-4-Kirchenjahr bis Pfingsten 03a | Lugar/Ort:Aldea Protestante
Fecha/Datum:19/04/1981 | Otros Lugares/Weitere Predigtorte: Grabschental, 17-4-1982 Meroú. 18-4-1982 | Año Eclesiástico/Kirchenjahr:Ostern | Libro Bíblico/Buchbezeichnung:Matthäus 28, 1-10 | | |
Skopus: Das Aufersrtehungswunder | | -4- Kirchenjahr bis Pfingsten 3a -Mattäus 28, 1-10 "Als aber der Sabbat um war und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von der Tür und setzte sich darauf. Und seine Gestalt war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie Schnee. Die Hüter aber erschraken vor Furcht und wurden, als wären sie tot. Aber der Engel antwortete und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommet her und sehet die Stätte, da der Herr gelegen hat. Und gehet eilend hin und sagt es seinen Jüngern, daß er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen eilend zum Grabe hinaus mit Furcht und großer Freude und liefen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten. Und da sie gingen, seinen Jüngern zu verkündigen, siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßet! Und sie traten zu ihm und griffen an seine Füße und fielen vor ihm nieder. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Gehet hin und verkündigt es meinen Brüdern, daß sie gehen nach Galiläa, daselbst werden sie mich sehen."
Können wir es jemals verstehen, wie es den Jüngern an jenem Samstagabend zumute war, mit dem unser Text beginnt? Nicht nur, daß alle ihre Hoffnungen wie ein Kartenhaus zusammengebrochen waren, sondern auch alle die Mühen und Ängste und Müdigkeiten der letzten Tage lagen auf ihnen, daß sie kaum einen vernünftigen Gedanken fassen konnten. Auf jeden Fall ist eine abgrundtiefe Traurigkeit übriggeblieben. In solch einer Haltung gingen die beiden Frauen Maria Magdalena und Maria zum Grabe. Es wird sicher schon im Morgengrauen des 1. Tages der Woche gewesen sein. Hier gibt es einige Unklarheiten im Verhältnis zu den anderen Evangelien. Genauso hat unser Text nach Matthäus eine andere Begründung als der nach Markus, der die Frauen auf dem Wege zum Grabe Jesu so versteht, als ob sie den Leichnam Jesu einbalsamieren wollten, während unser Evangelist nur berichtet: "daß sie das Grab besehen wollen." Das hat seine Ursache wohl darin, daß Matthäus das, was geschehen wird, in der bereits bestehenden Auseinandersetzung zwischen den Juden und den Jüngern sieht. Einige Verse vor unserem Text lesen wir nämlich, daß die Hohenpriester und Schriftgelehrten vom Pontios Pilatus fordern, daß er eine Soldatenwache für das Grab Jesu stelle, damit "seine Jünger nicht kommen und ihn stehlen und sagen zum Volk: Er ist auferstanden von den Toten." Die Juden hatten nicht vergessen, daß Jesus in seinen Leiden angezeigt hatte, daß er wohl leiden und sterben müsse, aber am 3. Tage wieder auferstehen werde. Die beiden Frauen gehen also wohl hoffnungslos und traurig zum Grabe, aber doch auch in einer ängstlichen Erwartung über das, was jetzt noch von der Seite der Feinde Jesu geschehen wird. Zu glauben, daß von der Seite Gottes aus noch etwas geschehen könnte, eventuell diese von Jesus angezeigte Auferstehung, liegt gar nicht im Bereich der Möglichkeiten der Frauen. Aber wenn Gott handelt, wenn er in die Geschichte der Menschheit eingreift, fragt er nichts nach Soldatenwache, nichts nach dem Schreien und Drohen seiner Feinde, aber in gleicher Weise auch nichts nach dem Unverständnis und der Angst der Seinen. Bei der Ankunft der Frauen am Grabe überfällt sie ein großes Erdbeben, für alle wahrzunehmen. Nicht nur die Frauen wußten nicht, wohin mit der Angst, sondern es wird auch von den Soldaten, die am Grabe Wache standen, ebenfalls berichtet, "daß sie vor Furcht erschraken und wie tot umfielen." Sollte das auch nicht verständlich sein, daß, wenn Gott selbst in unsere Menschheitsgeschichte eingreift, uns Angst und Schrecken überfällt, wie uns das immer wieder aus der Geschichte des Volkes Israels berichtet wird? Es wird gerade darin der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, uns als der Gott vorgestellt, der zu uns kommt im Erdbeben und im Donner und Blitzen und im Gebrause und Getöse eines gewaltigen Sturmes. Nach dieser Erscheinung Gottes am Grabe Jesu werden 3 wichtige Ereignisse erkennbar: 1. Der Stein ist vom Grabe weggewälzt. 2. Jesus ist nicht mehr im Grabe. 3. Die Frauen hören eine wichtige Botschaft, die das gerade Geschehene erklärt: "Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommet her und sehet die Stätte, da der Herr gelegen hat." Alle 3 Ereignisse können so zusammengefaßt werden: "Jesus lebt, er ist von den Toten auferstanden." Das bedeutet, daß der Weg Jesu nicht im Abgrund endete. Das bedeutet doch, daß auch das Werk Jesu zu unser aller Heil und zur Wiederherstellung weitergeht. Seine Feinde sind nicht zum Ziele gekommen, Jesus ist Sieger geblieben. Daß Jesus auferstanden ist, daß er gesiegt hat, dafür haben die Frauen keine Beweise. Sie sind bei der Auferstehung direkt nicht dabei gewesen. Und doch haben sie etwas, woran sie sich klammern und dem sie fest vertrauen. Es ist das Wort Gottes im Munde seines Boten: "Ihr sucht Jesum, den Gekreuzzigten, er ist nicht hier; er ist auferstanden." Sie haben in diesem Augenblick, da es um die Auferstehung Jesu Christi geht, nicht mehr und nicht weniger Sicherheit als wir auch, trotzdem sie vielleicht nur wenige Augenblicke von dieser Auferstehung entfernt sind; sie haben mit uns nur das Wort Gottes von der Auferstehung ihres Herrn und Meisters. Und dieses Wort Gottes gibt ihnen nicht nur die Gewißheit, daß Jesus lebt, sondern er überbringt ihnen auch einen Auftrag, den sie sofort ausführen sollen: "Gehet eilend hin und sagt es seinen Jüngern, daß er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt." Die Frauen werden Verkündiger der frohen Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi. Die Frauen, das müssen wir ganz deutlich hinzufügen, sind die ersten, die die frohe Botschaft, daß Jesus gesiegt hat, weitersagen. Sie sind zu diesem Dienst beauftragt durch das Wort Gottes selbst: "Gehet eilend hin!" Es blieb den Frauen jetzt nicht viel Zeit, über das Geschehene nachzudenken, sondern sie werden sofort in den Dienst gestellt. Das ist die Eigenart unseres Herrn und Heilandes, Jesus Christus, der gekreuzigt und auferstanden ist, bis auf den heutigen Tag, daß er uns Menschen durch sein Wort zu einem Dienst ruft, den wir auszuführen haben, um hinzugehen und zu tun, was er uns befohlen hat. Wenn das Wunder der Auferstehung Jesu Christi für uns unerklärbar ist, so ist nicht weniger unerklärbar das Wunder, daß ein Mensch Gottes Wort hört und hingeht und dieses Wort tut und also dem Herrn gehorsam ist. Und zu welch verschiedenartigsten Diensten ruft der Herr die Seinen! Keiner von uns bleibt davon ausgeschlossen. Jeder kann in diesem Dienst seine Fähigkeiten und Möglichkeiten einsetzen. Und das muß klar sein, daß der, der das Wort Gottes wirklich hört, auch immer sofort den für ihn persönlich zugeschnittenen Auftrag zu hören bekommt, den er auszuführen hat. Jetzt wenden sich die Frauen eilend vom Grabe ab und laufen, um den Jüngern die gerade erhaltene Nachricht zu überbringen und das soeben Erlebte zu berichten. Der Evangelist Matthäus läßt uns wissen, daß die Frauen, als sie das alles erleben, mit Furcht und Freude erfüllt waren; von Furcht sicher, weil sie Zeugen eines himmlischen Geschehens wurden, und von Freuden, weil sie das Erfahrene wissen: "Jesus lebt und ist von den Toten auferstanden," und damit darf auch ich leben, bin auch ich mit Jesus Christus aauferstanden. Und wie sie sich eilend auf den Weg machten, um dem Worte Gottes zu gehorchen, begegneten sie Jesus Christus persönlich, der ihnen zuruft: "Seid gegrüßet!" Auch das ist die Erfahrung bis auf den heutiugen Tag geblieben, daß der, der sich mit dem Wort Gottes beschäftigt, auf dieses Wort hört und ihm gehorcht, auch dieses erleben darf, eine persönliche Begegnung mit seinem Herrn Jesus Christus. Die Frauen sind von dieser Begegnung so überwältigt, daß sie vor ihm als ihrem Herrn und Heiland und Gott niederfallen und ihn anbeten. Sie haben ihr Vertrauen nicht in einen Betrüger gesetzt, sondern in den, der der Herr ist über alle Mächte, selbst über den Tod. Und dieser Herr nimmt alle Scheu und Furcht vor ihm von ihnen und bestätigt sie in ihrem Auftrag: "Fürchtet euch nicht! Gehet hin und verkündet es meinen Brüdern, daß sie gehen nach Galiläa, daselbst werden sie micht sehen!"
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