-4-Kirchenjahr bis Pfingsten 08 | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:17/04/1960 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Hernández, 20-4-1960/ER-Pfarrkonferenz Camarero, 15-5-1960 Meroú, 22-5-1960 Hernandarias, 29-5-1960 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Ostern | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Johannes 20, 1-10 | | |
Skopus: Ostern - das Wunder des Glaubens | | -4- Kirchenjahr bis Pfingsten 8 -Johannes 20, 1-10 "An dem ersten Tage de Woche kommt Maria Magdalena früh, da es noch finster war, zum Grabe und sieht, daß der Stein vom Grabe hinweg war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, welchen Jesus liebhatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hin gelegt haben. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grabe. Es liefen aber die zwei miteinander, und der andere Jünger lief zuvor, schneller denn Petrus, und kam am ersten zum Grabe, guckt hinein und sieht die Leinen gelegt; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Leinen gelegt, und das Schweißtuch, das Jesus un das Haupt gebunden war, nicht zu den Leinen gelegt, sondern beiseits, zusammengewickelt, an einen besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der am ersten zum Grabe kam, und sah und glaubte es. Denn sie wußten die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müßte. Da gingen die Jünger wieder heim."
Ein schmähliches Ende hatte dieser Jesus von Nazareth genommen, Als ein falscher Prophet und als ein Gotteslästerer war er vom jerusalemitischen Kirchengericht zum Tode verurteilt und vom römischen Gobernador als ein Revolutionär und Gegenkönig gekreuzigt worden. Wir wissen, daß er seinen letzten Atemzug tat und dann in einer Felsenhöhle im Garten des Josef von Arimathia zur letzten Ruhe beigesetzt worden ist. Was mag in dieser Zeit in den Herzen der Jünger und der Frauen, die ihm nachgefolgt waren, vor sich gegangen sein? Alle ihre Hoffnungen, die sie auf diesen Jesus von Nazareth gesetzt hatten, waren zusammengebrochen. Wir wissen auch, was das für Hoffnungen gewesen waren. Sie hatten angenommen, daß ihr Jesus der Messias sei, der mit großer Macht und Herrlichkeit den Königsthron in Jerusalem über ganz Israel besteigen würde. Er würde die Besatzungsmacht der Römer mit starker und gewaltiger Hand aus Palästina fortjagen. Er würde das messianische Friedensreich mit viel Wohlstand und viel Glück bringen, alle Angst und Not und Krankheit und Tod aufheben. Wir wissen sogar, daß unter den Jüngern ein Streit ausgebrochen war darüber, wer denn in diesem messianischen Reich von ihnen der Ministerpräsident werden würde. Und nun das traurige Ende: Ihr Herr und Meister als ein falscher Prophet und Irrlehrer zum Tode verurteilt, als ein Revolutionär wie ein Verbrecher aufgehängt und gekreuzigt. Ihre ganze Hoffnung ist in ein Nichts zusammengebrochen. Haben sie sich aber schwer in diesem Jesus getäuscht? Sollte er wirklich nur ein ganz gewöhnlicher Betrüger gewesen sein?, so werden sie sich insgeheim gefragt haben. Allerdings müssen wir ganz klar feststellen, von der besten Seite haben sich Jesu Jünger in der letzten Zeit auch nicht gerade gezeigt. Judas Ischariot hat ihn um Geldes willen verraten. Petrus hat Meineide geschworen vor einer einfachen Magd: Ich habe mit diesem Jesus von Nazareth nie etwas zu tun gehabt. Und in der entscheidenden Stunde war niemand bei ihm. Alle waren sie aus Angst geflohen oder spielten den teilnahmlosen Zuschauer. Rein äußerlich muß man schon sagen; Ein armseliger Haufe dieser Jesus von Nazareth mit seinen Jüngern! Nachdem das ganze Geschehen vorbei war und Jesus im Grabe ruht, atmen die Jünger wieder auf und die Frauen, die Jesus nachgefolgt waren. Wie die Ratten kommen sie aus ihren Löchern hervor. Nun, da ihre Hoffnung auf das messianische Königreich mit dem König zusammengebrochen ist, wollen sie wenigstens ihre Pflicht gegenüber ihrem Jesus erfüllen, der tot im Grabe liegt. Sie wollen wenigstens am Grabe ihre ganze Not und Hoffnungs- und Trostlosigkeit hinausschreien können. Zuerst kommt Maria Magdalena. Es ist der erste Tag der Woche, der Sonntagmorgen. Noch ist es dunkel. Und wie sie zum Grabe kommt, sieht sie mit Entsetzen, daß der Stein von der Felsenhöhle weggewälzt war und die Grabeshöhle selbst leer. Vor Schrecken läuft sie zurück und benachrichtigt die beiden Jünger Petrus und Johannes: "Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben." Das leere Grab ließ sie nicht an die Auferstehung Jesu denken, sondern nur daran, daß die Feinde den Leichnam weggenommen und verschleppt haben, damit ihnen auch der tote Jesus nicht mehr Schaden anrichten könnte. Es wird uns durch einen Vers gesagt, daß alle Jünger Jesu in diesen Stunden nicht im entfertesten daran gedacht hatten, daß Jesus auferstehen würde, ja, wenn sie an ihn als den Messias glauben würden, dann hätten sie aus der Schrift wissen müssen, daß der Messias auferstehen muß von den Toten. Mit der großen Enttäuschung durch den furchtbaren Tod ihres Herrn und Meisters Jesus Christus waren auch alle Worte über seine Auferstehung und alle Worte der Schrift über die Auferstrehung des Messias einfach vergessen. Für sie erschien der Tod Jesu in dieser Lage als das Letzte. Es geht uns ja auch immer wieder so, daß wir am Grabe eines liebsten Menschen denken, jetzt bricht alles zusammen, der Tod ist das Letzte. und wir vergessen das, was uns auch für unsere Toten und für uns verheißen ist: "Ich glaube an die Auferstehung der Toten und ein Leben in der zukünftigen Welt." Nachdem Maria Magdalena dem Petrus und dem Johannes das Erlebte berichtet hatte, machten sich die beiden Jünger sofort auf dem Weg zum Grabe. Und auf diesem Wege zum Grabe gab es eienen kleinen Konkurrenzlauf zwischen Petrus und Johannes, wer als Erster von beiden das sehen würde, was dort am Grabe geschehen sein sollte. Sieger in diesem Lauf blieb Johannes. Er war schneller als Petrus. Aber aus einer gewissen Scheu heraus geht Johannes zuerst nicht in das Grab hinein. Er läßt Petrus den Vortritt und Petrus geht sofort hinein und findet alles bestätigt, was Maria Magdalena ihnen berichtet hatte. Alle die Tücher, mit denen der Leichnam Jesu eingewickelt war, lagen in voller Ordnung dort, aber der Leichnam Jesu war nicht zu finden, das Grab ist leer. Nun faßt sich auch Johannes ein Herz, geht hinein und erfährt das gleiche, das Grab ist leer. Vielleicht werden wir jetzt fragen, ist das alles, was wir am Auferstehungstage zu hören bekommen, daß das Grab Jesu leer ist? Ein leeres Grab ist doch noch nicht der Beweis dafür, daß Jesus Christus auferstanden ist. Es ist ja immerhin möglich, was ja auch Maria Magdalena angenommen hatte, daß die Feinde Jesu den Leichnam an einen verborgenen Ort gebracht haben. Und es könnte sogar möglich gewesen sein, daß einige Jünger den Leichnam Jesu fortgeholt und versteckt hielten. Die Juden haben später diese Erklärung verbreitet. Rein mesnchlich gesehen müssen wir schon sagen, daß das leere Grab noch nicht der Beweis dafür ist, daß Jesus Christus auferstanden ist. Gottlob, daß es nicht nur diese Geschichte vom leeren Grabe Jesu in der Bibel gibt. Wir wissen, daß Engel später die Auferstehung den Jüngern verkündigen: "Jesus von Nazareth ist nicht hier, er lebt; er ist auferstanden." Und dann wissen wir auch, daß Jesus Christus, der Auferstandene, als der lebendige Herr seinen Jüngern selbst erschienen ist. 40 Tage ist er bei ihnen gewesen und mit ihnen als der Auferstandene gewandelt. Dieses alles kennt unsere Geschichte noch nicht. In ihr ist nur vom leeren Grabe die Rede, also etwas, was noch durch den auferstandenen Herrn selbst bekräftigt werden muß. Und doch lesen wir in einem Vers: "Da ging auch Johannes hinein, der am ersten zum Grabe kam, und sah und glaubte." Von Petrus wird uns das nicht berichtet, sondern nur allein von Johannes, daß er bereits im Angesichte des leeren Grabes zum Glauben an den auferstandenen Herrn Jesus gekommen ist. Schon im Angesichte des leeren Grabes geschieht das große Wunder, daß er glaubt an die Auferstehung Jesu Christi. Das ist das, was Jesus später dem Thomas sagte, als dieser selbst dann nicht glauben wollte, als die anderen Jüngern im bezeugten, daß sie selbst Jesus gesehen haben: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben." Johannes glaubte bereits zu einer Zeit, da rein mesnchlich gesehen noch keine Beweise für das Geglaubte vorhanden waren. "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben." Diese Ostergeschichte vom leeren Grabe Jesu ist für uns besonders wichtig, weil wir in der gleichen Lage sind wie Maria Magdalena, wie Petrus und Johannes. Uns hat keine Engelsstimme verkündigt, daß Jesus lebt, und Jesus Christus, der Auferstandene, ist uns auch noch nicht leibhaftig begegnet. So wie damals die 3 nur das leere Grab vor sich haben und es sehen, mehr nicht, so haben wir heute nur das Wort der Heiligen Schrift von der Auferstehung Jesu Christi. Kann man aber einem Worte glauben, daß 2.000 Jahre alt ist und schon durch soviele Hände und Münder gegangen ist? Es gibt viele, die es nicht können, so wie es damals in unserer Geschichte Maria Magdalena nicht konnte, auch nicht Petrus. Und doch gibt es keinerlei andere Möglichkeit, an Jesus Christus als dem lebendigen und auferstandenen Herrn zu glauben, als allein durch das verkündigte Wort Gottes: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben." Wir, du und ich, können nicht anders zu der großen Freude über Ostern, über die Auferstehung Jesu Christi, kommen als dadurch, daß Gott uns selbst dieses Wunder des Glaubens schenkt, ohne Schauen und ohnen Sehen und ohne Betrachten und ohne irgendwelche Beweise, so wie er dem Johannes diesen Glauben geschenkt hat im Anblick des leeren Grabes: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben." Müssen wir deswegen traurig sein? Nein, und nochmals nein. Seit 2.000 Jahren ist dieses Wunder bei vielen Millonen von Menschen eingetreten, obwohl auch sie nur das Wort von der Auferstehung Jesu hatten, mehr nicht. Erfüllt von der großen Freude darüber, daß sie einen lebendigen Herrn haben, sind sie als fröhliche Menschen durch dieses Leben gegangen, in der frohen Hoffnung und Zuversicht, daß sie einmal am Ende der Tage ihren lebendigen Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen werden. Laßt uns am heutigen Auferstehungsmorgen darum bitten, daß auch uns dieser Glaube an den auferstandenen und lebendigen Herrn Jesus Christus geschenkt werde, der nur durch ein Wunder Gottes in uns Wirklichkeit werden kann. "Wir danken dir, Herr Jesu Christ, daß du vom Tod erstanden bist. Und hast zerstört sein Gwalt und Macht und uns das Leben wiederbracht." Herr, schenke uns diesen Glauben!
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