-4-Kirchenjahr bis Pfingsten 41 | Lugar/Ort:Grabschental
Fecha/Datum:24/05/1980 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 25-5-1980 -deutsch- Meroú, 25-5-1980 -deutsch- Reffino, 3-6-1981 -deutsch- Diamante, 2-6-1979 -spanisch- Camarero/Puiggari, 3-6-1979 -spanisch- Camarero/Puiggari, 30-5-1982 -spanisch- Reffino, 3-6-1979 -spanisch- | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Pfingsten - Pentecostés | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 3, 16-21 - Juan 3: 16-21 | | |
Skopus: Gott liebt diese Welt | | -4- Kirchenjahr bis Pfingsten 41 -Johannes 3, 16-21 "Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. Wer Arges tut, der haßt das Licht und kommt nicht an das Licht, auf daß seine Werke nicht gestraft werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt an das Licht, daß seine Werke offenbar werden: denn sie sind in Gott getan."
Der erste Vers unseres Predigttextes ist ein Vers, über den wohl schon in der gesamten Christenheit am meisten seit 2 Jahrtausenden gepredigt worden ist: "Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben." Das heißt doch nichts anderes, als daß durch Jesus Christus uns die Möglichkeit gegeben wird, unser Leben so zu gestalten, wie der Schöpfer es sich bei unserer Erschaffung gedacht hat. Normalerweise verstehen wir, wenn wir das Wort EWIGES LEBEN hören oder lesen, daß es sich dabei um ein Leben nach dem Tode handelt, aber der Evangelist Johannes versteht nicht nur dieses darunter, sondern auch schon wahres echtes Leben hier auf dieser Erde. Um dieses menschliche Leben auf dieser Erde zu ermöglichen, ist Jesus Christus von seinem Vater im Himmel zu uns geschickt worden, um es uns vorzuleben, was menschliches Leben und eine heile, nicht von der Zerstörung angegriffene Welt, bedeutet. Und dabei ist er von den Agenten der Zerstörung und des Todes umgebracht worden. Allerdings konnte sein Werk für uns nicht zerstört werden. Durch die Auferstehung hindurch ist der Weg für uns von ihm freigehalten worden, damit wahres menschliches Leben praktiziert und diese Welt, die Gott als sein Werk liebt, vor der Zerstörung bewahrt wird. Glauben bei Johannes bedeutet nicht ein Fürwahrhalten oder eine fromem Versenkung, sondern eine aktive Mitarbeit. Wer diesem Jesus Christus in seinem Tun und Handeln und Reden nachfolgt, sich an Jesus Christus orientiert, mit ihm in einen persönlichen Kontakt kommt, ist ein glaubender Mensch, der bereits wahres und echtes und menschliches Leben hat und praktiziert, so wie es Gott gewollt hat: "Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das wahre Leben haben." Für Johannes, nachdem, wie er Jesus Christus in seinem Tun und Handeln und Reden versteht, ist er ausschließlich der Retter, der alles dransetzt, uns zu helfen. Für ihn, den Gott gesandt hat, geht keine Verdammung aus, kein Zorn und keine Strafe, sondern ausschließlich und allein praktizierende Liebe, Hilfe, neues Leben und Errettung. Johannes hat an manchen Stellen Jesus etwas anders verstanden als die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas und auch anders als der Apostel Paulus. Für ihn, Johannes, ist Jesus nicht der Weltenrichter, sondern nur der, der uns aus dem Gericht Gottes hilft, wie der Text sagt: Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um die Welt zu richten, somderm damit die Welt durch ihn gerettet werde." Gott hat sein Gericht schon begonnen, die Weltgeschichte ist bereits das Gericht Gottes über diese Welt. Wir brauchen nicht erst bis zum Ende der Tage warten. Das Gericht Gottes wird nur für den aufgehalten, der bei Jesus steht, für den er eintritt, der seinem Beispiel nachfolgt. Bei allen anderen geht das Gericht weiter seinen Gang und nichts kann es aufhalten. Jesus drückt das hier in unserem Text so aus: "Wer an mich glaubt, der wird nicht gerichtet, wer aber nicht glaubt, der ist schon im Gericht und nichts wird ihn aus dem Gericht herausholen," weil er die einzige Möglichkeit der Rettung aus dem Zorn und aus dem Gericht Gottes nicht annimmt, "nämlich er glaubt nicht an den einzigen Sohn Gottes." Nun stellt Jesus selbst die Welt dar als finsterste Dunkelheit, als eine Welt in der Zerstörung, eine Menschheit, die sich gegenseitig zerfleischt, betrügt und mordet und sich das Leben zur Hölle macht, eine Welt, die durch unsere Schuld eine Welt im Strafgericht Gottes ist. Und in diese Welt der finstersten Dunkelheit kam das Licht in der Gestalt Jesu Christi. Er wollte diese Welt wieder hell machen. Er wollte die Finsternis vertreiben, damit alle Bosheit in jeglicher Form ans Licht des Tages kommt, um als Verbrechen entlarvty zu werden, um wieder den Menschen ein Leben zu ermöglichen, ohne Angst und Furcht und Grauen, ein Leben in Frieden und Freuden, in dem alle Not und Krankheit und selbst auch der Tod beseitigt sein werden. Und das Ergebnis war, daß diese Welt, daß die Masse der Menschheit dieses Licht aus dieser Welt vertrieben: "Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf," heißt es in einem anderen Zusammenhang. Unser Text spricht davon, "daß die Menschen die Finsternis mehr liebten als das Licht, denn ihre Werke waren böse." Jeder Pfarrer weiß, daß fast alle Texte aus dem Johannes-Evangelium schwer zuz verstehen sind, besonders aber unser heutige Text, weil das ganze Evangelium eine Erklärung für Philosophen ist, die auch zum Glauben an Jesus Christus kommen sollen. Und Johannes ist in der damaligen hohen geistigen und philosophischen Welt sehr zu Hause. Hinter jedem Wort seines Evangeliums stehen verschiedene Systeme von Philosophien, die man selbst kennen muß, um den Zusammenhang zu verstehen. Besonders schwer wird es, anderen Menschen das alles deutlich zu machen. Man brauchte 20 - 30 Jahre, um in wöchenmtlichen Bibelstunden das ganze Evangelium auszulegen. Aber nachdem wir einige Einzelheiten in dieser Hinsicht zu erklären versuchten, wollen wir wieder zum 1. Vers unseres Textes zurückkehren, von dem wir ausgegangen sind: "Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben." Wir werden durch dieses Wort eingeladen, mitten in dieser dunklen sich selbst zerfleischenden Welt, die Gott liebt, die nun dem Gericht Gottes verfallen ist und über der der Zorn Gottes liegt, weil sie auch die nicht mehr zu überbietende Liebe Gottes, die seinen Sohn in diese Welt sandte, ablehnte; wir werden eingeladen, diesen Jesus Christus trotz aller Ablehnung durch die vielen anderen, in unser Leben einzulassen, damit wir aus der Dunkelheit dieser Welt gerettet werden und von uns das Gericht genommen wird und der Zorn Gottes weicht und in uns und um uns herum es wieder hell wird und wir befähigt werden, ein echtes und wahres menschliches Leben zu führen und immer in Anlehnung an das Vorbild des wahren Menschen Jesus Christus, das heißt an ihn glauben, Jesus in sein Leben einzulassen. "Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben."
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