-4-Kirchenjahr bis Pfingsten 29 | Lugar/Ort:Paraná
Fecha/Datum:02/06/1957 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Aldea Protestante, 15-5-1958 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Himmelfahrt des Herrn | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Lukas 24, 50-53 | | |
Skopus: Jesus tritt seine Königsherrschaft an | | -4- Kirchenjahr bis Pfingsten 29 -Lukas 24, 50-53 "Jesus aber führte sie hinaus bis gen Bethanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten wieder gen Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel, priesen und lobten Gott."
Jesu Feinde, die über seinen schmählichen Tod am Kreuz auf Golgatha triumphiert hatten, wurden durch das Geschehen am Ostertag zuschanden gebracht. Der Ruf "Jesus lebt, er ist von den Toten auferstanden." konnte nicht zum Schweigen gebracht werden. Mit welch einer Angst und mit welch einer Furcht mögen die Mörder Jesu diese Tage nach Ostern durchlebt haben?! Aber für die Jünger Jesu bedeuteten diese Tage Freude und nochmals Freude. 40 Tage wanderte der auferstandene Herr mit seinen Jüngern über diese Erde. Durch all das, was sie in der Zeit vor der Kreuzigung an Verrat, an Verleugnung und an mangelndem Glauben ihrem Herrn angetan haben, hat er einen dicken Strich gezogen. Noch aus seinem Munde haben sie das frohmachende Wort gehört: Ich vergebe dir alle deine Schuld; bleibe auch fernerhin mein Jünger. Als die so durch Jesu Wort gereinigten Jünger hat er ihnen die Heilige Schrift ausgelegt und ihnen den Sinn dafür geöffnet, daß sein Weg durch das Leiden und Sterben und Auferstehen hindurch ein Weg des Gehorsams zu seinem Vater war, der uns Menschen wieder zu seinen Kindern machen wollte. Unser Text zeigt uns das Ende dieser 40 Tage, das Ende der Zeit, da Jesus nach der Auferstehung noch leibhaftig unter seinen Jüngern auf dieser Erde weilte. Wir sehen, wie er dann mit ihnen nach Bethanien geht und sie segnet und dann vor ihren Augen verschwindet, zurückgeht zu seinem Vater im Himmel. Merkwürdig, im Augenblick des Scheidens sind sie gar nicht traurig, sondern fallen nieder und beten den an, der gerade vor wenigen Augenblicken verschwunden ist. Ja, sie sind sogar fröhlich und priesen und lobten Gott. Was ist das gewesen, was sie so fröhlich gemacht hat, trotz allen Abschiedsschmerzes? So ganz anders sind damals die Abschiedsstunden im Garten Gethsemane gewesen! Der auferstandene und lebendige Herr hat ihnen ein Geheimnis anvertraut. Dieses Geheimnis hat uns ganz besonders der Evangelist Matthäus mitgeteilt: "Ich gehe zum Vater im Himmel, weil ich die Herrschaft über Himmel und Erde antrete," und "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." Schon von der ersten Christenheit an wurde darum der Himmelfahrtstag als Christkönigstag, als Fest der Thronbesteigung Jesu Christi gefeiert. Wir singen ja in jedem Gottesdienst das Lied: "Jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, die Kraft, die Ehr, gilt kein anderer Name, heut und ewig. Amen." Dieses Lied ist ein Jubellied zum Himmelfahrtstag, ein Freudenschrei, daß Jesus Christus seine Herrschaft über Himmel und Erde angetreten hat. Und noch viel schönere Lieder wurden und werden gesungen von der Schar der Engel und Erzengel, die zu seinem Dienst bereit sind. Wer wollte da auch nicht singen und jubeln und jauchzen über diese fröhliche Gewißheit! Wir, die wir an Jesus Christus glauben, zusammen mit den Jüngern von damals, wir haben in ihm einen Herrn, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden. Nichts auf dieser Erde und im Himmel kann sich seiner Herrschaft entziehen, alles liegt zu seinen Füßen. Wie gut und wichtig ist es auch heute noch, daß wir es nie vergessen, was am Himmelfahrtstage geschah. Welche Furcht kann uns manchmal überkommen, wenn wir an die Atom-, Wasserstoff- und Super-Wasserstoffbomben denken, die mit einem Schlage uns allen das Ende bereiten können. Aber der Himmelfahrtstag sagt uns, das auch diese gefährlichen Mordwaffen unter der Herrschaft und Gewalt unseres Königs Jesus Christus liegen. Wie ratlos stehen wir als einfache Menschen vor den politischen Strömungen unseres Landes und auch der ganzen Welt, niemals und niemand aber wird es fertigbringen, unseren Herrn Jesus Christus von seinem Königsthron zu stürzen und dieser Herr ist unser Heiland. In seiner Hand liegt es, ob wir in diesem Jahre eine gute Ernte bekommen oder nicht. Aber selbst bei einer noch so schlechten Ernte hat er noch immer alle Mittel zur Verfügung, um uns das zu geben, was wir zum Leben brauchen. Er hat Mittel und Wege, um uns vor großen Gefahren und vor Krankheiten zu bewahren, ihm stehen ebenfalls die Mittel zur Verfügung, um uns durch mancherlei Nöte und Trübsale wieder zurückzurufen von unserem verkehrten Wege. Ja, diesem Herrn aller Herren ist selbst der Satan oder der Bösewicht unterstellt und auf Jesu Befehl muß der Teufel tun, was Jesus befiehlt. Das Geschehen damals bei Bethanien ist der Anfang der Herrschaft unseres Königs Jesus Christus und der Himmelfahrtstag ist die Besitzergreifung von Himmel und Erde durch den gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Das unbegreifliche aber ist, daß dieser mächtigste Herr und König nicht zu stolz ist, sich zu uns hernieder zu beugen und uns zu sagen: Ich bin euch wieder gut. Ihr gehört zu mir. Gerade das Beste habe ich für euch bestimmt. Jesus, der mächtige Herr, hat sein Ohr und auch seine Macht für uns bereit. Alles will er einsetzen, um uns zu helfen. Wenn wir das ein wenig recht verstanden haben, dann kann es nichts anders sein, als daß wir auch an diesem Himmelfahrtstage vor diesem König Jesus Christus, zusammen mit seinen Jüngern, niederfallen und ihn anbeten als unseren Gott und Herrn, ihm auf seinem Wege zum Thron zujubeln und zujauchzen. "Siegesfürst und Ehrenkönig, höchst verklärte Majestät, alle Himmel sind zu wenig, du bist drüber hoch erhöht; sollt ich nicht zu Fuß dir fallen und mein Herz vor Freuden wallen, wenn mein Glaubensaug betracht deine Glorie, deine Macht? Seh ich dich gen Himmel fahren, seh ich dich zur Rechten da, seh ich, wie die Engel alle riefen Gloria: Sollt ich nicht zu Fuß dir fallen und mein Herz vor Freuden wallen, da der Himmel jubiliert, weil mein König triumphiert?"
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