untertan, gleich wie die Naturkräfte. Wir wissen, was für Kräfte die Atomwissemschaft entdeckt hat, sowohl im zerstörerischen wie im fortschrittlichen Sinne. Auch diese Atomgewalt ist der Herrschaft Jesu Christi unterstellt. Keine Macht und Gewealt, auch nicht die des Militärs, ist stärker als Jesus Christus. Und die, die zu ihm gehören, haben Anteil an dieser Macht und Gewalt Jesu Christi, die die Welt verändert. Jesus Christus bestätigt das. Allerdings weist er darauf hin, daß dieses Gewalt-haben über Himmel und Erde für ihn und für seine Jünger und für uns nicht die Hauptsache sein soll. Die Hauptsache soll etwas ganz anderes sein: "Freuet euch, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind." Das heißt doch, daß die Hauptsache in dem ganzen christlichen Glauben sein soll, daß Gott uns nicht allein läßt, daß er seine Hand helfend nach uns ausstreckt, daß unsere menschliche Existenz nicht Zufall ist, sondern Gottes Wille hat uns ins Leben gerufen. Er wollte es, daß wir, du und ich, als seine Geschöpfe, unser Leben aus seiner Hand nehmen und uns dieses Lebens freuen. Und damit wir dieses wieder können, sich von Herzen seines Lebens zu freuen, schickte Gott seinen Sohn zu uns, um das, was uns die Freude geraubt hatte, fortzunehmen, nämlich, das Selbst-wie-Gott-sein-wollen, den Willen, unsere Mitmenschen zu beherrschen. Darum kam Jesus Christus zu uns, um die Not zu beheben und das Durcheinander wieder in Ordnung zu bringen, die wir durch unser Wie-Gott-sein-wollen verursacht haben. Und hier in unserem Text bricht Jesus Christus in einen Freudenruf aus, nicht, weil ihm alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden, auch nicht, weil ihm alle gehorchen müssen und selbst die Gewaltigen ihm untertan sind, sondern weil er uns Menschen helfen durfte, mit diesem Leben und mit unserer Kraft fertig zu werden und um froh unsere Lebensstraße ziehen zu können. Wir lesen: "Zu der Stunde frohlockte Jesus im Heiligen Geist und sprach: Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erden!" Warum preist Jesus seinen Vater im Himmel? Darum, daß eben durch ihn das geschehen konnte, daß unsere Namen nun wieder im Himmel notiert worden sind, daß sein Vater wieder voll Liebe auf uns Menschen herabschaut, daß er uns wieder seine helfenden Hände entgegenstreckt. Er ist besonders darüber froh und dankt dafür Gott, daß in dieser Liebe und in dieser Hilfe gerade die bevorzugt werden, die sonst überall benachteiligt werden, die Kranken, die Armen, die Unterdrückten, die Notleidenden, die Betrübten und Benachteiligten, die im Leben zu kurz gekommen sind an Gütern, körperlichen und geistigen Kräften, ja, denen ist der Herr besonders nahe. Sie wissen, daß sie auf Hilfe angwiesen sind und sie erhalten diese Hilfe, während die anderen meinen, diese Hilfe nicht nötig zu haben, mit dem Leben allein, ohne Gott und ohne Jesus Christus fertig werden zu können. Aber es ist für den, der dieses Letzte meint, ein großer Irrtum. Er vergißt, daß wir alle ja auf diese Liebe und Hilfe Gottes angewiesen sind. Uns allen wird eine große Stunde geschenkt, wenn wir uns als solche, die es nötig haben, erkennen und unsere offenen Hände zu Gott emporstrecken und ihn um Hilfe bitten. Wir werden dann nicht enttäuscht werden und wir werden dann zu denen gehören, über die Jesus Christus sich freut und in einen Jubelruf ausbricht, daß er ihnen die Hilfe seines Vaters im Himmel geben durfte: "Vater und Herr des Himmels und der Erde, ich preise dich, daß du den Menschen durch mich deine Liebe und Hilfe erwiesne hast, sagt Jesus Christus."
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