-4-Kirchenjahr bis Pfingsten 40a | Lugar/Ort:Reffino
Fecha/Datum:17/05/1959 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Camarero, 17-5-1959 Aldea Protestante, 18-5-1959 Aldea Protestante, 6-6-1965 Hernandarias, 24-5-1959 Vizcacheras, 24-5-1959 Paraná, 7-6-1959 Meroú, 15-8-1959 Crespo, 2-6-1963
| Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Pfingsten | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 16, 13-20 | | |
Skopus: Wer ist Jesus Christus? | | -4- Kirchenjahr bis Pfingsten 40a -Matthäus 16, 13-20 "Da kam Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei? Sie sprachen: Etliche sagen, du seist Johannes der Täufer, die anderen, du seist Elia; etliche, du seist Jeremia oder der Propheten einer. Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jona's Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbafrt, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Und ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben; alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein. Da verbot er seinen Jüngern, daß sie niemand sagen sollten, daß er, Jesus, der Christus wäre."
Hier in unserem Textt steht Jesus kurz vor dem Beginn seiner Leidenszeit. Bei der Wanderung in die nördlichste Spitze des Heiligen Landes, in der die Stadt Cäsarea Philippi liegt, fragt er seine Jünger: "Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei?" Seine Jünger, die jetzt bereits einige Jahre mit ihm gezogen sind, seine Reden gehört und seine Wunder gesehen haben, haben sicher immer wieder die Stimmen der Menschen und ihre Meinungen hören müssen über ihren Meister. Sie waren immer und immer wieder Zeugen, wenn sich die Zuhörer über diesen ihren Jesus unterhielten. Und was halten die Leute von Jesus? Die Jünger antworten, daß die einen sagen, er sei Johannes, der Täufer. Wir wissen ja, daß der König herodes dem Johannes den Kopf hat abschlagen lassen und als er dann von Jesus hörte, lebte er dauernd in der Angst, daß dieser Johannes wieder von den Toten auferstanden sei. Auch von Elia nahm man an, daß er noch einmal auf die Erde kommen würde. Mit diesen Beiden und auch noch mit dem Propheten Jeremia bringen viele Menschen diesen Jesus in Verbindung. Andere wiederum sagen, daß er ein Prophet sei, von Gott gesandt. Und nun die Frage: Was hältst du von diesem Jesus, du, der du hier im Gotteshaus sitzest? Was hältst du von diesme Jesus, du, der du getauft und belehrt und konfirmiert worden bist; du, der du regelmäßig vielleicht schon jahrelang zum Gottesdienst gekommen bist und Gottes Wort gehört hast und an der Feier des Heiligen Abendmahls teilgenommen hast? Darum geht es immer: Was hältst du von diesem Jesus von Nazareth? Damit sind also seine Jünger gefragt und alle die, die sich nach seinem Namen nennen, alle Christen und damit bist du ganz persönlich gefragt. Simon Petrus tritt aus der Schar der Jünger hervor und antwortet: "Du bist Christus, der Sohn des Lebendigen Gottes!" Indem Simoin Petrus das sagt, bekennt er: Gott hat nun wirklich sich aus seiner unerreichbaren Höhe in seinem Sohn Jesus Christus zu uns auf unsere Erde herabgebeugt. Er geht mit uns Seite an Seite durch dieses menschliche Leben. Gott wird Mensch und dieser Jesus von Nazareth, mit dem sie 3 Jahre über diese Erde gegangen sind, ist der Sohn Gottes, der Messias, und damit ist die Heilszeit auf Erden für das alte Volk Gottes angebrochen, ja, sogar für alle Menschen. Das, was Jesus spricht und tut, ist ein Zeichen dafür, daß Gott die Tür zum Himmel für uns Menschen wieder aufgeschlossen hat. Wir sehen aus den Antworten der Jünger, daß die Menschen über Jesus durchaus nicht verächtlich sprechen, sondern sogar mit einer gewissen Hochachtung. Wenn wir einmal heute in einer Zeitung die Frage stellen würden, was die Menschen von Jesus halten, würden die Antworten viel unterschiedlicher ausfallen. Viele Menschen würden sicherlich heute erklären, die Frage intteressiert uns nicht. Dieser Jesus ist mir vollkommen gleichgültig. Andere würden wiederum sagen: Das ist unbestreitbar, daß Jesus zu den Größten und Besten der Menschheit gehört. Er kann schon als Vorbild für viele Menschen gelten. Noch andere halten ihn für einen großen Religionsstifter, dessen gegründete und begründete Religion heute noch nach fast 2.000 Jahren nicht zusammengebrochen ist. Aber wir sehen, das die Meinung der Leute im allgemeinen dazumal und heute Jesus gar nicht interessiert. Wir sehen dann an der weiteren Frage, die Jesus seinen Jüngern stellt: "Was sagt denn ihr, daß ich sei?", Daß es bei dieser Frage auch und sogar im besonderen um die Jünger geht. Es geht darum, was die Jünger von Jesus halten, die Tag für Tag bald 3 Jahre mit ihm gegenagen sind, die alle seine Taten gesehen und alle seine Predigten gehört und Freud und Leid mit ihm geteilt haben. Und darum geht es auch, was wir, du und ich, von diesem Jesus halten? Dieser Jesus Christus ist der, der das Tor zum Paradiese wieder geöffnet hat. Nein, nicht nur das, er selbst ist das Tor zum Himmel. Er selbst ist der Weg zum Vater im Himmel. Er selbst ist das Heil für uns alle in dieser so unheilvollen Welt. Indem Simon Petrus ausspricht: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!" bekennt er: Du bist mein Herr und mein Gott und mein Heiland. Simon Petrus, der erste Mensch, der dieses ausgesprochen und bekannt hat, ist der erste Mensch, der etwas davon erfahren hat, daß das helle göttliche Licht mit aller seine Freude durch diesen Jesus Christus in sein Leben eingekehrt ist. Er ist der erste und damit kommt ihm eine ganz besondere Bedeutung zu unter allen anderen Aposteln und Menschen. Es ist schon ein besonders Ding mit dem Petrus vor allen anderen Menschen, allerdings nicht so, wie es die katholische Kirche gemeint hat, die ihn zum ersten Papst gemacht hat und die Päpste als die Nachfolger des Petrus bezeichneten. Da Simon Petrus als Mensch nicht besonders gut war zeigt sich darin, daß er kurze Zeit später bei der Verhaftung diesen Jesus verleugnete und schwur: "Ich kenne ihn nicht." Nein, Simon Petrus hat ausschließlich und allein seine besondere Würde dadurch, daß er als der erste das Christusbekennytnis ausgesprochen hat. Was hältst du von diesem Jesus von Nazareth? Kannst du es mit diesem ersten Christusbekenner Petrus aussprechen "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!" und: Du bist mein Herr und mein Gott und mein Heiland! Und dieses Bekenntnis macht dich erst zu einem Christen, zu einem Christusgläubiugen, zu einem erlösten Menschen, für den der Himmel aufgeschlossen worden ist. Selig bist du, wenn du dieses bekennen kannst. Denn wenn du dieses aus vollem Herzen bekennen kannst, dann hat der Vater im Himmel dir bereits für diesen Jesus Christus dein Herz geöffnet. Wenn ein Mensch bekennt: Du bist mein Herr und mein Gott!, dann hat er dieses Bekenntnis nicht auswendig gelernt, sondern dann hat Gott selbst ihm dieses Bekenntnis in den Mund gelegt, so wie es Gott diesem Simon Petrus als dem ersten Menschen in den Mund gelegt hat. Jesus sagt dem Petrus: "Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel." Dieses Bekenntnis, das Jesus Gottes Sohn ist, daß er mein Herr und mein Gott und mein Heiland ist, ist das Bekenntnis unseres christlichen Glaubens überhaupt. Mit diesem Bekenntnis unseres christlicne Glaubens steht und fällt eine christliche Kirche. Es hat schon seine Berechtigung, wenn die Arbeitsgemeinschaft aller christlichen Kirchen der Welt nur die Kirchen daran teilnehmen läßt, die Jesus von Nazareth bekennen als ihren Herrn und als ihren Gott. Das Bekenntnis zu Jesus von Nazareth ist die Grundlage und das Zentrum jeder christlichen Gemeinde und jeder christlichen Kirche. Und nur der Mensch ist ein Christ und nur der Mensch gehört in Wahrheit zur christlichen Kirche, der mit Petrus bekennen kann: "Du, Jesus von Nazareth, bist Gottes Sohn, bist mein Herr und mein Gott und mein Heiland!" An diesem Pfingstfest, da wir an die Gründung der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem denken und an die Gründung der christlichen Kirche überhaupt, ist es gut, aus unserem Text zu hören, daß das einzige Fundament der christlichen Kirche Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist und das Bekenntnis zu ihm. Darum hat es schon seine gute Berechtigung, wenn Jesus in unserem Text zu Petrus sagt: "Du bist ein Fels und auf diesen Felsen will ich meine Gemeidne bauen>" Dieses heißt nichts anderes, als das was dieser Petrus zum ersten Male bekannt hat, das gilt als Grundlage der christlichen Kirche für alle Zeiten. Auf diesem Bekenntnis, daß Jesus Gottes Sohn ist, steht die christliche Kirche wie auf einem Felsen gebaut. Sie steht und wankt nicht und niemand wird sie zusammenschlagen können. Und Glied dieser christlichen Gemeinde wird allerdings niemand durch seine Beitragszahlung hier in Reffino, sondern ausschließlich und allein durch das Bekenntnis zu Jesus Christus. Diese Gemeinde derer, die wirklich an Jesus glauben und wirklich diesen Jeuss als Gott und Herrn und Heiuland bekennen, die wird in Ewigkeit nicht zusammenbrechen, selbst die Hölle und das Totenreich wird ihr nichts anhaben können, denn dieser Jesus hat selbst Tod unf Teufel und Hölle besiegt und in dieser Gemeinde gilt das Wort, daß Jesus Christus damals dem ersten Christusbekenner Petrus gegeben hat: "Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben, alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein." Was ist das, was Jesus hier Petrus und damit seiner ganzen Gemeinde sagt? Martin Luther gibt in seinem Katechismus zur Antwort: "Es ist die besondere Gewalt, die Christus seiner Kirche auf Erden gegeben hat, den Bußfertigen die Sünden zu vergeben, den Unbußfertigen aber die Sünden zu behalten, solange sie nicht Buße tun." Durch das Wort, das Jesus dem Petrus sagt, gibt er seiner Kirche, seiner Gemeinde, die Vollmacht, den Menschen den Himmel aufzuschließen. Wir wissen, daß Jesus Christus durch sein Leiden und Sterben und Auferstehen uns die Tür wieder aufgeschlossen hat, ja, wir können sogar sagen, daß er selbst die Túr zum Himmelreich ist. Wer an ihn glaubt, der geht bereits durch diese Tür ein zum Vater im Himmel. Und nun, da Jesus leibhaftig nicht mehr unter uns weilt, hat er bereits durch unseren Text schon vorher seiner Kirche die Vollmacht gegeben, in seinem Auftrag an die Menschen, die an ihn glauben, die Türe zum Himmel zu öffnen, und zwar durch die Vergebung der Schuld. Unsere Schuld hat diese Tür zugeschlagen und die Vergebung dieser Schuld öffnet sie wieder. Die Vergebung der Schuld, die in der christlichen Kirche im Auftrage Jesu Christi uns Menschen zugesprochen wird, ist so wahr und so wirklich, wie wenn Jesus Christus selbst es uns gesagt hat. Die Vergebung unserer Schuld, die uns ein anderer Christ oder ein Diener des Wortes im Auftrage Jesu Christi zuspricht, gilt so, wie wenn Jesus Christus sie uns selbst zugesprochen hat. Und diese Vergebung öffnet uns die Türe zum Himmel. Wir als evangelische Christen haben das ein wenig verlernt, und zwar aus einer Ablehnung der falschen katholischen Ohrenbeichte heraus. Allerdings hat dieses Wort Jesu Christi heute in jeder echten christlichen Kirche noch gültigkeit, daß die Vergebung unserer Schuld, durch Diener Jesu Christi zugesprochen, uns die Türe zum Himmel öffnet und eine unvergebene Schuld uns die Türe zum Himmel zuschließt. "O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, daß jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann."
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